Kleinwidder blau-weiß auf der Bundesschau

Für langjährige Züchter dieses Farbenschlages war die diesjährige Bundesschau ein schöne Überraschung. Viele werden sich noch an Bundesschauen erinnern, wo es mangels entsprechender Sammlungen keinen Bundesmeistertitel gab. Man musste sich von wenigen Jahren absprechen um diese Hürde zu nehmen. In diesem Jahr waren Sage und Schreibe 13 Sammlungen und 2 Einzeltiere auf der Ausstellung zu sehen. Nach den wild-/hasengrau-weißen Vertretern war der blau-weiße Farbenschlag die am stärksten vertretene Farbe, bei den mantelgescheckten Kleinwiddern.

Es ist zu hoffen, dass diese Aufwärtstrend auch in den kommenden Jahren anhalten wird.

Schauen wir uns die Bewertung einmal ein wenig genauer an.

Das höchstbewertete Tier war ein e Häsin von Manuela Klotz aus Belgern. Das Tier wurde mit 20/19/14/15/15/9/5 bewertet.

In Farbe und Zeichnung gab eine Anmerkung wegen einem kleinen Einläufer.

Ihre anderen drei Tiere errangen 96,0 95,0 und 95,0 Punkte, Damit sicherte sie sich neben dem Siegertitel auch noch den Deutsche Vizemeister. Die besondere Stärke ihrer Tier war in Kopfbildung und Behang zu sehen. Eine zweite Sammlung von ihr errang 380,0 Punkte ( 94,5 /94,5/95,0 /96,0)Bei dieser Sammlung wurde bei drei Tieren auf einen etwas schmalen Typ hingewiesen das 96er wurde nur auf die etwas schwache Unterwolle hingewiesen.

Ebenfalls 383,0 Punkte errang Kai Sander mit seiner Sammlung. Diese Tiere seiner Sammlungen errangen 95,5 96,0 96,5 und 95,0 Punkte. Als besondere Stärke zeigte sich die Fellqualität, die mit 3x 14,0 und 1x 14,5 Punkte benotet worden ist.

Eine Sammlung von Edmund Müller aus Fröndenberg war die drittbeste Sammlung bei diesem Farbenschlages mit 96,0 95,0 95,5 95,5 zeigten auch seine Tiere eine recht ausgeglichenen Qualität. Es gab einige Bemerkungen zu Körperformen und Fellqualitäten die zu geringen Punktabzügen führten. Für seine Leistung bekam Zuchtfreund Müller einen ZDKE.

Gerhard Essig aus Durmersheim stellte eine Sammlung mit 382,0 Punkten aus. Und errang einen LVE Seine Tiere wurden mit 96,0 95,0 96,5 und 94,5 Punkten bewertet. Bei seinen Tieren wurde einmal eine schmale Vorderpartie und zweimal eine etwas eckige Körperform bestraft, auch wurde die Dichte und Struktur der Felle kritisiert. In Farbe und Zeichnung gab es bei verschiedenen Tieren Hinweise auf einen Brustfleck und unsaubere Farbe.

Zwei weitere Sammlungen wurden mit 380,0 Punkten bewertet. Der „alte Hase“ unter den DKLW blau-weiß Züchtern Kalrheiz Fackler war mit 95,0/95,5/94,0/95,5 vertreten und bekam einen Ehrenpreis SaE 2. Seine Tiere bekamen ebenfalls Kritiken in der Körperform, zeigten allerdings schöne Köpfe und Behänge.

Auch Anja Hötzensperger aus Prien bekam 380 Pkt (95,5/94,5/95,0/95,0) und einen SaE1. Auch bei ihr war es durchgehend die eckige Körperform und fehlende dichte der Unterwolle, auf die die Preisrichten hinwiesen. In Farbe und Zeichnung wurden die vier Tiere durchgehend mit 9,5 Punkten bewertet. Eine zweite Sammlung wurde mit OB/95,0/95,5/94,5 bewertet. Das eine Tier wurde wegen eine Fehltätowierung ausgeschlossen, die weiteren Tiere erhielten die gleichen Kommentare wie die erste Sammlung.

Christian Schmidt war in seinem zweiten Zuchtjahr mit diesem Farbenschlag auch mit eine Sammlung vertreten (95,5/95,5/94,5/94,0) und bekam einen SaE2 Ein Tier bekam eine 19,0 , bei den anderen Tiere wurde eine etwas eckige Körperform festgestellt. Bei eine Tier wurde eine etwas unsaubere Farbe gerügt, ansonsten gab diese Position keinen Anlass zu Kritik.

Erstmalig war auf einer Bundesschau auch Ricardo Laubinger bei diesem Farbenschlag vertreten. Leider waren seine Apriltiere noch nicht voll entwickelt, sodass ihn leider im Gewicht bei zwei Tieren ein Punkt verloren hatte. Unter diesem Gesichtspunkt sind die 378,5 Punkte ein recht gutes Ergebnis. Bei einem Tier wurde zwar eine leicht weiße Durchsetzung kritisiert, das schöne blau aber besonders erwähnt. Bei einigen Tieren wurde die etwas eckige Körperform gerügt.

Günther Greiner aus Bühlertann hatte leider einen NB in seiner Sammlung (95,5/95,0/nb/95,0), eine Wamme führte in diesem Fall zum Ausschluss, auch bei den anderen drei Tiere war es das lose Brustfell, dass Anlass zu Kritik lieferte. Dafür zeigten sich seine Tiere als recht ansprechende Fellträger und gaben auch sonst wenig Anlass zu Kritik.

Auch in seiner zweiten Sammlung wurde leider ein Tier mit Wamme ausgeschlossen 96,0/94,5/nb/93,0 Bei dem ersten Tier wurde nur auf die etwas fehlende Dichte in der unterwolle hingewiesen. Das zweite die wurde neben Körperform und Fell auch noch wegen einem etwas hohen Einläufer in der Farbe bestraft. Das vierte Tier wurde besonders wegen einmal bräunlichen Anflug und dunkler Zeichnungsfarbe mit eine 8,0 bestraft.

Zuchtfreund/in Wolfelsperger aus Bergim Grau hatte leider nur eines seiner vier gemeldeten Tiere ausgestellt. Auch bei diesem Tier war es die eckige Hinterpartie und die Fellqualität die zu Kritik führte.

Siegfried Vöhringer aus Benzingen stellt noch zwei Einzeltiere aus. Auch hier war es die Fellqualität und unsaubere Zeichnung die Anlass zu Kritik der Preisrichte hervorrief.

Vielleicht macht diese Auszählung, die die Fehler der Tiere hervorhebt einen schlechteren Eindruck über den Zuchtstand der Rasse in Wirklichkeit darstellt.

Es gibt schon einige gute Vertreter diesen Farbenschlages. Es ist schwer einen Mittelweg zu finden zwischen guten Fellträgern und guten Vertretern in der Kopfbildung.

Ansonsten kann man aber sagen, dass man in der Zwischenzeit von beiden Typen ausreichend gutes Tiermaterial bekommen kann. Es würde wohl alle Züchter dieser Rasse freuen, wenn der Aufwind in diesem Farbenschlag anhalten würde und noch mehr Zuchtfreunde gefunden würden.