Rasse des Monats April 2010 - Zwerghasen

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    Erstellt von Oliver Ernst

    Zwerg Hasen

    Dass ich die Zucht dieser Rasse beging , ist eher zufällig. Vor 3 Jahren kam der Preisrichter Kollege Michel Quintin zu mir, der zu dem Zeitpunkt an der Anerkennung mitgearbeitet hat und den Spezialklub der Hasen und Zwerg Hasen gründete. Er suchte aktive Züchter, die sich dieser Rasse annahmen. Ich willigte ein, mit der Voraussetzung, dass ich sie in Silberfuchs-marderblau (Weissgrann –marder blau) züchten wollte. So kam es, dass einige Zeit später eine Häsin dieses Farbschlages und ein Weiss Rotaugen Rammler bei mir einzogen.



    Geschichte

    Der Zwerghase wurde in England erzüchtet und heiβt dort Polisch. Das erste Mal wurde er 1858 ausgestellt. In dieser Zeit waren Zwergrassen, als Schlachtkaninchen sehr populär, da dieses ein zartes Fleisch besitzt. 1892 entstand der erste Spezialklub für die Zwerghasen. Damals gab es sie nur in einen Farbschlag Weiss RA. Mittlerweile ist sie eins der populärsten Rassen der Insel. Auch in Übersee ist sie bekannt und beliebt, jedoch gibt es dort 2 Zuchtrichtungen. Einmal die, wie sie auch in Europa bekannt ist und einmal eine etwas kräftigere, die zwischen den Zwerghasen und den niederländischen Polen (weisser Farbenzwerg niederländischer Zuchtrichtung) liegt. Die Rasse bekam den Namen Zwerghasen in Dänemark, von wo aus sie nach den Niederlanden gelangte und dort den Dänischen Namen behielt. 2008 wurden sie dann in Belgien, in verschiedenen Farbschlägen anerkannt. Kurz darauf wurde der belgische Hasenklub gegründet, der sich neben den Hasenkaninchen auch mit den Zwerghasen beschäftigt. Seitdem steigt die Anzahl der Züchten und der ausgestellten Tiere in Belgien an.

    Standard



    Punkteskala

    1 Typ 20
    2 Gewicht 10
    3 Fell 20
    4 Kopf & Ohren 15
    5 Läufe & Position 15
    6 Farbe 15
    7 Pflege 5
    100 Pkt.








    1. Typ

    Der Typ ist etwas länglicher mit aufrechter Haltung. Die Rückenlinie sollte ¼ Kreis bilden. Die Bauchlinie verläuft dabei parallel zur Rückenlinie. Die Tiere sollten also keinen Bauch zeigen. Die Brust ist schmal und tief, die Hinterhand ist etwas breiter. Wie bei allen Zwergrassen ist Wamme nicht zulässig. Auf das Brustfell sollte stark geachtet werden, da durch loses Brustfell die grazile Form leiden.

    2. Gewicht

    Das Idealgewicht liegt bei 0,9 bis 1 kg mit einem Mindestgewicht von 0,8 kg und ein Maximum von 1,150 kg.

    Die etwas schwereren Tiere finde ich etwas besser, da bei den leichteren Tiere oft die Länge fehlt und die Tiere blockig wirken.

    3. Fell

    Die Zwerghasen haben ein sehr kurzes Normalhaar. Dabei sollte das Fell wenig Unterwolle haben. Durch das Grannen reiche Fell wird die Form besser zur Geltung gebracht und hat dazu noch den Vorteil, dass die Tiere schnell und gut durch den Fellwechsel kommen.

    4. Kopf & Ohren

    Der Kopf dieser pussierlichen Rasse ist Eiförmig. Dies fordert, dass das Nasenbein leicht geramst ist. Die Schnauze sollte kräftig sein aber der Kopf sollte auf keinen Fall rund wirken. Die Backen sollten nicht zu strak entwickelt sein, da man einen trockenen Kopf haben will.

    Die Struktur der Ohren ist fein und gut abgerundet. Die Länge der Ohren ist zwischen 5 und 7 cm, was etwas länger ist als bei den Farbenzwerge des niederländischen Type (6 cm max). Die Ohren werden gerade getragen.

    5. Läufe und Position

    Die Vorderläufe sind lang, gerade, mit einem feinen Knochenbau. Die Hinterläufe sind stark und parallel zum Körper. Bei dieser Rasse liegt der Schwerpunkt auf der Position. Das Tier sollte auf der Spitze der Pfoten stellen, so dass die Vorderläufe eine gerade Linie bilden. Damit das typische Bild entsteht, müssen die Läufe eine gewisse Länge haben. Eine weitere Besonderheit ist, dass die Tiere, wie die Hasenkaninchen sehr vital sind und das Männchen machen auf den Richtertisch, gerne gesehen wird.



    6. Farbe

    Der Zwerghase ist in Belgien in folgenden Farbschläge anerkannt

    · Farbige : Wildgrau, Eisengrau, Stahlgrau, Hasengrau, Hasenfarbig, Chinchilla, Blaugrau, dunkel Blaugrau, Braungrau, dunkel Braungrau, Fwaun, Gelb, Schwarz, Blau, Havanna, Orange, Rot, Perlgrau, Beige (Separator), Lux, Gouwenaar, Fee, Schwarzgranne, Weiss RA und BA.

    · Zeichnung : Punkt Schecken, Holländer farbig, Russenfarbig, Hotot farbig, Dalmatiner farbig, Mantelschecken, Röhn und Japaner farbig.

    · Silber : Die Silber sind in Wildgrau, Gelb, Blau und Schwarz anerkannt. Dabei dürfen die verschiedenen Schattierungen (von hell bis dunkel) zugelassen.

    · Kontraste : Loh (schwarz, blau, braun, Fee und Gouwernar), Weissgrannen ( schwarz, blau, braun), Otter (schwarz, blau, braun), Dunkel Marder (blau und braun), mittel Marder (blau und braun), Siam (blau und braun), Weissgrann dunkel Marder (blau und braun), Weisgrannen mittel Marder (blau und braun), Salander farbig, Madagaskar und Isabell.

    Wie man sieht ist bei der Rasse für jeden Geschmack was dabei und die Fantasie des Züchters kaum Grenzen gesetzt. Jedoch hier auf jeden Farbschlag einzugehen, würde den Rahmen dieser Präsentation sprengen. Ich habe jedoch vor, auf einen Farbschlag etwas einzugehen: den silberfusch Marder blau (Weissgrann-Marder-blau). Dieser Farbschlag entsteht eigentlich durch die Kombination des Loh-Faktors (g°) und des Marder-Faktors (am). Da bei der Kombination von 2 mittel Marder, Albinos fallen, kann man davon ausgehen, dass die Erbformel folgende ist: amB..g° / aB..g° . Dies zeigt auch sehr deutlich, dass die Tiere keinen Chin-Faktor tragen. Da die Tiere eine bläuliche Bauchunterfarbe besitzen, handelt es sich eher um Otter Marder. Für mich hat der Marder Faktor einen Einfluss auf das Rot der Abzeichen hat und dieses unterdruckt.

    Im Phenotyp dieser Rasse wird eigentlich das Zeichnungsbild des Marders und des Weissgrannen kombiniert. Das heisst, dass die Tiere weisse Naseneinfassung , Ohrsaum und Schönheitspunkte aufweisen. Die Bauchdeckfarbe ist weiss mit einer blauen Unterfarbe. Die weisslichen Granne sind auf den Flanken kaum sichtbar. Die Augenringe sind geschlossen, jedoch sollte man hier schauen, ob unter den Brauen der Ring nicht geschlossen ist. Wie bei den Marder besitzen die Tiere eine dunklere Maske, Ohren und Pfoten (diese sind jedoch weniger sichtbar durch die Zeichnung der Weissgranne). Die Rückenlinie ist dunkler und hellt auf den Flanken auf. In Belgien sind ebenfalls die dunkel Marder anerkannt; hier wirken die Tiere fast einfarbig. Die Augen haben bei den mittel- sowie den dunkel Marder einen rötlichen schein.



    Die Zucht

    Die Zucht dieser Rassen in Weiss RA stellt an sich kein Problem dar, da diese Tiere, trotz ihres geringen Gewichts, zwischen 3 und 5 Junge bekommen. Gröβere Würfe sind aber keine Seltenheit. Bei den farbigen Tieren bestehen jedoch noch relativ viele Problem . Das gröβte Problem ist jedoch der Holländerfaktor: oft haben die farblich besten Tiere ein weiβes Pfötchen oder einen weissen Fleck. Bei den weissgrann-marder-blau kommt noch hinzu, dass oft die Bauchunterfarbe etwas hell ist oder gänzlich fehlt. Dies erklärt die starke Qualitätsunterschiede zwischen den Weiss RA und den anderen Farbschlägen. Dies zeigt sich auch in der Länge des Körpers und der Vorderläufe. In der Haltung stellen die Tiere keine besonderen Ansprüchen. Jedoch ist die Rasse sehr vital und braucht etwas Zeit, um sich an den Menschen zu gewöhnen. Ist dies jedoch geschehen sind es sehr anhängliche Tiere, die dem Züchter selbst im Freilauf folgen. Dies macht eigentlich diese Rasse als Heimtier ideal. Für die Vorbereitung der Ausstellung ist das in Position setzen eigentlich nicht unbedingt nötig, da die Tiere dies im Blut haben. Die Engländer heben dafür die Tiere an den Schultern mit einer Hand an und halten die andere flach vor der Schnauze. Ich persönlich bevorzuge die schweizerische Methode, wo man dem Tier die Hand über das Genick legt und leicht Druck unter dem Kiefer ausübt. Bei der Fütterung muss man darauf achten, dass man ihnen nicht zu viel Kraftfutter gibt, da sie für ihre Gröβe unglaubliche Mengen fressen können und endsprechend auch verfetten.

    Ich möchte hier noch auf ein Event hinweisen, das kein Hasenkaninchen Züchter oder Zwerg Hasen Züchter verpassen sollte. Vom 07 bis zum 10 Oktober 2010 findet eine Rassen bezogene EE Schau für diese beiden Rassen in Bastogne statt. Der belgische Hasenklub freut sich auf rege Beteiligung.

    Wir bedanken uns bei Oliver Ernst für diesen Bericht und für die Fotos. Weiterer Dank gilt dem RKZ-Team für seine Mitarbeit. Das Copyright liegt bei den jeweiligen Verfassern und beim Rassekaninchenzuchtforum e.V. Die Rechte der Grafiken liegen bei Trägerverein Rassekaninchenzuchtforum e.V. Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zum Rassebericht bitte an webmaster@rkz-forum.de. Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, das die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen, und das wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden.

    (C) 2010 Rassekaninchenzuchtforum e.V.

  • Hallo Oliver,


    vielen Dank für den schönen Rassebericht über diese wunderschöne europäische Rasse im praktischen Handtaschenformat.


    Ich habe mir die ja in Otter/schwarz angeschafft, und warte im Moment ganz gespannt auf den ersten Nachwuchs. Sie präsentieren sich einfach toll, aber man braucht auch eine schnelle Hand, um sie "im Griff zu behalten". Sie sind unglaublich gewandt und außerordentlich sprungfähig. Das wäre was für die Kaninhopper.


    Lediglich die Frage, woher unsere niederländischen Nachbarn die Tiere her haben, muss ich widersprüchlich beantworten. Ich habe in Utrecht und in Veenendal (Dag van den Dwerg) mit einigen ZüchterkollegInnen gesprochen, die mir mitgeteilt haben, dass ihre Tiere aus England kommen. Mein Rammler ist beispielsweise von Derek Medlock, dem Chef der britischen Preisrichter, und die Häsin ist aus Holland, hat aber auch englische Vorfahren. Beide entstammen wohl unterschiedlichen Linien, die Häsin ist sichtbar zarter - das wäre ja gut bei einer Häsin - aber auch leichter.


    Bezüglich des EE - Championats werde ich nach Möglichkeiten Ausschau halten, dort auch ausstellen zu können. Wo ein Wille ist, ist auch ein Gebüsch. Allerdings möchte ich meine Tiere schon im BDK tätowieren lassen. Schließlich sollen Hasenzwerge in diesem Jahr zur Vorstellung auf der BLS und der LLS NRW kommen.


    LG Melanie

  • Hallo Mellania,


    hezliche Glückwunsch zu Deine ersten Hasenzwergbabys, hab ja gestern die stolzen Eltern mit den beiden kleinen gekuckt. Süsse Zwerge. Schade, dass zwei Kimerlinge tot gegangen sind! Trotzdem, die ersten Hasenswerge für Deutschland!


    Bis bald,


    Iza :rabbit8:

  • Ja die Polish - Melanie - sind keine Streicheltiere, obwohl man immer mindestens eine Hand am Tier haben muss. Auf meiner ersten Ausstellung sah ich einen Polen locker ueber den Kopf des Presirichters springen. Er konnte das Tier zum Glueck in der Luft fangen - die Ausstellung war auf einem Bauernhof - den haetten wir nie wieder gefunden. Ein Trick ist, eine Hand ca 2cm vor der Schnauze zu halten (aber immer bereit sein, sie schnell wegziehen zu koennen :D )


    REW (Weiss RA) gelten in GB bei vielen Nicht-Polishzuechtern als aggressiv und blutruenstig. Kaum zu glauben, bei diesen kleinen Tierchen. Es steht sogar im Standard, dass die Augen das lebhafte Temperament der Rasse widerspiegeln sollen. Es haengt aber viel davon ab, wie die Tiere zu Hause trainiert werden und welche Linie man zuechtet. Ich habe auch schon einen REW auf dem Tisch gehabt, der sass fast eine Minute, ohne dass ich irgendetwas machen musste. :thumbsup:
    Meine Erfahrungen als Steward (wir tragen die Tiere zum Tisch und halten sie dort fuer den Preisrichter, waehrend der die anderen Exemplare der Klasse begutachtet): man muss sich die Rasse zutrauen, von erfahrenen Stewards das Positionieren lernen, sollte als Ungeuebter nur ein Tier auf dem Tisch betreuen - Erfahrene koennen auch nur zwei Tiere halten, schnelle Haende und sicherheitshalber ein Plaster in der Tasche haben. Ich habe mit ihnen auf Ausstellungen keine grossen Probleme, wuerde sie aber nicht bei mir im Stall haben.
    Farbige Polish sind wesentlich freundlicher und langsamer, aber bis auf die Otter-farbigen noch lange nicht so gut durchgezuechtet wie die REW.Sie sind super Kaninchen, eine der ultimativen Sportrassen, gewinnen bei uns oft, sind aber nicht fuer jeden Zuechter geeignet und auf keinen Fall ein Streicheltier.

  • Ach, noch was, Derek Medlock ist nicht Chef der Preisrichter - das gibt es bei uns nicht. das ist alles viel "demokratischer", dezentralisiert und dementsprechend kompliziert.
    Er ist Leiter der ehrenamtlichen BRC Breed Standards Commission (Rassestandardsgruppe) - als einer der erfahrensten Presirichter und der einzige, der aich die Muehe gemacht hat, von allen Nationalen Rasseverbaenden als Diplompreisrichter (Diplom hat hier nichts mit Qualifikation der Preisrichters, sondern dem Wert der Challenge Certificates zu tun) anerkannt zu werden, gehoert er zu einer Gruppe von 5(?) erfahrenen Zuechern, die ueber die Rasse-Standards walten und bei der Vorstellung von neue Rassen/Farben diese bewerten und zur Akreditierung weiterempfehlen koennen.

  • Hallo


    Ich habe meine information aus verschieden qwellen, fest steht das der name zwerg hasen bei den dänen enstanden ist und das die ersten Tiere von docht geholt würden. dadurch ist der name mit gekommen. Ich habe eher die erfahrung gemacht das die Tiere im stall und zu bekannten personnen ganz anderes im verhalten sind wie auf austellung. Die Tiere brauchen etwas um sich an ëiner person zu gewönne aber wenn die geschehen ist sind sie extrem liebe folle tier. EIne cousine hat einen jungen rammler mit fast kompletter hallönder zeichnung von mir bekommen. Zu ihr ist das Tier sehr liebe voll und such sich streicheleinheiten und hoppelt ihr hinterher. jedoch bei fremden ist es sehr scheu bis agressif. Die gleichen erfahrungen habe ich mit meinen ersten tieren gemacht, die ersten 4-5 monate war es kaum möglich die bucht aufzumachen. Mitlerweile sind diese tiere so verschmüsst wie meine Meissner widder. Auf den austellungen muss man echt aufpassen mit seinen händen da sie doch ja recht viel stress haben und unerwachtet reagiren können.


    OLiver

  • Hallo,


    gestern auf der Jungtierschau hatte ich drei Hasenzwerge stehen. Sie waren die "Renner" bei der Publikumsbewertung: Platz 1 (otter-schwarz), 3 (otter-schwarz) und auf dem 4. (schwarz) für die kleinen Hasen. Die Teddyzwerge kamen nur auf die Plätze 9 und 10. Dazwischen lagen Löwenzwerge, Satinzwergwidder und Widderzwerge. Punktgleich mit dem letzten (Teddy), quasi auf Platz 11, ein Alaska. Belgische Bartkaninchen und andere auf "ferner liefen".


    Das war insgesamt eine ziemliche Überraschung. Ich hatte fest damit gerechnet, dass die "Plüschhasen" (Teddy) ganz vorne gelegen hätten ...


    LG Melanie

  • Hey, das ging ja schnell. Hoffentlich kannst Du jetzt bald Deine kleinen "Kobras" ausstellen.
    Gestern hat ein weisse Polish (Rotauge) bei uns die Lokalausstellung in Harlow gewonnen.Gott sei Dank, sie sind etwas langsamer geworden, aber immer noch so super elegant und spritzig.

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