Tips und Tricks zur Jungtieraufzucht

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  • Tips und Tricks bei der Jungtieraufzucht Viele Züchter jammern, dass ihre Häsinnen die Wurfkisten nicht annehmen. Ich reibe die Wurfboxen auch mit wohlriechendem Schnaps aus, reibe auch den Kopf, die Schnauze der Häsin damit ein. Bei mir geht darauf hin JEDE Häsin gerne in die Boxen. Wichtig: die Boxen müssen mit GRUMMET ( zweiter Schnitt) und STROH gut VOLLGESTOPFT sein, die Häsinnen wühlen sehr gerne bzw. wollen graben. Dazu werden sie zusätzlich animiert und nehmen die Boxen daher als "selbstgegraben" an. Auch Wichtig: Man kann ohne Schaden an der Körpersubstanz der Häsin diese am ZWEITEN und DRITTEN Tag NACH dem Werfen wieder decken. Die Jungtiere werden am Tag "29" an Ammen aufgeteilt. Das ist deshalb Essentiell, da die Jungtiere es psychisch besser verkraften, in einem künstlich großem Wurf weiter Aufwachsen und daher keine Darmprobleme bekommen werden. Die Milchproduktion der Häsinnen nimmt rapide am Tag 28 nach der Geburt Ab! Ab Tag 30 "beißen" die kurz vor der Geburt stehenden Häsinnen auch in 4 qm Buchten mit Versteckmöglichkeiten die Jungtiere weg! Ab Tag 20 NACH der Geburt beginnt man JUNGTIERE UND HÄSIN mit Joghurt mit Oregano, Anis- und Fenchelkörnern sowie HAFERFLOCKEN vermengt anzufüttern. Ein halber Liter Joghurt mit 6 EL Haferflocken, je einer Fingerspitze Anis, Fenchel und Oregano zu einem Sterz verarbeiten. Beugt verlässlich Kokzidiose vor ( zumindest bei MIR)Habe bis DATO noch KEIN Jungtier an Kokis verloren. Jungtiere werden markiert und umgesetzt zu Ammenmüttern, die selbst gerade Jungtiere gleichen Alters haben. Umsetzen war kein Problem, da sie mit Schnaps am Analbereich eingerieben wurden, die Ammenhäsinnen an der Schnauze. Somit wurden die "fremden" Jungtiere sofort als eigene akzeptiert. Er muss WOHLRIECHEND sein!!Das ist das WICHTIGE daran. Ein OBSTSCHNAPS wie von Zwetschke, Kirsche, Kriecherl ect. ALLE Schnäpse aus Steinobst Ich verfüttere desweiteren KEIMLINGE von HAFER und WEIZEN.Es müssen beide Getreidesorten getrennt angekeimt werden. Bei MIR bekommen ZUCHTTIERE und JUNGTIERE Keimlinge von OKTOBER bis MAI durchgehend verfüttert. 300g Keimlinge pro Tag und Tier. Wichtig ist das der grüne Teil des Keimlings zum Vorschein kommt. Vor dem Verfüttern KEIMLINGE unbedingt WASCHEN, um sie vor Pilzen und Hefen zu befreien. Fördert die Fruchtbarkeit und erhöht die VITALITÄT der Jungtiere! Zur Herstellung der Keimlinge: Körner in ein Glasgefäß füllen und lauwarmes Wasser dazuleeren.Die Körner müssen gut mit Wasser bedeckt sein. Nach 24 Stunden Wasser abgießen, mit lauwarmen Wasser spülen und ohne Wasser warm stellen und zum Keimen bringen. Keimdauer Weizen: 4 - 5 Tage/grüne Spitze soll sich zeigen Keimdauer Hafer: 6-7 Tage/grüne Spitze soll sich zeigen Keimlinge müssen VOR dem Verfüttern gespült werden um Pilze und Hefen/Algen wegzuspülen, damit keine Probleme mit der Verdauung auftreten. In Großem und Ganzen ist es das auch schon gewesen!

    Wir bedanken uns bei einem guten Zuchtfreund für diesen Bericht und die Fotos. Das Copyright liegt bei den jeweiligen Verfassern und beim Rassekaninchenzuchtforum e.V. Die Rechte der Grafiken liegen bei http://www.rkz-forum.de</span></a><span style="color: #000000"></span>. Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zum Bericht bitte an webmaster@rkz-forum.de. Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, das die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen, und das wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden.

    (C) 2010 Rassekaninchenzuchtforum e.V.

  • Halllo


    Erts mal voran, das ist ein sehr guter Bericht !


    Zitat

    Ein halber Liter Joghurt mit 6 EL Haferflocken, je einer Fingerspitze Anis, Fenchel und Oregano zu einem Sterz verarbeiten. Beugt verlässlich Kokzidiose vor ( zumindest bei MIR)Habe bis DATO noch KEIN Jungtier an Kokis verloren.


    Jetzt muss ich doch mal nachfragen: Joghurt enthält doch Milch - Ich dachte milch dürfen Kaninchen nicht ?

  • Hallo,


    warum sollte man Kaninchen keine Milch füttern dürfen? Die "BSE-Gesetze" gelten für Milch nicht. Ich gebe den laktierenden Häsinnen regelmässig Fencheltee in den ich Milchpulver einrühre. Das nehmen allemeine Häsinnen begeistert auf.


    Einer Häsin meiner Freundin, die Symptome von Calciummangel zeigte (großer Wurf, 3. Woche, kein Mineralfutter, kein Milchpulver etc.) habe ich mal als Notbehandlung Frischkäse gegeben. Auch dieses Tier hat sich förmlich darauf gestürzt, obwohl oder gerade sie schon recht angegriffen war.


    Gruss, Claudia

  • Hallo,


    eine sehr gute Zusammenfassung, die allerdings bekannt sein dürfte, lediglich die Schnapsvariante ist neu - sehr interessant.
    Ammenzucht in der Rassekaninchenzucht ist nicht sehr üblich, allerdings praktizierbar - bei Schecken früher die Regel.
    Besonders sollte man dabei aber beachten, dass die Mutterleistungen der Rassetiere nicht verkümmern.


    Joghurt ist nicht Milch und wird deshalb auch anders abgebaut.
    Claudia hat vollkommen recht, warum sollte man laktierenden Häsinnen und Jungtieren keine Milch anbieten dürfen ??


    mfg Peter

  • Hallo Uwe,


    wo liegt Dein Problem?


    Unzweifelhaft sind zur Milchbildung bestimmte Nährstoffe notwendig. Liegen die der Häsin nicht über deren Nahrung vor, entnimmt sie diese dem eigenen Depot oder produziert nicht mehr so viel Milch wie möglich.


    Da ich möchte, dass die Häsin ausreichend Milch produziert um die Jungtiere optimal zu ernähren und ich nicht möchte, dass sie ihre eigenen Depots dafür "opfert" - schliesslich möchte ich ja nicht nur einen Wurf von dieser Häsin haben - füttere ich ihr die benötigten Nährstoffe zu. Das ist alles.


    Wenn Milch oder Milchprodukte diese Nährstoffe bieten, wem soll das schaden?


    Gruss, Claudia

  • Hallo Uwe,


    ist tatsächlich erst gemeint.
    Joghurt - egal wie rum drehend- ist ein hervorragends Futtermittel bei Darmproblemen und besonders nach AB-Behandlungen.
    Weißt Du das wirklich nicht oder willst Du uns nur auf die Kappe nehmen ??


    mfg Peter

  • Lactobakterien gehören nicht zur normalen Darmflora von Kaninchen. Ich frage mich, wie sinnvoll es ist, Milch oder Milchprodukte zu geben. Kaninchen fehlt es auch an Lactase, das ist das Enzym, das Milchzucker abbaut.
    Für einen Tierwelt-Artikel habe ich mal die Verdauung der Kaninchen unter die Lupe genommen. Hier eine kleine Zusammenstellung der normalen Kaninchen-Darmflora: Bacteroides (sehr wichtig, diese werden durch faserreiche Ernährung begünstigt), Endophorus, Bifidobakterien, Streptokokken, auf der Blinddarmwand Clostridien, Peptokokken, Peptostreptokokken, Fusobakterien. Geisseltierchen (begeisselte Einzeller)gehören auch zur normalen Flora, bei mukoider Enteritis sind diese stark vermindert! Dann gibt es eine Kaninchen spezifische Amöbe Entamoeba cuniculi, und auch Hefen, die spezif. bei Kaninchen vorkommen: Saccharomyces guttulatus.

  • Hallo Ursula,


    sehr interessante Zusammenstellung.
    Jungtiere haben Lactase - Muttermilch-, für Alttiere stimmt deine Ausführung.
    Allerdings reden wir hier ja von joghurt , der auch bei einigen asiatische bevölkerungsstämmen sehr viel gegessen wird, obwohl auch diese im adulten Zustand keine Lactase haben.
    TÄ empfehlen z.B. joghurt zum Aufbau einer gesunden Darmflora gerade nach der Schädigung durch AB,
    es gibt sogar entsprechende Zusatzstoffe ?
    Vielleicht könntest Du zur Aufklärung beitragen ?
    Oder ....?????


    mfg Peter

  • Es sind 2 verschiedene Punkte, die du ansprichst: Einerseits Milchzucker (Laktose), für dessen Verdauung den Kaninchen und den Asiaten das nötige Enzym fehlt, und dann die Bakterienflora in ihrer ungeahnten Vielfalt, die sich im Blinddarm der Kaninchen tummelt und unter den pflanzenfressenden Haustieren einzigartig ist in ihrer Zusammensetzung!


    Milchzucker:
    Die Kaninchenmilch enthält auffallend geringe Mengen an Michzucker, obschon sie ja sehr gehaltreich ist. Laktose scheint einfach nicht zum Kaninchen zu gehören. Die Nestlinge bilden übrigens mit einem speziellen Enzym aus gewissen Substanzen, die in der Muttermilch drin sind, ein natürliches Antibiotika, das sog. Milchöl. Damit halten sie ihren Magen, de nur ganz schwach sauer ist (pH 5-6,5) steril! Das macht die mutterlose Aufzucht, wo dieser Schutz fehlt, praktisch aussichtslos. (Anders ist es natürlich mit mehrtägigen Nestlingen, die bereits Muttermilch hatten, aber dann verwaisen. Dort gelingt die Aufzucht recht gut.)


    Darmflora:
    In Jogurt hat es vorwiegend Lactosebazillen, die im Kaninchen nichts verloren haben. Ich frage mich ernsthaft, wie man mit Jogurt, mit Organismus fremden Bakterien(!), die angeschlagene Mikroflora kurieren will.... Vermutlich richtet man eher Schaden an. Ich habe grosse Ehrfurcht vor der Darmflora und möchte nicht reinpfuschen.
    Die ideale Neubesiedlung geschieht über Blinddarmkot eines gesunden Tieres. Allerdings müsste man die Kotkügelchen, ohne die umgebende Schleimschicht zu beschädigen, vom Kaninchen schlucken lassen. Darin liegt die grosse Tücke ;-)
    Ich habe einmal eine Aufschlämmung von Blinddarmkot unter dem Mikroskop angeschaut (in der Tierwelt war ein Bild davon): Das ist fast unglaublich, da ist im ganzen Gesichtsfeld ein Bakterium am andern, dazwischen ein paar grosse Brocken in Form von Einzellern. Sehr eindrücklich! Und in den normalen Kötteln findet man nichts anderes als ein paar Pflanzenreste :-)

  • Hallo Uwe,


    Wildkaninchen fressen auch keine Pellets, oder ???? :evil:


    Hallo Ursula,


    herzlichen dank.
    Das mit Michzucker ist klar, dein wichtiger Hinweis auf Biestmilch nochmals ein nachtrücklicher Beleg der Wichtigkeit.


    Das mit dem Joghurt ist allerdings nicht ganz klar, auch nicht mit Milch für Jungtiere bzw Nestlinge.


    Deine Ausführungen zur Darmflora sind sehr stimmig, allerdings sieht es in natura meiner Erfahrung nach etwas anders aus.
    Sicher hast Du prinzipiell recht, dass Lactosebazillen im Darm eines Kaninchens nichts zu suchen haben - zumindest nicht im darm eines Wildkaninchens im australischen Busch -, allerdings haben dort auch viele andere Keime nichts zu suchen, man denke nur an Kokzidien. Unterscheidung Wild/Hauskaninchen möglich ?
    In der Praxis benutze ich schon sehr viele jahre Joghurt als Hilfsmittel zum Aufbau der darmflora nach AB-gabe - wurde mir von TÄ so empfohlen - , gebe Joghurt ins Weichfutter usw.
    .....und dies mit Erfolg - habe es zu Beginn mit nichtjoghurtisierten Tieren verglichen -, allerdings ohne nach der überzeugenden Wirkung die tasächliche Umsetzung im Magen -darm-trakt zu hinterfragen.


    Meine Einstellung zu Milch/-produkten als Futtermittel ist sicher mit geprägt durch das vorhandensein von dieser, alle meine Tiere haben Milch/-produkte bekommen, ob dies nun Katzen, Hunde oder eben Kaninchen waren, das Geflügel selbstverständlich auch - und entgegen der gängigen Literatur gab es nie Probleme.


    mfg Peter

  • Hallo,


    eigene Erfahrungen kann ich nicht beitragen, aber mein Großvater hat normale Kuhmilch mit Wasser verdünnt den Häsinnen während der Aufzuchtzeit gegeben.


    LG Melanie

  • Vieleicht hatte ich deshalb (seit 40 Jahren) keine Enterocolitisfälle in meinem Stall, weil ich keine Pellets und kein Joghurt verfüttere.Der Sinn ist für mich noch immer nicht geklärt!!!Aber lass mich gerne -ÜBERZEUGEN-denn von meiner Person wird -Behauptet-,daß ich lernfähig sei.Grüße Uwe

  • Es war früher sicher recht verbreitet, dass Häsinnen nach dem Werfen verdünnte Milch, bzw in der Schweiz Milchkaffee mit Brotbrocken erhielten. Damals wurde ja ganz anders gefüttert und man wollte der Häsin eine Extraportion Eiweiss geben.
    Jeder hat seinen eigenen Weg zu füttern und wenn es funktioniert, ist die Futterwahl offensichtlich nicht so falsch. Für mich gehören Milchprodukte dennoch klar nicht ins Kaninchenfutter, weil ich es nicht physiologisch finde. Kaninchen sind Pflanzenfresser, die sollen bei mir pflanzl. Eiweiss fressen, kein tierisches. Hühner und Katzen erhalten übrigens regelmässig Jogurt oder Quark, aber beide Tierarten frssen von Natur aus tierisches Eiweiss und ihr Verdauungssystem ist völlig unempfindlich. Das ist für unsere Hühner im Winter eine Extraportion Eiweiss, wenn sie nicht soviel Futter selber finden.
    Die Darmflora von Kaninchen kann man übrigens mit Kräutern auch wieder ins Lot bringen. Meist ist der Darm ja nach einer AB-Behandlung nicht wirklich leergeräumt, sondern die Bakterienflora ist dezimiert und nicht mehr in der richtigen Zusammensetzung. Mit sorgfältiger Kräuterfütterung kann man da kleine Wunder wirken. Das ist eher mein Weg, allerdings habe ich noch nicht oft Kaninchen mit AB behandlen müssen.

  • Guten Morgen Ursula,


    genau so wie früher füttere ich heute wieder, mit all dem altmodischen "Zeugs" wie Frischgrün und Mengen an Kräutern. Meine Tiere " danken" es mir.
    Milchprodukte - obwohl gesetzlich nicht erlaubt - sind bei meinen Kaninchen noch nicht ganz vom Speiseplan verschwunden, selbstverständlich aber nur da, wo es sinnvoll ist.
    Seit über 30 Jahren betreue ich Schmusekaninchen und ich kann dir sagen, was da alles so an AB verabreicht wird ist unvorstellbar; in diesem Zusammenhang habe ich Joghurt als sehr hilfreich kennen gelernt.


    mfg Peter

  • Jetzt ist´s sicherlich jedem klar,daß die -Forumsdiskusionen-dem Tierschutz gerecht werden.Milchprodukte für -KANINCHEN-machen keinen Sinn!!!Beratungsresistente gibt es natürlich immer wieder.Ich wünsche jedem Kaninchen,daß es nicht mit Milchprodukten -VERFÜHRT -wird.(Beachte aus der Diskusion-physiologisch,Pflanzenfresser,Darmflora,etc.)Grüße Uwe

  • Hallo Uwe,


    ich bin immer wieder überrascht, wie schnell versucht wird irgend was als Fakt hinzustellen, was als solcher überhaupt nicht entschieden ist.
    Und ganz besonders frage ich mich an dieser Stelle wie jemand, der mit der Materie null Ahnung hat, dies tun kann.
    Wie Du berichtet hast hat Du noch nie Milchprodukte verfüttert, oder jetzt doch ?????
    Aber ein Urteil kannst Du einfach so darüber abgeben ?
    Respekt, das könnte ich nicht.
    Ursula hat im übrigen nur ihre theoretisch sicher richtige Sichtweise dargestellt und klar auf fehlende praktische Erfahrungen in dem Bereich hingewiesen.


    Bevor ich urteile versuche ich zumindest erst mal alle Fakten zusammenzutragen und gegeneinander abzuwägen.
    Und was das ganze mit Tierschutz zu tun hat entzieht sich ebenfalls meiner Kenntnis, ...


    Aber ich bin ja nur ein Lernender....


    mfg Peter

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