"Kahlstellen" mit n.b ein Hinweis oder eine Bestrafung

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  • Moin Zuchtfreunde
    Auf mehreren Ausstellungen konnte man auf den Bewertungskarten von "Kahlstellen" lesen.
    Nun kommt es mir so vor, als ob man seit kurzem verstärkt nach solchen Ausschlußgründen sucht.


    Eine Kahlstelle wird doch so definiert:

    Zitat

    "sichtbare Kahlstelle, die von den umstehenden Haaren nicht mehr bedeckt werden, insbesondere auch-......-Kahlstellen an den Zehenballen der Vorderläufe"

    Viele Tiere sollen " Kahlstellen" an den Hinterläufen ( Fersenbein ) haben. Doch wenn man nachschaut, muß man erst verstärkt danach suchen. Dann ist die Kahlstelle doch nicht sichtbar !


    Es gibt wohl auch noch Unterschiede, zwischen "roter" oder "weißer Kahlstelle".


    Mein Tierarzt würde eine rote Stelle, als eine Abscheuerstelle bezeichnen, die nicht genetisch vererbt wird, und also auch nicht bestraft werden muß.
    Die weiße Kahlstelle hingegen, soll auf einen Gendefekt hinweisen.


    Hat ein amtierender Preisrichter / Zuchtrichter oder ein anderer Zuchtfreund eine genauere Erklärung ?

  • Hallo,


    @ "Bartkaninchen Deutschland"
    mir ist das bei den Bewertungen in diesem Jahr noch nicht aufgefallen, das es unnormal viel Tiere mit Kahlstellen gibt.
    Auf den Schulungen- ua der DPV Hauptschulung- ist da nicht besonders hingewiesen worden. Ich habe bei meinen Bewertungen noch kein Tier mit "Kahlstellen" in dieser Saison ausgeschlossen.


    Zitat

    "Mein Tierarzt würde eine rote Stelle, als eine Abscheuerstelle bezeichnen, die nicht genetisch vererbt wird, und also auch nicht bestraft werden muß."


    Mit solchen Äußerungen wäre ich sehr vorsichtig:
    Der Standard- im übrigen gilt das auch für den EE Standard- unterscheidet nicht woher die schwach behaarte Stalle oder Kahlstelle kommt. Entweder da ist was, abgestuft in etwas oder ganz kahl also als leichter oder schwerer Fehler, oder da ist nichts.


    @Daro01

    Zitat

    Kahlstellen treten bei Rosthaltung oder schlechter / Nasser Einstreu auf


    oder bei Milbenbefall, schwacher Fellhaarstruktur...
    Bei Hasen habe ich im späten Sommer regelmäßig Probleme mit Kahlstellen an den Ohrenansätzen bei überjährigen Tieren wenn sie in der Haarung sind. Nach der Durchhaarung ist dann alles in Ordnung. Das sind idR sogar sehr gute Fellträger.


    Das mit der Rostenhaltung würde ich nicht generell unterschreiben. Ich kenne einige Züchter, ua Rexzüchter, die ihre Tiere auf Rosten halten. Manche haben Probleme mit der "Erbse", der kahlen Stelle an den Hinterläufen, andere nicht.


    Gruß und schönes WE
    Michael


    P.S. Ob das wie in der Überschrift gefragt ein "Hinweis oder eine Bestrafung" ist liegt im Auge des Betrachters. Der Züchter der betreffenden Tiere sieht es wohl als "Bestrafung", ein fremder Züchter der ggf Interesse an den Tieren hat sieht es wohl als Hinweis.

  • Hallo,
    mich hat es am vergangenen WE auch erwischt. Das recht lebhafte Tier saß auf Rosten, da ich erst kurz vor der Bewertung eingesetzt habe und eine längere Fahrt hinter uns lag, nehme ich mal an, dass die Läufe evtl. etwas feucht geworden waren.
    Dann sind die Kahlstellen nicht so verdeckt, als wenn die Läufe trocken sind.
    Auch wenn ich bei dem Tier im Stall kaum etwas erkennen konnte, kann ich dem Kollegen keinen Vorwurf machen, zu dem Zeitpunkt war das so.
    Ob die Haut schon gerötet ist oder eben noch nicht wird dabei nicht unterschieden.
    In vielen Fällen ist eine Kahlstelle ein Zeichen für schlechte Fellstruktur oder auf Haltungsfehler.
    Ich habe dieses Jahr solche Tiere noch nicht auf dem Tisch gehabt, auch in meinem Umfeld halten sich diese Fehler in Grenzen.
    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Hallo!


    Ich hatte bis jetzt ein Tier mit einer Kahlstelle auf dem Tisch; die im Genick und vermutlich von einer Verletzung herrührend, die bereits abgeheilt war. Das umliegende Haar war nicht in der Lage die Kahlstelle zu überdecken. Da ist die Schuld beim Züchter zu suchen. Das Tier hätte zu Hause bleiben sollen.


    MfG Fred

  • Moin
    Es gibt vermehrt "Kahlstellen" bei den Zwergen, Groß Chinchilla usw.
    Bei meinen Beobachtungen könnte man zu dem Schluß kommen, es handelt sich hier um Probleme in den Bewegungsabläufen der Tiere. Die Tiere drehen den Fuß auf der Ferse.
    In freier Wildbahn würden die Tiere über den gesamten Mittelfußknochen abspringen- hoppeln.
    Ich möchte bitte nicht falsch verstanden werden, doch eine "erbsengroße Kahlstelle" genau auf dem Fersenbein, welche von vielen umliegenden Haaren, vom Mittelfuß her, verdeckt wird, ist keine Kahlstelle.
    Es gibt in unserer Region Preisrichter, die beim Bewerten das Fersenbein konkret nach dieser Stelle absuchen. Und wird etwas gefunden, werden 1,5 Punkte im Fell abgezogen oder es heißt " schwach Behaarter Hinterlauf.
    Doch die Behaarung des gesamten Mittelfußes ist trocken und so üppig, dass man bis zu 2 cm Dicke messen kann.
    Wenn diese "Erbse" kein ,("wesendliches"), Zuchtproblem darstellt, warum wird jetzt soviel Wert darauf gelegt. Kann ein Tier mit einer erbsegroßen Stelle an der Ferse kein HV-V-Tier sein ??
    Nochmal, es geht nicht um "sichtbare Kahlstellen" im Fell oder Decke, Kopf usw. sondern um verdeckte, nicht sichtbare Stellen.
    Mit gelben Sohlen bei weißen Tieren mußte ich mich schon auseinandersetzen, was auch nichts mit der Vererbung oder dem Fell zu tun hatte, sondern mit dem Schauvertig machen.
    Wenn etwas bemängelt wird, muß jeder dies erkennen und Zusammenhänge verstehen können , um es abstellen zu können. Bei einer krankhaften Entzündung ist es einfacher. =7

  • Hallo zusammen,


    ich sehe das ähnlich wie Michael. Meine Aufgabe als Preisrichter ist es zunächst mal eine positive oder negative Eigenschaft festzustellen undmit einem Werturteil zu benoten. Dabei habe ich nach der Ursache nicht fragen. Ein Beispiel, welches auch immmer wieder gerne zu Diskussionen führt ist die Feststellung "feuchte Nase, verklebte Vorderläufe". Da hab ich nicht festzustellen, ob das Tier krank (Schnupen) ist oder lediglich die veränderte Umgebung (zuhause Rosthaltung - auf der Schau Stroh und Heu) dafür verantwortlich ist, sondern zum Schutz der anderen Tiere das Tier mit dem Vermerk "ohne Bewertung" von der Schau auszuschließen. Hier geht es ja in dieselbe Richtung. Wenn ein Tier ein nicht von den umliegenden Haaren bedecktes Fersenbein hat (Kahlstelle) dann muss ich das Tier mit "nicht befriedigend" bewerten. Wird diese Stelle noch bedeckt, kann es ein Fellhaarschaden mit entsprechendem Punktabzug sein. Ich kann als Preisrichter nicht Ursachenforschung betreiben, wo dieser Fehler herührt. Der Standard gibt mir dazu auch weder das Recht noch die Möglichkeit.


    Dass wir als PR jetzt verstärkt danach "suchen" sollen bzw. es mehr im Fokus steht kann ich auch nicht so bestätigen. Es gehört halt zu den üblichen Handgriffen bei der Bewertung. Wenn ich das Tier umdrehe um Geschlecht, Krallen, Zähne und Bauchfarbe zu kontrollieren, schau ich mir auch die Beghaarung der Läufe an. Ganz nebenbei: Mir fällt in den letzten Jahren eher ein Problem der Behaarung der vorderen Zehenballen bei den Rexen auf.


    Gruß Torsten

  • Hallo,
    Kahlstellen sind tatsächlich ein Problem, die man auf Ausstellungen wie Torsten beschreibt nur als Momentaufnahme sehen kann und auch entsprechend bewertet.
    Hinter den kahlstellen stehen aber die eigentlichen Probleme, die sehr häufig zu emotional oder besser zu wenig rational beurteilt werden.
    Kahlstellen auf Grund von Erkrankungen - besser vielleicht akuten Erkrankungen - sind züchterisch kein problem und mindern den Zuchtwert eines Tieres nicht.
    Kahlstellen ohne ersichtlichem Erkrankungsgrund sind wesentlich promlemhafter und nicht mit zuchttauglich zu sehen, da sie sie hartnäckig halten.
    Dünne Behaarung ist nur eine Begründung.
    Man sollte ganz einfach dabei bedenken, dass es genügend Vertreter der Rassen gibt, die diese "erblichen" Kahlstellen nicht hat, warum dann mit ihnen weiterzüchten ?


    Ob eine Kahlstelle ein "wesentliches" Zuchtproblem ist ist unerheblich für den Augenblick, es kann aber ein gravierendes Zuchtproblem werden in der Zukunft, das hat ein/e ZüchterIn mit einzukalkulliern.
    Nicht alles was erblich ist ist schlimm - aus manchen Eigenschaften wurden sogar ganz neue Rassen erzüchtet-, es kann aber schlimm werden ! ;)


    mfg Peter

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