Art der Zucht und Folgen?

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  • Hallo,


    da es im nicht für alle sichtbaren Bereich ein ähnliches Thema gibt, möchte ich hier mal allen die Möglichkeit geben mit zureden.


    Da es um alle Rassen und Farbenschläge geht schreibt doch eure Erfahrungen und Meinungen nieder.
    Was betreibt ihr Linienzucht oder Inzucht?
    Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?


    Welche Zuchtmethode hat hat bei euch welche Auswirkungen gehabt.


    Hatri hatte zum Beispiel beobachtet, das seine Großen rapide an Gewicht in der F3 oder F4 verlohren.


    Da ich noch nicht so weit bin einen mehrjährigen Erfahrungsschatzt zu haben, freue ich mich auf eure Beobachtungen.

  • Um die Diskussion im öffentlichen Bereich führen zu können (Danke Andreas!) kopiere ich einfach mal meinen Beitrag aus dem Sonderforum zu dem Thema hier rein und hoffe, dass diese Diskussion nun hier weitergeführt werden kann:


    Hallo,
    ich verwende eine wohl eher unübliche Methode bei den Zwergrexen. ZU Beginn der Zucht habe ich viele maximal unverwandte Tiere eingesetzt und die Nachkommen auf Vitalität (Gesundheit und Aufzuchtleistung), Form, Fell, bestimmte Zeichnungsmerkmale und Charakter selektiert. Von etwa 250 jährlichen Jungtieren blieben dann meist eine Hand voll über, die dann in der Zucht blieben.


    Ich vermeide Inzucht und verpaare fast ausschließlich einfarbig x Schecke, da sich hierbei die besseren Zeichnungen ergeben.
    Zuchthäsinnen wähle ich u.a. nach ihrem täglichen Trinkbedarf, der Wurfgröße und der möglichen Wurfanzahl aus. Rammler u.a. nach ihrer Deckfreude und ihrem Selbstbewußtsein.


    Linien habe ich keine. Einmal im Jahr wird "Kassensturz" gemacht und ich schaue mir an welchen genetischen Hintergrund die Tiere haben, die ich aus dem vorangegangenen Zuchtjahr behalten habe. Hier unterscheide ich zwischen Ausstellern und Zuchttieren. Erstaunlich dabei ist, dass in fast allen Zuchttieren ein Rammler, der vor 6 Jahren geboren wurde, irgendwo zu finden ist.

  • ach, die Folgen..... ;)


    Im letzten Jahr hatte ich eine durchschnittliche Wurfgröße von über 5 Jungen und habe insgesamt etwa 140 Zwergrexe tätowieren können. Dieses Jahr ziehe ich mit 10 Häsinnen und "nur" 3 Rammlern und habe bereits 22 Junge für Dezember und Januar.
    Die Qualität ist auch okay.

  • Hi,


    meine Tiere sind allesamt miteinander verwandt, wobei ich das nicht unbedingt als Linienzucht bezeichnen würde; "geschlossene Zucht" trifft's wohl besser! Zugekauft werden vor allem Häsinnen; ich habe heuer seit längerem wieder einmal zwei Rammler erworben, einer grau-weiß, einer chin-weiß, jedoch noch keinen zur Zucht eingesetzt. Saß ich früher vor den Abstammungsnachweisen und habe versucht die besten Paarungen herauszufinden, meist nach Gefühl, so lasse ich heute die Rammler "kreisen", im ersten Durchgang dieser, im zweiten Durchgang jener und im dritten der da; im darauf folgenden Jahr wird getauscht. Der bereits beschriebenen Heterosiseffekt bzw. das Luxurieren der Bastarde hat in meiner Zucht dazu geführt, dass die F1 bei Fremdpaarungen nach ca. vier Monaten bereits ein Gewicht von 1,70 kg und mehr aufwies; andererseits befinden sich Tiere im Stall bzw. in der Zucht die nach einem Jahr noch keine 1,70 kg wiegen. Die Wurfstärke liegt zwischen 1 und 11, die durchschnittliche Wurfstärke bei vier; tätowiert wurden meistens um die 70 grau-weiße und ca. 50 chin-weiße; jeweils die Hälfte davon waren Mantelschecken, die Anzahl an zu schwach gezeichneten bzw. einfarbigen Tieren hielt sich in all den Jahren in Grenzen.


    MfG Manfred

  • Hallo Andreas,


    was meinst Du mit "..Linienzucht oder Inzucht.." ?



    Linienzucht ist Inzucht bzw. ohne Inzucht kann man keine Linien aufbauen.


    Hallo Fred,
    "geschlossene Zucht " ist ein sehr guter Begriff, der alles beinhalten kann :thumbsup:


    mfg Peter

  • Bei mir sind alle Häsinen verwandt, ich kaufe mir immer nur einen Rammler dazu. Ich kenne bei meinen Häsinen die Aufzuchtleistung, die Paarungsbereitschaft usw., was für mich ganz wichtig ist. Ich verpaare mit meinem bewährten Rammler und dem zugekauften, von dem zugekauften werden dann junge Häsinen wieder zur Zucht eingesetzt. Sollte bei den jungen Häsinen beim verpaaren, Aufzucht usw. Probleme geben, kommen Sie wieder weg, und der zugekaufte Rammler auch, und ein anderer wird gekauft. Somit versuche ich, die guten Muttereigenschaften meiner Tiere zu erhalten. Hat sich ein zugekaufter Rammler bewährt, nimmt er früher oder später den Platz des bewährten Rammlers ein, und es wird wieder ein anderer zugekauft, usw. usw. Gruß Franz

  • Hallo zusammen,
    ich betreibe seit 15
    Jahren mit meiner Rasse Inzucht, ab und zu erwerbe ich mal eine neue Häsin um mir
    frisches Blut zu holen.
    Auch versuche ich einen fremden Rammler, wie in diesem Jahr
    in meine Zucht einzubauen, aber nur 2 Häsinnen werden von ihm belegt (danke Tim).
    Ich züchte seit Jahren mit 6-8.3 DKLW, wildfarben, es ist
    auch schon vorgekommen das Würfe die im März geboren wurden nicht ihr Gewicht
    erreichten ( 3000).
    Gelernt habe ich das Inzucht (Bruder + Schwester, Mutter +
    Sohn, Vater + Tochter) besser ist als Linienzucht.

    Bin ja mal auf eure Reaktion gespannt.
    Johann

  • Hallo Johann.


    Die Begriffe Inzucht und Linienzucht sind ja eigentlich im Grunde genau definiert, trotzdem werden sie sehr häufig nicht so ganz richtig verwendet.


    Wenn man Deine Aussage auf die Goldwaage legt (das ist hier aber ja nicht ganz so gern gesehen, wie ich dem Parallelthema entnehmen muß) betreibst Du mehr oder weniger Inzestzucht. Inzestzucht ist nur die verschärfte Form der Inzucht.


    Linienzucht ist eine Form der Inzucht, nur nach ganz bestimmten Regeln. Wenigstens wenn am Ende dann die Hybridisierung mit dem Heterosiseffekt stehen soll.



    Solange die Selektion stimmt und der Überblick bewahrt bleibt, ist gegen alle diese Zuchtformen bei Kaninchen nichts einzuwenden.


    Überlege mal, was in Australien passiert ist. Alle Kaninchen stammen nur von wenigen Tieren ab. Die scheinen aber trotzdem sehr vital zu sein. Keine Inzuchtdepressionen festzustellen, habe wenigstens noch nie davon gehört.


    Gruß
    Karl

  • Hallo Johann,
    warum sollte man Dir widersprechen, wenn Du doch recht hast ?


    Allerdings gibt es keine Linienzucht ohne Inzucht, die wiederum aus der von dir beschriebenen Inzestzucht bestehen kann...... :thumbsup::thumbup::thumbsup:



    Nur mal eine (freundlich gemeinte) Frage:


    Ist eigentlich das Einpaaren eines "fremden Rammlers" nicht Bastardisierung, oder....??


    Zumindest hab ich mal gelernt, dass Fremdblut einkreuzen so genannt wird :evil::evil:;);)


    mfg Peter




    mfg Peter

  • Karl,
    wenn ich mich recht erinnere, hat man mal die Population von australischen WIldkaninchen untersucht und festgestellt, dass fast alle (ich meine mich an 98% zu erinnern) der nach mehreren Generationsfolgen vorhandenen Tiere aus einem einzigen Paar stammte. Die Nachkommen aller anderen Paare ist dem Selektionsdruck zum Opfer gefallen.
    Dies bedeutet, dass Inzucht/Linienzucht/Inzestzucht zwar möglich ist, aber nur wenn die Selektion auf Vitalität und Reproduktion (so wie in der freien WIldbahn auch) an oberster Stelle steht. Gutes Beispiel dafür sind ZiKa.
    Da wir aber oft für Ausstellungen züchten, also den Phänotyp im Auge haben, wage ich mal zu bezweifeln, dass man hier Parallelen ziehen kann und halte die Rechtfertigung bzw den Erfolgsbeweis der Inzuchtmethode in der Rassezucht durch Beobachtungen aus der Wildbahn für sehr wage.

  • Hallo Anja,


    herzlichen Dank für deinen letzten Beitrag.


    Schöner kann man den Unterschied zwischen Ausstellungszucht ( Phänotyp) und Rassekaninchenzucht nicht beschreiben.


    ...und selbstverständlich hat Karl recht , wenn es um Rassekaninchenzucht geht!


    mfg Peter

  • Anja,


    hpts. ging es mir darum aufzuzeigen, daß bei Kaninchen nur sehr geringe Neigung zu Inzuchtdepressionen vorhanden sind. Im Gegensatz zu einigen anderen Tierarten, bei denen sie manchmal sofort auftreten.


    Sicher ist Inzucht und Inzestzucht kein Thema auf Dauer. Wie geschrieben und Du von mir schon oft gehört hast, steht die Selektion bei meinen Aussagen meist auch dabei.


    Gruß
    Karl

  • Hallo Peter,
    :yes: :yes: :yes:

  • Hallo Zuchtfreunde,


    wenn ich das wüsste was ich da betreibe wäre es viel schöner. Schön ist das es funktioniert und erfolgreich ist. Ich verpaare meiner meinung nach nur Tiere die mit einander verwand sind. Dies schaue ich mir über dem Stammbaum an und verpaare Vater mit Tochter oder Großvater mit Enkelin. Denke also das es Linienzucht ist. Auch wenn ich mir ein neues Zuchttier dazu kaufe ist es meiner Zucht nicht ganz fremd dann kaufe ich nur Tiere von meinen Zuchtfreunden die Ihre Tiere auch mit meiner Zucht verwad sind. Erst dieses Zuchtjahr habe ich mir ein 1,1 angeschaft von dem ich ausgehe das er nicht mit meinen Tiere verwand ist. Durch diesen Tiere bau ich mir ein zweites standbein auf.


    Jetzt möchte ich zu den folgen kommen. Ich züchte die Kleinsilber blau und habe immer darauf geachtet das die Tiere immer schön kurz sind und schöne kurze Ohren haben das waren meist Tiere mit einem Gewicht von 2,6 bis 2,8kg. Was ich am anfang nicht wusste ist das sich das Gewicht reduzieren würde so das meine Tiere jetzt 8 Monate brauchen um auf gewicht zu kommen und somit ab 5 Würfe für die schau nicht mehr gebrauchen kann. Da werde ich jetzt bei meinen neuen Tiere sehr gut aufpassen denn die haben 3 kg damit ich nicht jetzt wieder den gleichen fehler machen werde.


    Wünsche noch ein gut Zucht und eine erfolgreiche Nachzucht 2010.
    mfg
    Benjamin

  • Hallo Benjamin,
    dein Beispiel der Gewichtsreduzierung ist hervorragend geeignet aufzuzeigen, wie wichtig eine Zucht nach Rassekaninchenzuchtregeln ist und wie schnell man bei einer Ausstellungszucht an die Grenzen stößt.
    Selktion auf Vitalität und Reproduktion ist deshalb immer die Zuchtgrundlage.


    Benjamin,
    ich züchte seit über 40 jahren Kleinsilber und hatte noch nie ein Gewichtsproblem nach unten, musste eher aufpassen, dass die Tiere nicht zu schwer wurden.
    Meine Zuchthäsinnen habe ich nur sehr selten ausgestellt, ich halte sie viel lieber in Zuchtkondition und wähle nach Vitalität und Mutterleistungen, die dürfen auch ruhig bei 3,5 kg liegen, und wenn sie nach 5 Würfen eine leichte Wamme haben ist auch nicht schlimm.


    Deine Form des Züchtens darfst Du sicher als "Geschlossene Zucht mit Türen" bezeichnen, der Begriff ist jedoch erst mal unerheblich. ;););)


    mfg Peter

  • Hallo,


    bei mir verpaare ich oft Vater mit Tochter, Sohn mit Mutter oder Halbgeschwister miteinander.


    Das Vater mit Tochter oder Sohn mit Mutter näher verwandt sind als direkte Geschwister hätte ich jetzt auch nicht gedacht.


    Gruß,


    Hubert

  • Ist eigentlich logisch das Mutter x Sohn bzw. Vater x Tochter mehr verwandt ist da ja da jeweils 75% der Gene des einen Elterteils entstehen würden und bei Bruder x Schwester nur je 50% entstehen.


    Ich praktizieren sowohl Mutter x Sohn, Vater x Tochter sowie auch Bruder x Schwester. Aber das Geschwisterverpaarung weniger verwandet sind, so habe ich es noch gar nicht gesehen.

  • Hallo Zuchtfreunde,


    danke dir Peter für die aufklärung. Ich finde es echt klasse denn bisher konnte ich nur erahnen was ich da betreibe. Ich möchte jetzt auch versuchen die Gewichte etwas höher zu treiben. Ich halte jetzt immer die schwesten Tiere fest und setze sie zu mein altrammler. Es ist ein guter weg denn solangsamm werden die Tiere wieder etwas schwerer. Wichtig ist was ich noch erklären möchte warum ich die kurzen Tiere für meine Zucht verwendet habe. Ich habe mir schon mehere Tiere geholt die 3kg oder schwerer waren auch meine ausgangstiere waren 3-3,6kg Tiere jedoch waren mir die Tiere die ich mir hinterher angeschafft habe mir vone zu schmal die Tiere waren in der Hinterpartie schön breit wir Züchter sagen auch die Häsinnen hatten ein Gebärfreudiges Becken aber vorne in der Brust waren sie mir zu schmal. Auch habe ich versuch solche Tiere einzusetzten aber war von der Nachzucht nicht begeistert so das ich es lieber sein gelassen habe. Jetzt sieht es anders aus jetzt habe ich Tiere die 3kg bis 3,1kg wiegen aber vorne sowie hinten eine schöne breite haben. Das ist mir sehr wichtig.


    Peter ich werde dein rat mit sicherheit befolgen und suche mir jetzt immer die schwersten Tiere aus den Würfen heraus so das ich mir das Gewicht in meiner Zucht erhalten kann. Ich denke so hast du es gemeint. =6


    wünsche noch ein Gut Zucht sowie eine erfolgreiche Nachzucht 2010. Und freue mich auf die 23. BRS hier im Rheinland wo wir uns vielleicht einmal sehen.


    mfg und Gut Zucht
    Benjamin

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