Spaltpenis bei Jungtier

Werbepartner

Ohne_Titel_1

Kaninchen-Auktion

Jetzt mitmachen und helfen!

Zur Auktion >

  • Hallo,


    ich hab ein Jungtier, 4 Monate, mit Spaltpenis. Nun meine Frage, kann sich da noch was "verbessern", oder bleibt er so? Hat da jemand Erfahrung ?


    Gruß Elli

  • Hallo Elli,
    ich schätze kaum, dass sich dieses bessern wird.


    Ich würde mich aber da nie festlegen, vor einigen Jahren haben wir die Tiere mehrerer Züchter vor einer Jungtierbewertung durchgeschaut, bei zwei verschiedenen Zuchten fehlten bei Tieren (ca. 5Monate alt) die Hodentaschen, damals habe ich die gedacht, dass diese wohl nicht mehr kommen. Einen Monat später war alles OK.


    Ich würde an deiner Stelle also einfach noch etwas warten, mir allerdings eine Bemerkung machen, falls es noch weniger wird. Ich würde das Tier auf keinen Fall für die Zucht verwenden oder verkaufen.


    Auch kommt so etwas selten nur einzeln vor und es ist davon auszugehen, dass beide Eltern Träger dieser Anlage sind.


    Ist der Penis denn völlig gespalten?
    Schau doch einmal hier zum Vergleich:
    http://www.rkz-forum.com/html/…rdatenbank/geschlecht.htm


    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Hallo Kai,


    nein, der Penis ist nicht völlig gespallten, nur das obere Drittel.


    Hab ich schon gedacht, dass dann die Elterntiere "schuld" sind, aber müssen Beide Vererber sein?


    Natürlich wird so ein Tier nicht verkauft und auch nicht zur Zucht eingesetzt, ( ich hab meine Kaninchen zum fressen gern :rolleyes: ) hat mich nur interessiert, ob da noch was geht.


    Gruß Elli

  • Wen ein Spaltpenis vorhanden dan wird das nichts mehr-meistens werden diese Tiere wunderschön-also bei meinen Rammlern die einen hatten war das zu 98% so.

  • Ist der Spaltpenis nicht sowieso das Resultat einer Intersexualitätsstörung? Ich hatte das einmal bei einem Meissner Widder gehabt, der lange weder wie ein Weibchen noch wie ein Rammlerchen ausgesehen hatte. Als er recht ausgewachsen war, hatte er nur den stark gespaltenen Penis, der auch recht hoch über den After war. Hoden waren nicht wirklich vorhanden.

  • Hallo Sivana,


    Du meinst, eine Art Vorstufe zum Zwitter?


    Durchaus denkbar, dann wäre es auf jeden Fall eine genetische Sonderrolle, die sich aber nicht unbedingt weitervererben muss, zumal die Vererbbarkeit dann auch "technisch" schwierig durchzuführen wäre.


    LG Melanie

  • Hallo, u. Guten Morgen, Melanie

    die Anomalie "Spaltpenis" vererbt geschlechtsgebunden. Die Lady's sind für die Verbreitung verantwortlich.
    mfG Franz

  • Hallo,


    nach der Beschreibung "Spaltpenis nur im oberen Drittel" halte ich es für sehr gut möglich, dass der Penis einfach noch nicht ausgebildet ist. Bei meinen Tieren - DW - ist es ganz normal, dass der Penis mit 4 Monaten noch nicht ausgebildet ist, habe zur Sicherheit gerade nochmals kontrolliert - von 6 Rammlern, geb. 1. und 2. November (also auch 4 Monate alt), hat noch keiner einen ausgebildeten Penis, alle zeigen eine ovale Öffnung, bin aber sehr sicher, dass es sich nicht um Spaltpenisse handelt. - Ich weiß nun nicht, wie die Entwicklung bei Klein- und Zwergrassen ist, denke aber, man sollte einfach noch mal einige Wochen warten.


    Zur Vererbung: Laut Heinrich Niehaus, Oertel und Spörer, Vererbungslehre Band 1 handelt es sich um eine "erblich bedingte Spaltbildung an der Unterseite des Penis, die durch ein einfach mendelndes rezessives Gen (hy) bewirkt wird und deshalb nur bei reinerbig befallenen Tieren (hyhy) in Erscheinung tritt." Demnach wären nicht allein die Ladys schuld.


    mfG
    Karl

    Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat.
    Matthias Claudius

  • Hallo zusammen,


    Spaltpenis ist so ne Sache und nicht immer klar zu beschreiben, auch wenn etliche Versuche unternommen werden.
    Auch das mit der Vererbung ist nicht so klar, wie man es gerne hätte, da die Natur uns da klar unsere Grenzen in Form der Reproduktion aufzeigt.
    Kurz:
    Tiere mit extremem Spaltpenis sind nicht in der Lage sich zu reproduzieren und verschwinden von daher wieder von der Bildfläche.
    Alles andere liegt im Bereich der Reproduktionsfähigkeit und ist daher erst mal nicht krankhaft - so zumindest die einfache Formulierung.


    In der Praxis stellt sich folgende Fragestellung:
    Setze ich Tier mit Spaltpenis, die noch reproduktionsfähig sind, zur Zucht ein ?


    Dazu gibt es eine eindeutige Antwort, die nur "jein" lauten kann:
    Bei Massenrassen klar nein,
    bei seltenen Rassen ja.
    Mir ist keine Untersuchung aus der Praxis bekannt die belegt, dass durch den Einsatz von Rammlern mit Spaltpenis alle Nachkommen auch damit behaftet wären noch überdurchschnittlich viele das Symptom aufweisen würden, oder....????


    Lasse mich gerne korrigieren.


    mfg Peter

  • Hallo,


    ich denke auch, dass er noch nicht komplett ausgebildet ist und im oberen Drittel noch offen ist. Das hatte ein Zwergwidder meiner Tochter letztes Jahr auch und im Alter von 6 Monaten war alles normal. Man kann es am besten erkennen wenn Du ihn einmal decken lässt und anschliessend kontrollierst. Dann müsste es kurz danach normal aussehen. Anschliessend hast Du zwar wieder den kleinen Spalt, was sich aber mit der Zeit legt. Es gibt nunmal ein paar Spätzünder.



    Gruß,


    Hubert

  • Zitat

    Du meinst, eine Art Vorstufe zum Zwitter?


    Hm, so würde ich das nicht sagen, denn eine "Vorstufe" zum Zwitter gibt es medizinisch gesehen nicht. Es gibt auch keine Zwitter, denn das würde beinhalten das ein Tier oder Mensch beide Anlagen voll ausgebildet hätte, aber das gibt es nicht, sondern nur Anlagen die durch die Störung nicht vollständig sind.(Pseudo-)Intersexualitätsstörung ist der medizinische Ausdruck für den "Zwitter".


    Das kann dann ein genetisches Problem sein, aber alternativ auch auf eine Stoffwechselstörung beruhen. Die Gonaden sind dann weder richtig weiblich noch männlich.

  • Dazu möchte ich meine Erfahrung schreiben;vor vier Jahren kreuzte ich einen fremden Rammler in meine Zucht ein,ohne Spaltpenis.50 % seiner männlichen Nachkommen "entwickelten"nach etwa 4 Monaten einen z.T.gespaltenen Penis,vorher war alles normal.Damals galt dies als leichter Fehler (Jungtierschau),danach stellte ich die Tiere nicht mehr aus und nahm sie aus der Zucht,samt Vater.


    Mit den weiblichen Tieren züchtete ich weiter und bis heute trat dieser Fehler nicht mehr auf.Also schlußfolgere ich,daß mein damaliger Rammler "schuld"war.


    Elisabeth

  • Hallo Elisabeth,
    bist Du denn bei den besagten Häsinnen auch dann mal eng in die Linie gegangen?
    Man sagt ja immer, es müssen beide Seiten tragen, wenn dies so ist, könnte es über Generation bei Fremdverpaarung verdeckt mitgetragen werden.


    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Ich glaube Kai, Träger von solchen Störungen gibt es häufiger, da muss man nicht nur in enger Verwandtschaft suchen.



    Vater Träger + Mutter Träger stehen die Chancen: 25% Nachwuchs ist betroffen, 50% Nachwuchs ist nur Träger und 25% Nachwuchs hat den Fehler durch 2 geunde Gene ausgebügelt bekommen. Also zu 75% sieht man dem Tier nichts an.

  • Hallo Kai, Sivana:


    Da war eine gute Aussage von Sivana: Sexualitätsstörungen können bei Intersexualität auch andere als genetische Gründe haben, nämlich vereinfacht gesagt hormonelle Störungen.


    Bei der nicht körperlichen, sondern psychischen Abweichung (Transsexualität) geht man inzwischen davon aus, dass genetische Fragen gar keine Rolle spielen, sondern hormonelle Störungen zwischen Befruchtung und Geburt, und außerordentliche Prägungen im Kindesalter bis 6 Jahren bei Menschen. Ob es Transs. auch bei Tieren gibt, ist nach meinem Wissensstand noch nicht erforscht.


    Die Frage der Orientierung wiederum wird seit Siegmund Freud so beantwortet, dass jedes Lebewesen an sich bisexuell ist. Die Evolution hat bei den meisten höher entwickelten Tieren und beim Menschen die zweigeschlechtlichen Beziehungen und Fortpflanzungsmethode gewählt. Alle bisherigen Untersuchungen haben noch kein "Gen" oder "Allel" gefunden, aus dem sich eine Erklärung für die Zuneigung zur einen - anderen - oder dritten Verhaltensweise erklären läßt. Also verbleibt auch hier nur die Erklärung über Hormone und/oder Prägung übrig.


    LG Melanie

  • Mensch Melanie,


    das ist aber jetzt ein Gedankensprung vom Spaltpenis zur menschlichen Transidentität/Transsexualität und dem guten Altmeister Freud und Bi-sexualität.



    Ich meinte eigentlich eine wirkliche genetische Störung, die sich auch auf den Stoffwechsel beziehen kann und daher zu einer optische "verzwitterung"


    führt. Zumindest habe ich noch keinen Rammler gesehen der sich für eine Häsin gehalten hat. :D


    Ob es bei Kaninchen allerdings auch zu Gensätzen wie X0 oder XXY kommen kann, weiss ich allerdings nicht, halte es aber für wahrscheinlich. Zumindest sind Mutationen der XY Determinierung möglich.

  • Sollte an sich auch als Denkanstoss dazu dienen, dass wir uns als Züchter auch mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen auseinandersetzen müssen. Ich gebe zu, was ich an dieser Stelle über Kaninchen weiss, ist ziemlich dürftig. Ich glaube, dass es da vieles gibt, was in Züchterkreisen überhaupt nicht bekannt ist. Die alten Forschungen aus der Zeit um 1900 bis ca. 1965 sind ja recht geläufig ... selbst bei TGRDEU weiss man wenig über die molekulargenetischen Eigenschaften und welche Institute Genreserven angelegt haben (Kryo-Genetische Reserven), es sollen aber einige existieren, beispielsweise in Sulzbach/Saarland am Fraunhofer Institut?


    LG Melanie

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!