Rasse des Monats Februar 2010 - Fuchszwerge havannafarbig

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    Erstellt von

    Angela Khorrami


    Kaninchen habe ich jetzt seit gut 20 Jahren, nachdem meine Tochter damals den Wunsch äußerte. Ein Tier und den zugehörigen Stall wollten ihr Freunde schenken. Wir sind beide sehr tierlieb, Kaninchen fand ich nett, also fing meine Kaninchensucht mit einem schlichten großen, gescheckten Stallkaninchen an, welches dann auch 10 Jahre alt wurde. Darüber entwickelte sich die Hobbyzucht von Löwenkopfkaninchen, da mir langhaarige Tiere besonders gut gefielen. Ich hatte auch immer Kontakt zu Züchtern, die Rassekaninchen im Verein züchten und bis 2007 vergeblich versuchten, mich auch zur Rassezucht zu bewegen. Als ich dann aber auf einer Ausstellung die Fuchszwerge entdeckte und auch noch in der schönen Havannafarbe, war es um mich geschehen und ich trat mit dieser Rasse in einen Verein ein, habe mich gezielt um ein Zuchtpaar bemüht und hatte auch Glück, relativ schnell eine Häsin zu dem bereits auf der Ausstellung gekauften Rammler zu erhalten und finde die Tiere nach wie vor wunderschön, natürlich eben auch wegen ihres längeren Fells. Sie sind lebhaft und anhänglich.

    Fuchszwerge sind seit 1986 als Rasse anerkannt. Sie wurden in den 70er Jahren in der damaligen DDR herausgezüchtet. Sie sind vom Typ her richtige Zwergkaninchen aber eben mit längerem Fell. Ihr optimales Gewicht liegt bei ca. 1200-1300 g. Ihre Körperform ist gedrungen, walzenförmig und von vorne bis hinten gleich breit. Sie sind hinten gut abgerundet. Die kurzen Läufe feingliedrig und die recht kleine Blume liegt hinten fest am Körper an. Rammler und Häsin haben einen ziemlich gleichen Körperbau und die Häsin soll keinen Wammenansatz aufweisen. Das Fell ist rund um den ganzen Körper zwischen 3,5 bis 5 cm lang, mit kräftiger Begrannung. Je dunkler das Braun, desto besser. Das Bauchfell erscheint etwas heller, die Unterfarbe ist kräftig bläulich. Nur Kopf, Ohren und Läufe zeigen normale Behaarung, dafür in intensiverem dunkelbraun. Fuchszwerge haben einen relativ großen Kopf mit großen braunen Augen, die etwas hervortreten. Der Kopf sitzt dicht am Rumpf, Stirn- und Schnauzpartie sind breit.



    So sollen havannafarbige Fuchszwerge im Idealfall aussehen. Das gelingt zumindest mir, da ich ja noch relativ am Anfang mit der Zucht stehe, natürlich noch nicht immer. Mein Nachwuchs hatte bisher eine wunderbare Körperform, aber ich muss noch am Fell arbeiten. Teilweise ist es ein bisschen zu dünn oder der Farbton nicht intensiv genug, das ergibt bei der Bewertung natürlich Punkteabzug. Eine weitere Schwachstelle kann auch ansatzweise Filzbildung sein.



    Mein erster Wurf in 2008 hat mir 4 Jungtiere gebracht. Die Häsin hat in dem ihr bereit gestellten Wurfkasten geworfen und alle gut aufgezogen. Ich bin Anhänger von Gruppenhaltung, halte alle meine Tiere entsprechend in einem großen Gehege, in dem es natürlich auch Ställe für die Rammler gibt und ziehe es vor, wenn die Häsinnen auch in der Gruppe werfen, damit die Jungtiere gleich die Möglichkeit zu Freilauf und Bewegung haben, wenn sie soweit sind. Damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich setze keine Jungtiere ab, nur die Rammler werden natürlich getrennt, wenn sie geschlechtsreif werden, die anderen Jungtiere verbleiben in der Gruppe, die durch Kastraten stabil gehalten wird, bis zur Abgabe oder eben als Stammtiere. Ich hatte so auch noch nie die gefürchteten Magen-Darm-Probleme. Die Häsinnen haben die Möglichkeit sich verschiedene Wurfkästen in versteckten Ecken für ihre Würfe auszuwählen oder eben auch offene Stallabteile mit Wurfkästen, die ich notfalls auch für die erste Zeit vorübergehend schließen kann, je nachdem zu welchem Muttertiertyp die Häsin gehört. Ich kenne die Charaktereigenschaften meiner Tiere und weiß nach dem ersten Wurf genau, was die einzelne Häsin bevorzugt und ob es möglich ist, sie parallel mit anderen Häsinnen werfen zu lassen.



    Wenn die Jungtiere geboren sind, haben sie eine wunderschöne dunkelbraune Farbe, mit ca. 4 Wochen sehen sie dann aber nur noch wie kleine runde Plüschberge aus. Oft bekommt das Fell dann im weiteren Verlauf eine hellere Färbung, ist teils fehfarben gesträhnt oder es gibt fehfarbige Flecken im Fell. Der Kopf behält aber auch da schon die Schokoladenfarbe. Ein langjähriger Züchter sagte mir dazu, dass Fuchszwerge spalterbig sind und tatsächlich auch richtig fehfarbene Tiere fallen können. Das war bei mir aber noch nicht der Fall. Man darf sich also nicht abschrecken lassen oder enttäuscht sein. Wenn dieses Babyfell ausfällt, wachsen dunkle Haare nach, kann man auch erkennen, wenn man in das Babyfell bläst und der Ansatz dunkel ist. Ich habe für mich beobachtet, dass die Entwicklung der Fuchszwerge recht lange dauert, vor 6 Monaten sind sie nicht fertig. Erst dann kann man beurteilen, welche Tiere für die Zucht brauchbar sind und wie die Entwicklung weitergehen wird.



    Man muss die Fuchszwergjungen auch ab und zu kämmen, damit das Fell nicht verfilzt oder Kletten bildet. Als erwachsene Tiere sind sie relativ problemlos, ich kämme sie unterstützend zum Fellwechsel. Sie schätzen es und fühlen sich von altem Haar befreit immer gleich viel wohler.



    Da meine Tiere ja in der Gruppe aufwachsen, beobachte ich natürlich genau das Verhalten der kleinen Jungrammler, um keine unkontrollierten Würfe zu erhalten. Ich habe durchweg festgestellt, dass sie sehr frühreif sind. Ich musste sie immer mit 3 bis 4 Monaten in Einzelställe setzen. Bei meinen Widdern sieht das anders aus, die können auch gerne mal in der Gruppe mitlaufen, bis sie 6 oder 7 Monate alt sind.



    Futter bekommen sie wie alle anderen auch, morgens ein Kräuterpelletsgemisch. Ich mische großzügig getrocknete Petersilie, Orgeano, Sonnenblumenkerne und Luzerne-Bei unter die Pellets, abends gibt es im Sommer Wiese, im Winter Gemüse. Im Sommer fülle ich die Tränken mit Wasser unter Zugabe von Apfelessig oder EM im Winter gibt es verdünnten Thymiantee oder andere Kräutertees. Heu natürlich sowieso zur freien Aufnahme. Säugenden Häsinnen füttere ich reichlich Haferflocken zu, auch die Jungtiere bekommen davon. Bisher sind mir keine Jungtiere an Verdauungsproblemen gestorben.



    Leider gibt es nicht sehr viele Fuchszwergzüchter und es ist etwas schwierig an neue, gute Ausgangstiere zu kommen, die nicht allzu eng miteinander verwandt sind. Aber ich habe Zeit und muss nichts überstürzen. Ich habe auch mit verschiedenen Fuchszüchtern gesprochen, um deren Erfahrungen zu hören und Tipps für die Zucht zu erhalten. Einige sind da sehr offen und hilfreich. So ein Gespräch hatte ich zuletzt auf der Bundesschau in Karlsruhe, was mich sehr gefreut hat und bei Umsetzung hoffentlich mit meinen Zuchtergebnissen voranbringen wird.

    Schauen wir uns erst einmal die Erdformel dieser Rasse an:
    ABcDgfu/ABcDgfu

    Vergleichen wir die mit der Erbformel wildfarbener Normalhaarrassen (ABCDG/ABCDG) sehen wir folgende Änderungen:
    Durch die Veränderung von G zu g wir der Zwang zur Einzelhaarzonierung und die Zonierung der Wildfarbigkeitszonen aufgehoben, Das bedeutet, das Tier zeigt am ganzen Körper eine gleichmäßige Farbe, und auch im Einzelhaar ist die Farbe der Deckfarbe sehr angeglichen.

    Als weiteren Faktor ist C zu c gewandelt, dadurch ist der Faktor für die Bildung von Schwarz C verändert, wodurch das Tier braun erscheint.

    Das Besondere der beschriebenen Rasse ist allerdings das längere, aber glatte Haar.
    Das Fuchshaar wird auch gerne „verlängertes Normalhaar“ genannt, was aussagt, es ist kein gewelltes Haar, wie wir es von den Angorakaninchen kennen. Zur Verdeutlichung soll der Vergleich der Faktoren dienen: Angorahaar wird in der Formel durch v/v gekennzeichnet, das Haar der Fuchskaninchen durch das Faktorenpaar fu/fu.
    Wie man an der kleinen Schreibweise sieht, handelt es sich hier um einen rezessiven (zurücktretend, nachlassend) Faktor, der bei einer Kreuzung mit normalhaarigen Tieren zwar vererbt wird, aber bei den Nachkommen nicht in Erscheinung tritt. Das Normahaar ist dominant, so dass die Eigenschaft des verlängerten Haares (fu/fu) nur noch verdeckt im Genotyp enthalten ist.

    Kommen wir wieder weg von dem Kreuzungsbeispiel und wenden uns der beschriebenen Rasse zu, dann ist zu sagen: In der ungekreuzten, also sauberen Zucht der havannafarbigen Fuchszwerge oder eben von Fuchskaninchen werden keine normalhaarigen Jungtiere geboren, da die doppelte Anlage fu/fu eine Reinerbigkeit bedeutet.

    Gehen wir noch auf die Frage des befreundeten Züchters ein, ob auch fehfarbige Tiere fallen würden. Einfach geantwortet: NEIN. Jedenfalls nicht in der homozygoten (reinerbigen), havannafarbigen Zucht!

    Die Erbformel für fehfarbige Fuchskaninchen wäre ABcdgfu/ABcdgfu.

    Das Auftreten fehfarbiger Jungtiere wäre schon möglich, wenn beide havannafarbige Elterntiere das Blau (ABcDgfu/ABcdgfu) in ihren Erbanlagen tragen, und wenn zwei dieser spalterbigen Tiere miteinander verpaart werden. Dies wäre durch eine enge Linienzucht auszutesten.

    Wie alle verzwergten Rassen, werden auch die Fuchszwerge mit dem Zwergenfaktor Dw gezüchtet. Aus tierschützerischen Gründen jedoch nur noch in der spalterbigen Form. Zum Nachlesen hier die Quelle: "Das große Buch vom Kaninchen", Herausgeber Wolfgang Schlolaut, Seite 111.
    Zitat - "Deshalb sollte man dazu übergehen, Zwergkaninchen (Dw/dw) mit „Nichtzwergen“ (dw/dw) zu verpaaren, die man laufend in der Nachzucht erhält. So entstehen als Nachkommen 50 % typische Zwergkaninchen (Dw/dw) und 50 % „Nichtzwerge“ (dw/dw), Kümmerer (Dw/Dw) werden auf diese Weise vermieden."

    Die Zwergfuchskaninchen haben ein Normalgewicht von 1,10 bis 1,35 kg. Das Höchstgewicht liegt bei 1,50 kg. Hier gibt es in den Zuchten keine Probleme.

    Die Körperform ist gedrungen, walzenförmig und vorne und hinten gleich breit. Damit besteht in den Anforderungen in dieser Position kein Unterschied zu den Farbenzwergen, jedoch sollte bei der Bewertung berücksichtigt werden, das Zwergfuchskaninchen wegen ihres längeren Haarkleides etwas größer und massiger erscheint.
    Grundsätzlich sollten die Zwergfuchskaninchen in 2 Bereiche unterteilt werden. Da sind auf der einen Seite die farbigen Zwergfüchse sowie die weißen Blauaugen, auf der anderen Seite die weißen Rotaugen. Die weißen RA haben in ihrer Zuchtbreite bereits ansprechende Körperformen, seltener fallen eckige Hinterpartien auf. Ganz anders dazu die weißen BA sowie die farbigen. Hier treten verhältnismäßig häufiger Probleme in der Position Körperform, Typ und Bau auf. Eckige Hinterpartien oder vorne leicht schmal werdende Tiere sind hier keine Seltenheit. Bedingt durch das längere Haarkleid sollte auf Wammenfehlern besonders mit Fingerspitzengefühl geachtet werden.

    Die Position Fellhaar ist ein wesentlicher Unterschied im Vergleich mit den anderen Zwergrassen. Die Behaarung soll 3,5 – 5,0 cm lang sein und am ganzen Körper einschließlich der Bauchpartie vorhanden sein. Die Begrannung soll kräftig und gleichmäßig entwickelt sein. Kopf, Ohren und Läufe weisen eine kurze( normale) Behaarung auf.
    Eine unausgeglichene Haarlänge Anlage zu Ohrenbüscheln sowie leichte Filzbildung sind die häufigsten Fehler, die zu Punktabzügen bei der Bewertung führen. Eine Haarlänge unter 3,5 cm führt zum Ausschluss bei der Bewertung. Hier darf gerne der Zollstock zur Hilfe genommen werden, da im Standard des ZDRK eine Längenangabe in cm steht.

    Bei der Bewertungsposition 4 Kopf und Ohren bei den farbigen Zwergfüchsen sowie Position 4 Kopf und Position 5 Ohren bei den weißen RA und BA soll der Kopf im Verhältnis zur Kleinheit des Körpers markant in Erscheinung treten. Die Stirnbreite soll 5,0cm bei Häsinnen und 5,5 cm bei Rammlern sein, festgestellt in Augenhöhe.
    Die Ohren sind wie bei den Farbenzwergen relativ kurz, sie sollten jedoch auch hier in der Länge zum Kopf und zum Rumpf des jeweiligen Tieres passen. Im Idealfall stehen di Ohren zusammen und werden leicht V- förmig getragen. Sie sollen von guter Struktur und oben schön abgerundet sein.
    In der Bewertungspraxis zeigen sich hier häufiger wieder Unterschiede zwischen den oben beschriebenen weißen RA und den anderen Farben der Zwergfüchse. Während das Niveau in der Pos 4 bei den weißen RA im Bezug auf die Gesamtheit Kopf/ Ohren sehr gut ist , fallen geraden bei den farbigen Zwergfüchsen immer wieder Zuchten auf die nicht nur längere Ohren haben. Auch fallen dort schwächere Köpfe häufiger auf. Dieses ist sicherlich auch in der Verbreitung der einzelnen Farben unterschiedlich.

    Bei den weißen Tieren wird dann in der Pos 6 die Farbe und Gleichmäßigkeit bewertet. Sowohl die Deckfarbe als auch die Unterfarbe ist rein weiß. Sie erstreckt sich ohne Abweichungen über den ganzen Körper, einschließlich der gesamten Bauchunterseite.
    Wie bei allen weißen Rassen im Standard wird auch hier ein leicht gelber oder grauer Anflug oder schwacher Glanz als leichten Fehler bewertet. Stark gelber oder grauer Anflug in der Deckfarbe oder auch farbliche Abweichungen der Augenfarbe werden mit Ausschluss von der Bewertung gestraft.

    In der Position 5 wird bei den farbigen die Deckfarbe und Gleichmäßigkeit bewertet. Bei den farbigen Zwergfüchsen sind derzeit die Farben schwarz, havanna sowie fehfarbig zugelassen. Die jeweilige Farbanforderung muss am ganzen Körper gleichmäßig vorhanden sein. Allerdings erscheint die Deckfarbe an den lang behaarten Stellen etwas matter, bei den kurz behaarten Stellen dafür intensiv farbig. Bei den 3 vorgenannten Farben, die im Moment zugelassen sind, sind die Standardanforderungen für Alaska ( bei schwarz), Havanna ( bei havanna) sowie die Farbe der Marburger Feh (bei fehfarbigen) maßgebend. Dabei sollte bei der Bewertung die farbliche Auswirkung des längeren Fellhaars Beachtung finden.

    In der Pos 6 wird bei farbigen Zwergfüchsen die Unterfarbe bewertet. Bei den schwarzen und havanna farbigen Tieren ist die Unterfarbe blau, je dunkler desto besser. Bei den fehfarbigen Tieren kommt die Unterfarbe der Deckfarbe möglichst nahe. Auch hier gelten bei der Bewertung die Farbfehler der 3 bei der Deckfarbe genannten Rassen, auch bei der Unterfarbe ist jedoch darauf zu achten, das es Farbabweichungen durch das längere Fellhaar geben kann.

    Wir bedanken uns bei Angela Khorrami für diesen Bericht und für die Fotos. Weiterer Dank gilt dem RKZ-Team für seine Mitarbeit. Das Copyright liegt bei den jeweiligen Verfassern und beim Rassekaninchenzuchtforum e.V. Die Rechte der Grafiken liegen bei Trägerverein Rassekaninchenzuchtforum e.V. Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zum Rassebericht bitte an webmaster@rkz-forum.de. Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, das die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen, und das wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden.

    (C) 2010 Rassekaninchenzuchtforum e.V.

  • Hi,


    wenn es sich beim Langhaar des Angorakaninchens "v" und dem Langhaar des Fuchskaninchens "fu" um unterschiedliche Mutationen handeln würde, dann müsste die Verpaarung eines Angorakaninchens mit einem Fuchskaninchen normal behaarte Kaninchen ergeben. Das ist laut Franke (Kleintierzüchter 13/2004) nicht der Fall. Daher handelt es sich um die gleiche Mutation, bloß die Modifikationsfaktoren sind andere.


    MfG Manfred

  • Hallo,


    wir hatten selbst einige Jahre Fuchskaninchen und Fuchszwergkaninchen im Stall und ich kann nur sagen sie haaren genauso wie jedes Normalhaarkaninchen.
    Deshalb ist es auch sehr schwer farbige Tiere auszustellen, denn sobald sie in der Haarung sind, sterben die Haare langsam ab, sie werden fad/matt oder ganz hellgrau und dann fallen sie erst aus, wie bei jeden Normalhaarkaninchen.
    Die Deckfarbe sieht dann meliert aus oder manch einer meint sie wäre weiß durchsetzt (sie ist aber hellgrau durchsetzt).
    Für den Züchter bedeutet das, er muss mehere Würfe aus unterschiedlichen Monaten haben und dann auch noch wissen wann ein Fuchskaninchen in der Fellblüte steht. Klappt aber nur, wenn die Umweltbedingungen auch noch mitspielen.


    Gruß Tatjana

    "Was immer ein Mensch den Tieren antut, wird ihm mit gleicher Münze zurückgezahlt." Pythagoras

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    Hallo liebe User,

    auf Fred Beitrag hin haben wir bei unserer Kaninchenzeitung angefragt, ob wir den angesprochen Beitrag hier ergänzend einstellen dürfen.

    Wir bedanken uns bei der Redaktion und Geschäftsleitung für diese Genehmigung

    Mehr Züchter würden dieser liebenswerten Rasse zu einem Aufschwung verhelfen:
    Zwergfuchskaninchen

    Obwohl Fuchskaninchen in Deutschland bereits seit 1920 gezüchtet und auf Ausstellungen gezeigt werden, gelanges erst viele Jahre später, die Fuchskaninchen zu verzwergen. Diese Zwergform wurde 1980 in Deutschland mit den Farbenschlägen in Weiß mit roten Augen und Weiß mit blauen Augen sowie Havannafarbig erstmals in den vom ZDK herausgegebenen Standard aufgenommen. Zur gleichen Zeit, also 1980, fanden die Fuchszwerge, die heute den Namen Zwergfuchskaninchen tragen, auch ihre Aufnahme in den Standard der sozialistischen
    Länder, der damals für die Züchter der DDR verbindlich war. Hier wurden jedoch alle Farbenschlage, die auch bei den Fuchskaninchen zugelassen waren, anerkannt. Zu dieser Zeit konnte man Zwergfuchskaninchen nur selten auf Ausstellungen antreffen. Aber in allen Bezirken der DDR gab es Züchter, die bemüht waren, die Zwergenform durch Kreuzung von Hermelin und Farbenzwergen der unterschiedlichsten Farben mit Fuchskaninchen entstehen zu lassen. Wir waren also Zeugen der Entwicklung der Zwergfuchskaninchen. Leider gibt es aber zu wenige Aufzeichnungen über die exakten Wege der Herauszüchtung. Schon 1978 bekam ich in Treuenbrietzen die ersten weißen Zwergfuchskaninchen als Neuzüchtung zur Bewertung. Diese Tiere hatten noch arge Probleme mit dem Größenrahmen und dem Gewicht; doch es dauerte nur zwei Jahre und der Züchter Herbert Richter aus Treuenbrietzen, der leider nicht mehr unter den Lebenden
    weilt, konnte uns zur Jungtierausstellung am 23.8.1980 Tiere zeigen, die in Größe und Gewicht dem Standard entsprachen. Er gehörte zu den Züchtern der ersten Stunde und hat einen wesentlichen Beitrag zur Herauszüchtung der Zwergfuchskaninchen geleistet. Im Standard 97, der bis jetzt noch Grundlage unserer Bewertungen ist steht die Aussage, dass die Zwergluchskaninchen in den Farben Weiß mit roten Augen, Weiß mit blauen Augen und Havannafarbig zugelassen sind. Er enthält aber auch den Hinweis, dass die Farbenschläge Schwarz. Blau. Fehfarbig, Chinchillafarbig, Gelb und Silber dann anerkannt werden, wenn diese zu einer Bundesschau erfolgreich vorgestellt wurden. Auf der 26. Bundes-Kaninchenschau in Stuttgart standen nun 22 Zwergfuchskaninchen in Schwarz von fünf Ausstellern und 10 in Fehfarbig von vier Züchtern. Dieses Ergebnis hat der Standardkommission des ZDK ausgereicht, um mit Wirkung vom 1.1.2004 diese beiden Farbenschläge zusätzlich anzuerkennen. Wir können jetzt also davon ausgehen, dass in Deutschland die Zwergfuchskaninchen in fünf Farbenschlägen anerkannt sind.

    Gedanken zur Vererbung der Fuchsbehaarung
    In seinem Buch .Unsere Kaninchenrassen", Band II, schreibt Prof. Heinrich Niehaus, dass nach Robinson die .unterschiedliche Länge zwischen dem Haar der Fuchskaninchen und dem wesentlich längeren, grannenärmeren und mit mehr Wolle versehenen Angorafell lediglich durch die unterschiedliche Wirkung von Modifikationsgenen zustande
    kommt" Er schreibt dann aber auch, dass die bei der Entwicklung der Fuchskaninchen gemachten Erfahrungen vermuten lassen, dass ein einfaches mendelndes, vom Langhaarfaktor "v" unterschiedliches Gen für die Ausbildung des Fuchshaares verantwortlich ist. Unabhängig von Prof. Niehaus hatten wir bei der Erarbeitung des Standards der soz. Länder 1980 erstmals die Erbformel „fu/fu" dargestellt. Wir gingen dabei davon aus, dass das Haar der Fuchskaninchen ein verlängertes Normalhaar ist und als solches auch genetisch vom Haar der Angorakaninchen abweicht. Nun sind allerdings
    Zweifel an der Richtigkeit dieser These entstanden, weil auch in Fachbüchern der Niederlande eine gegenteilige Behauptung aufgestellt wurde. Ich hatte deshalb die Züchter von Fuchskaninchen in einer Veröffentlichung in unserer
    Zeitschrift aufgerufen, nochmals Testpaarungen vorzunehmen. So ergab die Paarung von Angora- mit Fuchskaninchen eindeutig Angorahaar. Das lässt die Schlussfolgerung zu, dass auch die Fuchskaninchen das Gen für die Langhaarigkeit
    der Angora "v" führen. Natürlich könnte hier die Tatsache Berücksichtigung finden, dass für die Verbesserung der Fuchskaninchen immer wieder Angora eingekreuzt wurden. Diese These wurde aber auch durch andere Versuche entkräftet. Auch Testpaarungen von Fuchs mit Rexkaninchen brachten in der ersten Generation nur Nachkommen
    mit Normalhaar. Bei der Rückpaarung gab es wieder Tiere mit längerem weichem Haar, die dann zwar als Füchse ausgestellt wurden, jedoch wegen der weichen Behaarung gestraft wurden. Es erscheint mir deshalb angebracht,
    die ursprüngliche Auffassung, dass die Langhaarigkeit der Fuchskaninchen durch den Erbfaktor „v" beeinflusst wird, als richtig anzuerkennen. Die Tatsache, dass bei den Fuchskaninchen - und somit auch bei den Zwergfuchskaninchen - bestimmte Erscheinungen der Angorakaninchen nicht erwünscht, aber gegeben sind, ist auf Zuchtauslese und auf Modifikation (Veränderung, Abwandlung) zurückzuführen. Wir können somit davon ausgehen, dass die Zwergfuchskaninchen folgende Erbformeln tragen:
    Zwergfuchskaninchen, weiß mit
    roten Augen (Albino) a....v/a....v
    Zwergfuchskaninchen, weiß mit
    blauen Augen A....xv/A....xv
    Zwergfuchskaninchen, havannafarbig
    ABcDgv/ABcDgv
    Zwergfuchskaninchen, schwarz
    ABCDgv/ABCDgv
    Zwergfuchskaninchen, fehfarbig
    ABcdgv/ABcdgv

    Welche Forderungen werden nun an die Zwergfuchskaninchen mit dem Standard 97 gestellt?
    Gewicht, Körper und Körperbau
    Das Idealgewicht der Zwergfuchskaninchen ist auf eine Gewichtsspanne von 1100 bis 1350 g festgeschrieben. Als Mindestgewicht werden für Ausstellungen 1000 g gefordert. Als Höchstgewicht sind 1500 g festgeschrieben. Der Körper soll gedrungen und walzenförmig sein, dabei wird angestrebt, dass er vorn und hinten gleichmäßig breit erscheint. Der Rücken und die Hinterpartie sind gut gerundet. Die Läufe sind kurz und feingliedrig. Die relativ kurze Blume liegt am Körper an. Zwergfuchskaninchen müssen bei beiden Geschlechtern völlig wammenfrei sein.


    Behaarung
    Hier unterscheidet sich das Fuchszwergkaninchen von den anderen Zwergrassen. Es besitzt eine gleichmäßige Haarlänge von 3,5 bis 5,0 cm, wobei auch die Bauchpartie gleichermaßen behaart sein muss. Bestimmend für die Struktur der
    Behaarung ist die gleichmäßige, kräftige Begrannung. Kürzer behaart sind der Kopf, die Ohren und die Läufe. In diesen Bereichen streben wir eine dem Normalhaar entsprechende Haarlänge und -Struktur an. In der Position Behaarung wird eine abweichende Haarlänge, also kurzes oder sehr langes Haar, als leichter Fehler gestraft. Etwas wolliges Haar und auch leichte Filzbildung sind unerwünscht und werden als leichte Fehler gewertet. Dabei muss bereits der Beginn von
    Ohrbüschel- und Behangbildung zu Abzügen bei der Bewertung führen.

    0,1 Zwergfuchskaninchen, schwarz, 8/6 Punkte - damals noch Neuzüchtung - auf der 26. Bundes-Kaninchenschau Stuttgart 2003, von Thorsten Tuchscherer, Moormerland. Das Tier zeigte sich ansprechend im Typ und erhielt sg für Kopf, Ohren und Decke.


    Als Ausschlussfehler ist eine sehr flatterige, dünne Behaarung zu strafen. Ebenfalls zum Ausschluss fuhrt eine kurze, weniger als 3,5 cm lange Behaarung. Auch starke Filzbildung muss als Ausschlussgrund betrachtet werden. Das gilt auch
    für ausgeprägte Ohrbüschel und Behangbildung.

    Kopf und Ohren

    Der Kopf ist kräftig, dicht am Körper anliegend. Die Schnauz- und Stirnpartie sind breit. Die Stirnbreite soll beim Rammler 5.5 cm und bei der Häsin 5 cm betragen. Die Augen erscheinen besonders groß. Für die Ohren der Zwergfuchskaninchen gibt es eine besondere Position. Sie sollen im Idealfall 5,5 cm kurz sein, müssen eng beieinander stehen und gut abgerundet sein. Eine Höchstlänge für die Ohren ist jedoch im Standard nicht ausgewiesen.

    Farbe und Gleichmäßigkeit
    Zugelassen sind gegenwärtig die nachstehenden Farbenschläge:


    Weiß mit roten Augen


    Die Deckfarbe ist reinweiß, die Unterfarbe unterscheidet sich nicht von der Deckfarbe. Die Augenfarbe ist farblos, rot durchleuchtend. Die Krallenfarbe ist farblos (weiß).


    1.0 Zwergfuchskaninchen, weiß, 96,5 Punkte auf der 16. Bundes-Rammlerschau Offenbach 1996, von Hans Barg, Sulingen.

    Weiß mit blauen Augen


    Die Deckfarbe ist reinweiß, die Unterfarbe unterscheidet sich nicht von der Deckfarbe. Die Augenfarbe ist blau. Die rallenfarbe ist farblos (weiß).

    Schwarz

    Die Deckfarbe ist schwarz und glänzend. Dabei ist zu beachten, dass die Intensität der Farbe im Bereich der langen Behaarung geringer ist als im Normalhaarbereich des Kopfes, der Ohren und der Läufe. Diese Feststellung gilt gleichermaßen für alle anderen Farben. Die Augenfarbe ist dunkelbraun, die Krallenfarbe schwarzbraun.

    Havannafarbig

    Die Deckfarbe ist satt dunkelbraun, je satter, desto besser. Die Augenfarbe ist dunkelbraun. Die Krallenfarbe wird dunkelhornfarbig gefordert.


    Fehfarbig
    Die Deckfarbe ist zart, lichtblau mit leichtem braunem Anflug (Schleier) überzogen. Die Augenfarbe ist graublau und
    rot durchleuchtend, die Krallen sind dunkel bis hornfarbig.

    Der Zuchtstandard der Zwergfuchskaninchen


    Auf der 26. Bundes-Kaninchenschau waren relativ wenige Zwergfuchskaninchen
    ausgestellt. Der havannafarbige Farbenschlag war nur mit 14 Tieren vertreten. Dabei errang die Zuchtgruppe des Ausstellers Thaus aus Paderborn mit 378 Punkten einen Landesverbands-Ehrenpreis. In der Klasse der weißen Zwergfuchskaninchen mit blauen Augen zeigten 5 Aussteller insgesamt 20 Tiere. Hier erhielt der Züchter Tonecker aus Marxzell mit 383,5 Punkten den Titel eines Deutschen Meisters. Ein Rammler dieses Züchters wurde mit 97 Punkten bewertet. Umfangreicher waren die weißen Tiere mit roten Augen vertreten, denn hier zeigten 8 Aussteller insgesamt 37 Vertreter dieses Farbenschlages. Hans-Dieter Schmidt aus Gussenstadt wurde Deutscher Meister mit einer Gesamtpunktzahl von 384 und zeigte auch das Siegertier mit 97 Punkten. Es kann eingeschätzt werden, dass für alle Farbenschläge sehr gute Zuchttiere zur Verfügung stehen. Diese Rasse hat aber unbedingt einen Bedarf an weiteren Züchtern.
    Alfred Franke

    0,1 Zwergfuchskaninchen, fehfarbig, 8/5 Punkte - damals noch Neuzüchtung - auf der 26. Bundes-Kaninchenschau
    Stuttgart 2003, von Hannelore Bornhöft, Ahlhorn.1,0 Zwergfuchskaninchen, havannafarbig, 94,5 Punkte auf der 22.Bundes-Kaninchenschau Stuttgart 1995, von Fritz Brandes, Hamburg.




    Wir bedanken uns bei der Kaninchenzeitung für diesen Bericht und die Fotos. Das Copyright liegt bei


    Die Rechte der Grafiken liegen bei http://www.rkz-forum.de. Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zum Bericht bitte an webmaster@rkz-forum.de. Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, das die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen, und das wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden.

    (C) 2010 Rassekaninchenzuchtforum e.V.

  • Kleine Anmerkung: Im BDK sind sie noch nicht anerkannt, was sich aber vielleicht bald ändern wird, denn immerhin gibt es im BDK Züchter, die diese Rasse bereits (mit ZDRK-Täto) züchten. Das ZDRK-Täto ist für uns ja bekanntlich kein Hinderungsgrund ... Beider Züchterinnen sind übrigens auch Forenmitglieder ...


    LG Melanie

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