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  • Ich glaube, das wir uns zu viele Gedanken machen. Viele (nicht alle!) Züchter, die einfarbige Tiere und in der gleichen Farbe Schecken züchten, machen sich bestimmt viel weniger Gedanken und verfahren weiterhin nach ihrer "altbewährten" Methode.


    Hallo Franz,
    da hast du vollkommen recht. Alle, die Glücklichen, die nichts von der neuen Regel die noch keine ist, wissen, brauchen sich keine Gedanken zu machen.


    Ich hab mir mal den letzten, abschließenden Satz rausgepickt:
    Im laufenden Zuchtjahr können allerdings nur die Tiere ausgestellt werden, die als Rasse und Farbe auf der Zuchtmeldung angegeben sind.
    Meine Deutung / Meinung dazu:
    Da es für "einen" Wurf nur "eine" Zuchtmeldung gibt, auf dem der ganze Wurf (einschließlich Weißlingen und Einfarbigen) einzutragen ist (das ist doch noch so, oder), können demzufolge nur diejenigen Tiere im selben Zuchtjahr ausgestellt werden, die in der Zuchtmeldung als Rasse und Farbe genannt sind, also z. B. DW rot-weiß - Es hat sich also nichts geändert!
    Ausser man bescheisst wie bisher, und meldet die Einfarbigen als eigenen Farbenschlag z.B. DW rot. - Sorry, falscher Gedankengang - da hat sich dann ja auch nichts geändert.


    Doch - es gibt eine Möglichkeit, die einfarbigen Roten aus dem Scheckenwurf der DW rot-weiß im selben Jahr auszustellen. Ich muss nur den Wurf unter DW rot anstatt DW rot-weiß melden - kann dann halt die Rot-Weißen nicht ausstellen.
    Und wenn ich dann die Roten verkaufe, kann der Zuchtbuchführer guten Gewissens auf dem Zuchtbuchauszug als Rasse DW rot schreiben.


    Franz du hast recht:

    Ich glaube, das wir uns zu viele Gedanken machen. Viele (nicht alle!) Züchter, die einfarbige Tiere und in der gleichen Farbe Schecken züchten, machen sich bestimmt viel weniger Gedanken und verfahren weiterhin nach ihrer "altbewährten" Methode.


    MfG
    Karl

    Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat.
    Matthias Claudius

  • Hallo,


    wir arbeiten ja an der "Endstufe" der Neuausgabe unseres Standardwerkes. Dazu habe ich im Buch "Das Kaninchen" von Altmeister Joppich, Ausgabe 1967 (3. Auflage) auf Seite 122 zum Kapitel "Alaska" folgende interessante Textpassage gefunden (Erläuterungen meinerseits in (Klammern):


    Zitat

    Ungefähr zu gleicher Zeit, wie diese Rasse (Alaska) in Deutschland bekannt wurde, trat sie auch anderweitig auf. Der Verfasser (also Joppich selber) hat bereits 1908 Alaskakaninchen in der Schweiz ausgestellt, die aus einfarbig schwarzen Tieren der Englischen Schecken hervorgegangen waren.

    Müssen wir das noch weiter kommentieren? Einfarbige Englische Schecken könnten also als Alaska, Havanna, Thüringer ... ausgestellt werden.


    In den alten Musterbeschreibungen und Standardtexten ist deutlich darauf angespielt, dass die Alaska aus Schecken und aus Schwarzsilbern entstanden sind. Da auch der Alaskafuchs über eine Silberung verfügt, wurde in den Bewertungsbestimmungen leichte Durchsetzungen nicht geahndet, wenn sie gleichmäßig (also einer schwachen Silberung ähnlich) über das ganze Fell verteilt waren, ungleichmäßige Durchsetzung oder Büschel (Restzeichnung der Schecken) wurden allerdings bestraft... es muss sogar über einen längeren Zeitraum hin zwei unterschiedliche Zuchtrichtungen gegeben haben. Viele Rassen sind ja entstanden, um ein bestimmtes, beliebtes oder seltenes Fell für die Pelzmäntel etc. nachzuahmen.


    LG Melanie

  • Müssen wir das noch weiter kommentieren? Einfarbige Englische Schecken könnten also als Alaska, Havanna, Thüringer ... ausgestellt werden.


    Allerdings mit "leichten" Gewichtsproblemen.
    MfG
    Karl

    Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat.
    Matthias Claudius

  • Rasse .......................Gewichtsrahmen "Z" ..........................Gewichtsrahmen "B"


    Englische Schecken ..........2,00 bis 3,25 ....................................2,00 bis 3,00
    Klein Schecken ...............2,50 bis 3,75 ....................................2,75 bis 3,75


    Alaska .........................2,25 bis 4,00 ....................................2,50 bis 3,50
    Havanna ......................2,25 bis 4,00.................................... 2,50 bis 3,50
    Thüringer .....................2,50 bis 4,25 ....................................2,50 bis 3,50
    Japaner........................2,75 bis 3,75 ....................................2,75 bis 4,50


    Leider ist mein ZDRK-Standard auf Stand 01/1986 ... also ggf. noch einmal kontrollieren. Aber so weit liegen die Gewichte nicht auseinander. Für "Blaue" findet sich so ohne weiteres kein Gegenstück, vielleicht gibt es deswegen auch in einigen ausländischen Standards kleine blaue Rassen. Lediglich bei Japanern wäre der Größenunterschied allerdings enorm.



    LG Melanie

  • Hallo,
    ich hab mal die Gewichte eingestellt, mit denen die volle Punktzahl erreicht wird, dann das ist für mich und die meisten Züchter relevant. Da sieht man dann auch etwas deutlicher, dass es nicht passt.


    Englische Schecken über 2,50 bis 3,25


    Alaska über 3,25 bis 4,00
    Havanna über 3,25 bis 4,00
    Thüringer über 3,50 bis 4,25


    MfG
    Karl

    Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat.
    Matthias Claudius

  • Hallo Karle,


    da zeigt sich, dass der BDK im Gegensatz zum ZDRK die Gewichte bei den Vorstellungen belassen hat, die vor der Zeit der staatlich geförderten "Wirtschaftsrassen" gemeinschaftliches Zuchtziel von BDK, RBDK und DPV waren. Lediglich der "Bund Westdeutscher Kaninchenzüchter", später die preußischen Provinzialverbände hatten da andere Vorstellung, sie benutzten auch einen 30-Punkte-Standard, während BDK und Reichsbund einen gemeinschaftlichen Standard mit einem 100-Punkte-System benutzten, dessen letzte Ausgabe für 1932 bis 1935 im BDK auch heute noch für viele Rassen gültig ist.


    Damals waren die deutsche Preisrichterorganisation und auch die Spezialrasseclubs noch nicht verbandsgebunden wie heute. Darüber könnte man durchaus diskutieren.


    LG Melanie

  • Englische Schecken über 2,50 bis 3,25


    Alaska über 3,25 bis 4,00
    Havanna über 3,25 bis 4,00
    Thüringer über 3,50 bis 4,25

    Bei uns zum Vergleich das Gewicht bei voller Punktzahl:


    ESch.............3,00 bis 3,75
    KlSch............3,25 bis 3,75


    Alaska...........3,25 bis 4,00
    Havanna........3,25 bis 4,00
    Thüringer.......3,50 bis 4,25
    Japaner.........3,75 bis 4,50



    Also würde es nur beim Japaner ein wenig schwierig, aber nicht zwingend unmöglich. Und gar so weit liegen wir dann doch nicht auseinander. Allerdings sind bei uns die Englischen Schecken auch ein wenig schwerer ... ist schon interessant, mal solche Daten nebeneinander zu legen. Man stolpert dann sofort auch über eigene Vorurteile, davon schließe ich mich selber gar nicht aus.


    LG Melanie

  • Rasse .......................Gewichtsrahmen "Z" ..........................Gewichtsrahmen "B"


    Englische Schecken ..........2,00 bis 3,25 ....................................2,00 bis 3,00


    Bei uns zum Vergleich das Gewicht bei voller Punktzahl:


    ESch.............3,00 bis 3,75


    Hallo Melanie,
    irgendwie ist ein Hund drin. Vorher war der Gewichtsrahmen der ESCH noch bis 3,0, nun bis 3,75 kg.
    Unabhängig von der Gewichtsfrage bliebe festzustellen, dass die Einfarbigen aus den ESch und KlSch sich auch vom Typ her bei den genannten Rassen Alaska, Havanna, Thüringer usw. schwer tun würden, bzw. dort eigentlich nichts verloren hätten - ausser die jeweiligen Schecken würden nicht dem SOLL-Typ entsprechen.
    MfG
    Karl

    Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat.
    Matthias Claudius

  • Hallo Karle,


    tatsächlich, da hast Du mich erwischt! Daran sieht man, das jeder eben doch nur ein Mensch ist, und Fehler macht! =6 =7


    Hier der Textauszug aus dem Standard ESch:




    Zitat

    Tiere unter 2,00 kg dürfen nicht bewertet werden.[font='&quot'] Tiere über 3,75 kg Gewicht bedingen Ausschluss[/font].

    Volle Punktzahl gibt es aber wirklich erst ab 3 kg.


    Der Einwand hinsichtlich des Typs zieht natürlich. Der ist bei ESch eher als sportlich anzusehen, während alle anderen "Einfarbigen" eher zu den gedrungenen oder walzenartigen zählen.


    LG Melanie

  • Guten Morgen ZuchtfreundInnen,


    auch wen die Textpassage geklärt scheint - nichts genaues weiß man nicht - wäre ich doch sehr an einer Antwort von euch interesiert, was den zweiten Abschnitt der beabsichtigten Änderung betrifft:


    Kennt jemand von euch Rassen außerhalb der Schecken und Spalterbigen, bei denen andersfarbige Jungtiere fallen ??


    Danke
    mfg Peter

  • Hallo Peter,


    ja da gibt es so einiges. Bei den Satin hasenfarbig fallen beispielsweise schon mal rote Tiere. Liegt wohl auch am "Alter" der Rasse. Ohne genaue Kenntnis vermute ich, dass es auch bei den Rexzwergen den ein oder anderen Farbenschlag gibt, der noch Überraschungen bereit hält. Genau genommen fällt das dann aber ja auch in den Bereich Schecken und Spalterbige.


    Gruß Torsten

  • Hi,


    Zitat

    Kennt jemand von euch Rassen außerhalb der Schecken und Spalterbigen, bei denen andersfarbige Jungtiere fallen ??


    Theoretisch dürfte es keine geben, aber ich kann mit dir ja mal den Standard durchgehen und dir erzählen bei welchen Rassen ich schon mal von andersfarbigen Tieren gelesen, gehört, erfahren habe, sie gesehen habe oder selbst im Stall hatte. ;)


    MfG Manfred

  • Hallo ZuchtfreundInnen,


    ich möchtre das Ganze abkürzen:
    Außer Schecken und spalterbigen Rassen - wie das Wort ja schon sagt - dürfte es keine anderen Rassen und Farbenschläge geben, bei denen andersfarbige Jungtiere fallen.
    "Andersfarbige" können nur fallen, wenn die Elterntiere nicht reinerbig sind,
    da man Farbenschläge ja nicht - auf dem Deckschein vermerkt- kreuzen darf.
    Dieser von mir zitierte Abschnitt ist deshalb absolut unnötig bzw. unsinniig, wenn nicht sogar gefährlich.
    Ein kleines Beispiel:
    Wenn wie belegt aus schwarzwildfarben x schwarzwildfarben Jungtiere der farben schwarzwilfarbig, blauwildfarbig und blau im Nest liegen bedeutet dies nichts anderes, als dass beide Elterntiere spalterbig sind und nicht in die Reinzucht gehören.
    Warum man mit diesen Jungtieren dann weiterzüchten sollen dürfte ist mir unklar, höchstens mit den blauen, weil nur die reinerbig sind.


    Diese zitierte Formulierung führt die ganzen Vorschriften der Reinzucht adsurdum, da es zu Fehlfarben gar nicht kommen kann.


    Denken wir noch einen Schritt weiter und nehmen wir die Unklarheiten bzgl. ausländischer rassen mit hinzu ,frage ich mich nicht mehr, warum es bei so wenigen Rassen zu Neuzuchtanträgen kommt.
    Noch ein Beispiel:
    Warum sollte ich einen Antrag auf Neuzucht bei den verbänden stellen, wenn ich doch genausogut ein ausländisch gekennzeichnetes Tier dazu einsetzen kann; und wenn es auch nur annähernd dem entspricht was ich brauche?? - also warum in die KLW blauauge nicht einen lettischen KlW Blauauge, auch wenn er verdächtig nach WW mit schlechter Ohrenhaltung aussieht ???
    Vorschriften, die nicht eindeutig und klar sind, sollte man am Besten lassen, da sie entweder eh nicht akzeptiert werden oder aber geschickt umgangen werden können.


    mfg Peter

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