Rasse des Monats März 2010 - Helle Grossilber

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    Erstellt von Margit Weber

    Helle Großsilber

    Forderungen seitens des Österreichischen Standards



    Körperform
    Der Körper ist gedrungen, walzenförmig, mit breiter Brust und vollem Becken. Der Rücken verläuft in einer ebenmäßigen Linie, hinten gut abgerundet. Der Hals ist kurz, die Schultern breit und kräftig bemuskelt, die Läufe sind kräftig, breit gestellt, mittellang. Der Kopf ist gut ausgeprägt, mit breiter Stirn und vollen Backen, dicht am Körper aufgesetzt. Die Ohren sind fleischig, aufrecht stehend und ideal zwischen 12,5 und 13,5 cm. Die Häsin ist möglichst wammenfrei.

    Gewicht
    Das Normalgewicht beträgt 4,5 kg, das Mindestgewicht 3,5 kg, das Höchstgewicht 5,5 kg.

    Fell
    Das Fell ist halblang, mit sehr dichter Unterwolle und guter gleichmäßiger Begrannung.



    Silberung und Stich
    Die Deckfarbe erscheint im Gesamteindruck bläulich – weiß, hell schattiert und silberartig. Die helle Deckfarbe wird überragt von den am ganzen Körper verteilten schwarzen, glänzenden Stichhaaren, die etwa einen Zentimeter über das Deckhaar hervortreten.

    Gleichmäßigkeit
    Die Silberung muss am ganzen Körper, einschließlich Kopf und Ohren, gleichmäßig vorhanden sein. Eine gleichmäßige und reiche Verteilung gilt auch für die Stichhaare. Eine etwas dunklere Nuance der Schnauze, Ohren, Vorderpfoten und Blume wird nicht als Fehler bezeichnet. Der Bauch ist in der Farbe etwas matter. Die Augen sind dunkelbraun, die Krallen schwarzbraun.

    Unterfarbe
    Die Unterfarbe ist blau und soll bis zum Haarboden reichen. Bei älteren Tieren darf die Unterfarbe etwas heller sein.

    Zuchtstand der Hellen Großsilber in Österreich

    Im Hinblick auf die Körperform lässt sich folgendes feststellen. Die meisten Zuchten verfügen über kaum bis wenige Schwächen. Ab und an etwas dünne Läufe oder ein schlechter Stand sind die Kritikpunkte. Weit häufiger zu finden sind Fehler an den Ohren. Nicht die Länge ist das Problem sondern deren Struktur. Wir haben es häufig mit dünnen, faltigen und spitzen Ohren zu tun. Wünschenswert wären sie schön fleischig, breit, gut getragen und schön abgerundet.

    Helle Großsilber sind sehr frohwüchsige Tiere die ohne viele Probleme in knapp 7 Monaten ein Gewicht von 4,8 kg erreichen.

    Beim Fell hat man öfter mal mit Tieren zu tun deren Fell zu lange ist, es läuft nicht mehr richtig. Das Fell wirkt daher oft borstig. Hier liegt es eben daran ein Mittelmaß zu finden, denn nur mit einer optimalen Felllänge bekommt man die Silberung und deren Gleichmäßigkeit optimal hin. Mit einem zu kuren Fell erreicht man aber auch nichts.



    Silberung und Stich. Hier ist schwer das richtige Mittelmaß zu treffen. Man trifft oft auf Zuchten die Silberung im Übermaß haben und denen es einfach an den nötigen Stichelhaaren mangelt. Ich nenne diese Tiere gerne „Mehlsäcke“. Die Stichelhaare sind es die dem Silberkaninchen erst den richtigen „Flair“ vermitteln. Nur sehr selten sind sie mal in ausreichender Form vorhanden. Hier ist es aber leider so, dass es von Preisrichter zu Preisrichter variiert welchen Farbton er bevorzugt. Dem einen zu Dunkel, für den anderen das optimale Silberkaninchen.
    Aber das wichtigste bei alledem ist die Gleichmäßigkeit. Wenn das Tier schon zu viel oder wenig Stichhaare hat sollte das Tier zumindest von der Nasenspitze bis zur Blume gleichmäßig durchgesilbert sein.
    Es treten leider sehr oft Tiere auf die stark unregelmäßig gesilbert sind. Zum Beispiel die Ohren sind entsprechend dunkler, die Schnauze usw.



    Nach wie vor haben viele Zuchten mit der Unterfarbe zu kämpfen. Ist diese an der Decke ja oft noch blau, hellt sie aber am Bauch und im After und Blumenbereich massiv auf. Hier sollte wirklich darauf geachtet werden das die Unterfarbe überall dunkelblau ist. Auffallend ist das zumeist die zu hellen Tiere über eine satt blaue Unterfarbe am ganzen Körper verfügen und der etwas dunklere Typ des öfteren damit Probleme hat.

    Die Zucht der Hellen Großsilber benötigt ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl und ist sicher keine Rasse für Anfänger. Es beginnt mit dem zusammenstellen der Zuchttiere und endet mit der Selektion da die Tiere ja schwarz geboren werden und die endgültige Deckfarbe erst mit etwa 5-6 Monaten erlangt wird. Die Umsilberung bei den Jungtieren beginnt langsam ab der vierten Woche. Die letzten ungesilberten Stellen befinden sich im Allgemeinen im Bereich der Ohren.
    Bei der Zusammenstellung der Zuchtpaare ist besonders darauf zu achten das man nicht die ganz hellen mit den ganz dunklen Typen verpaart. Hier sollte maximal der mittlere Farbton mit dem dunklen oder der mittlere mit dem hellen Farbton verpaart werden um massive Aufspaltungen zu vermeiden. Die Nachkommen aus einer Verpaarung von ganz hellen mit dunklen bringt oftmals auch fleckige Jungtiere. Optimal wäre es zwei gleich gesilberte Typen miteinander zu verpaaren.



    Silberkaninchenzucht ist meiner Meinung nach eine reine Geschmackssache. Die Züchter sind sich untereinander kaum einig welcher Farbton nun der richtige ist. Es gibt regional viele Unterschiede auch hier bei uns in Österreich und auch die Preisrichter sind sich in deren Urteilen nicht immer 100% einig. In Deutschland konnte ich überhaupt Regionale Unterschiede feststellen. In Bayern sind beispielsweise die dunklen Typen unterwegs, als ich auf Höhe Mainz war sah ich überwiegend die hellen Tiere. Aber das wichtigste ist doch das der Züchter den für sich besten Ton trifft der ihn zufrieden stellt.



    Genetische Sicht der Hellen Großsilber
    (Erbformel: ABCDgP1P2...)

    Helle Großsilber sind, wie die Erbformel zeigt, genetisch schwarze Tiere, bei denen zahlreiche weiße Grannen zusammen mit relativ wenig schwarzen Grannen und der durchschimmernden blauen Farbe der Unterwolle einen bläulichweißen, silberartigen Gesamteindruck der Decke bewirken. Glänzende schwarze Stichhaare, die, gleichmäßig über den ganzen Körper verteilt, die helle Decke um etwa l cm überragen, verleihen dem Fell einen zusätzlichen Reiz.
    Die Silberung beim Kaninchen wird durch das Zusammenwirken mehrerer durch Mutation entstandener dominanter Silberungsfaktoren (P1P2...) bewirkt. Je mehr Silberungsfaktoren vorhanden sind, desto dichter ist die Anordnung der weißen Grannen, desto heller wird die Decke. Je nach Anzahl und möglicherweise auch qualitativer Wirkung der Silberungsanlagen reicht die Stärke der Silberung von wenigen weißen Stichhaaren mit allen Übergängen bis zu einer fast völlig weißen Decke mit blauer Unterwolle.
    Weiße Grannenhaare können auch bei einfarbigen Rassen, z. B. Alaska u. a., in unterschiedlicher Anzahl auftreten. Dort sind sie aber unerwünscht, und befallene Tiere werden, wenn der Züchter die weißen Haare vor der Bewertung nicht entfernt, gestraft.
    Die genetischen Grundlagen für die vorher erwähnten schwarzen Stichhaare sind nicht bekannt. Da ihre Zahl und Verteilung aber durch züchterische Maßnahmen beeinflusst werden können, darf man annehmen, dass mehrere Erbanlagen für ihre Entstehung verantwortlich sind.
    (Quelle: Unsere Kaninchenrassen von Heinrich Niehaus - Verlagshaus Reutlingen , Oertel+Spörer)


    Die Hellen Großsilber sind eine Rasse, die in den aller meisten Zuchten auf einem sehr ansprechenden Niveau gezüchtet werden. Nicht selten liegt die Rasse auf Schauen in den vorderen Rängen der Preisverteilung.

    Position 1, Gewicht sowie Position 2, Körperform, Typ und Bau
    Das Normalgewicht der HGrS liegt über 4,50 kg, das Höchstgewicht beträgt 5,50 kg. Bedingt durch die Ansprüche der Körperform, die gedrungen undwalzenförmig sein soll, spiel das Gewicht der HGrS eine nicht unwesentliche Rolle. Zwar gibt es beim Erreichen von über 4,50 kg die volle Punktzahl im Gewicht, jedoch fehlt Tieren, die knapp am Gewicht sind in der Regel die Masse um die Ansprüche des Standards zu erfüllen. Auch sollte die Stellung der Tiere bei der Bewertung nicht außer Acht gelassen werden. In den Zuchten, die ein hohes Bewertungsniveau aufweisen sind hier jedoch keine wesentlichen Probleme anzutreffen.

    Position 3, Fellhaar
    Auch in dieser Position gibt es nicht viele Gründe, hohe Punktabzüge zu begründen. Vereinzelt sind Tiere mit etwas langem Fellhaar oder etwas wenig Unterwolle anzutreffen.
    Position 4, Silberung, Stich und deren Gleichmäßigkeit
    In dieser Position liegen die Gründe für eventuelle Punktabzüge mehr in den etwas groben oder wenigen Stichhaaren als in der schwachen und ungleichmäßigen Silberung. Hier sollte darauf geachtet werden, das die Silberung nicht zu dunkel wird.
    Positon 5, Deckfarbe und Gleichmäßigkeit
    Eine der Schwachstellen der Rasse ist diese Bewertungsposition. Selten trifft man Tiere an, die komplett durch gesilbert sind. Dunkle Schnauzpartien, dunkle Flecken in Genick oder an den Augen oder den Ohren sind ein leichter Fehler. Weiße Flecken an den Augenbrauen oder im Afterbereich treten immer mal wieder auf und sind ein schwerer Fehler.

    Position 6 Unterfarbe
    In Zuchten, in denen die Deckfarbe etwas heller ist tritt immer wieder das Problem mit einem Verblassen der Unterfarbe auf. Auch bei älteren Tieren tritt dieses auf, wobei dabei bei der Bewertung Rücksicht genommen werden soll.

    Wir bedanken uns bei Margit Weber für diesen Bericht und Margit Weber und Kleintiernews.de für die Fotos. Weiterer Dank gilt dem RKZ-Team für seine Mitarbeit. Das Copyright liegt bei den jeweiligen Verfassern und beim Rassekaninchenzuchtforum e.V. Die Rechte der Grafiken liegen bei Trägerverein Rassekaninchenzuchtforum e.V. Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zum Rassebericht bitte an webmaster@rkz-forum.de. Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, das die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen, und das wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden.

    (C) 2010 Rassekaninchenzuchtforum e.V.

  • Hallo Zuchtfreunde,


    ein sehr guter Bericht. Ich möchte aber noch weiter anmerken das die Hellen Großsilber zumindest hier in Deutschland zu Kinnknoten neigen.
    Das die Hellen Großsilber oder generell eine Silberrasse nicht für anfänger geeignet ist würde ich so nicht sagen. Denn jede Rasse hat Ihre schwierigkeiten. Züchtet man Blaue Wiener müssen die Tiere die Ausgestellt werden absolut top sein damit sie noch eine gute Bewertung erhalten. Für jede Rasse muss man das geschick das die Rasse abverlangt erlernen und das dauert bei jeder Rasse etwas bis man es bekommt. Auch kämpfen nicht nur die Tiere im Bayrischen Raum wo es auch sehr schöne Gesilberte Tiere gibt mit den mehr gestichten sondern jeder Helle Großsilber Züchter der sich für die Rasse entscheidet. Da es immer wieder Tiere gibt die etwas heller oder weinger Stich oder etwas dunkler oder stärker in der Silberung sind. Auch habe ich schon Helle Großsilber gesehen die mit 12 Monaten gerade das Normalgewicht überschritten haben solche Tiere gehören meiner meinung in keiner Zucht da sie Junge vererben die erst spät oder überhauptnicht aus das Normlagewicht kommen.


    Ich kann nur zu diesem Tollen bericht gratulieren die Rasse würde nach meiner Meinung sehr gut Vorgestellt.


    Ich wünsche allen Gut Zucht
    Benjamin

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