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    Wissenschaftlicher Name

    Anthoxánthum odorátum L.

    Freie Übersetzung

    Duftende Gelbblüte

    Deutscher Name

    Ruchgras

    Synonyme

    Gemeines Ruchgras, Goldgras, Süßgras

    Merkmale

    Das Ruchgras ist - vereinfacht ausgedrückt - ein Ährenrispengras, dessen Blütenstand so stark zusammengezogen ist, dass er einer Ähre gleicht, weil die Verzweigungen der Rispe extrem verkürzt sind.

    Es fällt im Heu durch seine kurze, 2-8 cm lange Scheinähre mit sehr großen, oft gelblich-papiernen Spelzen auf. Daran erinnert der Name "Goldgras". Bezeichnend ist der auffallende Geruch nach "Waldmeister", der sich bei Trocknung (also im Heu) noch verstärkt.

    Standort

    Das Ruchgras ist ein so genannter "Magerkeitszeiger" und wächst freiwillig auf nährstoffarmen, auch sauren (sandigen) und nicht unbedingt kalkhaltigen Böden, weil es hier keine Konkurrenz durch anspruchsvollere Grasarten zu bestehen hat.

    Phänologie

    Es zählt - wie viele Pflanzen nährstoffarmer, trockener Standorte - zu den früh blühenden Gräsern (April-Juni), ist also zur Zeit der Heuernte oft schon verblüht. Es ist mehrjährig ausdauernd.

    Futterwert

    Standortbedingt ist der Futterwert des Ruchgrases gering, auch weil es im Heu bereits ausgesamt hat. Hohe Anteile von Ruchgras im Heu deuten auf eine magere, nährstoffarme Wiese hin. Als Weidegras wird es aufgrund seiner Inhaltsstoffe nicht gern gefressen.

    Inhaltsstoffe

    Hervorzuheben ist der Gehalt an Cumarin, ein Inhaltsstoff, der auch im - welkenden - Waldmeister (Galium odoratum) vorkommt und für den "dicken Schädel" nach übertriebenem Genuss der beliebten Waldmeisterbowle Sorge trägt, also leicht giftig ist. In extremen Konzentrationen wird Cumarin als Rattengift verwendet.

    Verwendung und Nutzen

    Ruchgras wird im Futterbau wegen seiner ungünstigen Eigenschaften nicht verwendet, tritt aber im Heu von Magerwiesen auf. Es kann dadurch aber Informationen zur Qualität des Heus von diesen Standorten liefern. Zwar ist der Futterwert gering, allerdings zeigt Ruchgras - wenn es im Heu häufig ist - auch einen besonderen Standort an. Viele seltene Kräuter wachsen nämlich ebenfalls an solchen Standorten bzw. sind der intensiven Landwirtschaft dorthin ausgewichen. Man kann davon ausgehen, dass dieses Heu das Güllefass und den Kunstdüngersack höchstens von weitem gesehen hat. Daher kann Heu von solchen Wiesen als Beifutter - in Abwechslung mit hochwertigem Heu - zur Ergänzung verwendet werden.

    Gelegentlich findet man in diesem Heu noch Bestandteile anderer Pflanzen, die ebenso magere Standorte anzeigen, wie Reste von Adlerfarn (Pteridium aquilinum), Straussgras (Agrostis sp.) oder Kleinem Sauerampfer (Rumex acetosella). Die Heuwerbung an solchen Stellen ist mühselig, weil es sich oft um Hanglagen oder stark reliefierte Flächen handelt, die mit Maschinen kaum zu befahren sind. Durch die Abnahme von Heu von Betrieben, die sich die Mühe machen, solche Flächen noch zu bewirtschaften, kann man die Artenvielfalt in der Kulturlandschaft fördern.

    Eigene Erfahrungen

    Unsere Kaninchen fressen Heu mit starkem Cumaringeruch gelegentlich durchaus gern. Vielleicht liegt es an den anderen Gräsern und Kräutern, die darin enthalten (aber oft nicht mehr zu erkennen) sind. Es gibt - wie bei anderem Futter auch - individuelle Unterschiede. Manche Kaninchen fressen zwei Raufen am Tag davon leer, andere mögen es gar nicht.

    Als Alleinfutter sollte man dieses Heu nicht unbedingt verwenden. Wenn man einige Ballen davon bekommen kann, kann man für etwas Abwechslung sorgen.

    Sonstige Verwendung

    Wer den romantischen Geruch mag und nicht gerade allergisch dagegen ist, kann Heu mit viel Ruchgras in Kräuterkissen füllen. In der Literatur sind auch Hinweise zur Verwendung als Schnupftabak zu finden ...

    Wir bedanken uns bei M.Hamann (Pinsel) für diesen sehr guten Beitrag und die Fotos. Ergänzungen und weitere Bilder bitte an Webmaster@rkz-forum.com. Auch andere Beiträge zu Futter- Wild- und Kräuterpflanzen bitte an erwähnte Mailadresse und wir werden diese dann hier veröffentlichen. Im weiteren Verlauf soll hier eine umfangreiche Sammlung zur Pflanzenkunde entstehen. Wir hoffen auf Eure Mitarbeit.

    (C) 2008 RKZ-Forum.com

  • Montag, 28. November 2005, 15:00 PeterW
    RE: Ruchgras- Anthoxánthum odorátum L.


    Hallo Michael,


    hervorragend aufgebauter Bericht über eine nicht beachtete Pflanze mit ökologischem Bezug, Danke !!


    mfg Peter




    Freitag, 2. Dezember 2005, 10:12 Heidi


    Hallo!


    Da ich Pflanzen schlechthin erst durch die Zucht von Kaninchen kennenlernte, von manchen heute noch nicht weiß, wie sie heißen, aber sehe, sie werden von den Tieren mit unterschiedlichem Appetit gefressen, finde ich diese Rubrik "Grünzeug des Monats" *par,Ty* ganz toll.


    Solches Gras wächst auf einem verlassenen Nachbargrundstück, wo wir und für die Kaninchen bedienen dürfen.
    Die Tiere fressen es eigentlich hartstängelig sehr gerne.


    Danke Michael - und mach weiter so.


    MfG Heidi




    Freitag, 2. Dezember 2005, 10:27 Enry


    Hallo Heidi,
    Zitat


    Original von Heidi


    Solches Gras wächst auf einem verlassenen Nachbargrundstück, wo wir und für die Kaninchen bedienen dürfen.



    Bei uns gibt es auch solche verlassene Grundstücke. Die werden aber hauptsächlich zum Hande-Gassi gehen benutzt. Nicht interessant dahin zu latschen und schon gar nicht meinen Tieren von da Grünzeug zu verabreichen.




    Freitag, 2. Dezember 2005, 10:36 Heidi


    Nee ist kein Hundegassigehgelände =)




    Freitag, 2. Dezember 2005, 10:40 Enry


    Hei,
    Hi, hi, hi . . Da musste ich aber lachen. Neues, tolles Wort für Grundstückbeschreibung

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