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  • Hallo Zuchtfreunde,

    Aus gegebenen Anlass der uns alle immer wieder betrifft, möchte ich hier von Zeit zu Zeit immer mal wieder auf die Alte Art der Kaninchenfütterung kommen.
    Leider haben wir alle die wir aus verschiedenen Gründen auf das Industriefutter angewiesen sind das Problem, das unsere Tiere diese Art der Fütterung insbesondere im Jungtieralter nicht immer vertragen und wir oftmals viele Ausfälle beklagen müssen.
    Für viele Zuchtfreunde ist deshalb eine Rückbesinnung an die Fütterungsmethoden unserer Großväter die Einzige Alternative. Leider ist dies nicht jedem Zuchtfreund, insbesondere nicht denen die in einer Großstadt Leben, möglich. Dieser Umstand betrifft mich Persönlich auch.
    Dennoch möchte ich versuchen einige wenige Möglichkeiten dieser Methoden hier ein wenig zu bearbeiten und diese in unseren Fütterungsplan einzufügen.
    Deshalb möchte ich heute eine Pflanze etwas näher beschreiben die in der Tierfütterung schon immer eine große Bedeutung hatte.

    Das Luzerneklee

    Die Luzerne kann über der Erde bis zu einer Höhe von einem Meter heranwachsen. Ihre Wurzeln jedoch können bis zu 4 oder auch 5 Metern Ausdehnung und mehr erreichen, was für die Pflanze in Dürrezeiten sehr wichtig sein kann und ihr hierdurch eine größere Überlebenschance bietet.
    Die Luzernepflanze ist in der Lage aus der Luft Stickstoff aufzunehmen, und kann deshalb unabhängig vom Stickstoffgehalt der Erde in der sie wächst, Proteine bilden.
    Anders wie bei den meisten Pflanzen werden die Blüten der Luzerne nicht vorwiegend von Bienen sondern von Hummeln angeflogen, dies wurde durch Untersuchungen in Schweden belegt.
    In Finnland wurden deshalb die Anbaugebiete der Luzerne in Gegenden verlegt in denen sehr viele Hummeln vorkommen und damit sehr gute Erfolge verbucht.
    Schon Charles Darwin lies zu seiner Zeit 4 Hummelarten importieren um die Bestäubung zu gewährleisten.
    In der ganzen Welt wurde und wird die Luzerne als Tierfutter angebaut. Zumeist handelt es sich dabei um die Buntblühende Bastardluzerne. Eine Mischung zwischen der aus Asien stammenden Blau / Violettblühenden Luzerne und der aus dem Nördlicheren Gebieten stammenden Gelbblühenden Sichelluzerne.

    Der Weg nach Europa

    Nach angaben von Heuser, war die Luzerne schon im alten Persien eine wichtige Futterpflanze für Pferde. Angeblich wurde die Pflanze 470 v. Chr. nach Griechenland gebracht. Ungefähr 150–50 v. Chr. Soll sie dann nach Italien gekommen sein, wo sie vornehmlich als Schaffutter genutzt wurde. Anfang des 16. Jahrhundert n. Chr. brachten sie die Spanier dann in die Neue Welt. Als Luzerne und Rotklee wurde sie im 19. Jahrhundert nach Neuseeland Exportiert. Doch weil dort keine Hummeln vorkommen, konnte man keinen Samenertrag erzielen, genauso war es auch in Australien.
    Wie oben schon erwähnt wurden dann auf Vorschlag von Charles Darwin Ende des Neunzehntenjahrhunderts vier Hummelarten importiert, um die Bestäubung sicherzustellen.
    In Deutschland wurde die Luzerne Futterbaulich erst im frühen 18. Jahrhundert interessant. Inzwischen hat man der Luzerne den Namen „Königin der Futterpflanzen“ verliehen. So wird es in der Einschlägigen Literatur berichtet (Stock 1999).
    In den meisten Anbaugebieten wird die Luzerne 3 bis 4 mal im Jahr geschnitten.
    Was eine sehr starke Ergiebigkeit bestätigt. Auch diese Tatsache macht die Pflanze aus Ökonomischer Sicht zu einer Idealen Futterpflanze.
    Jedoch sollte die Luzerne einmal im Jahr Blühen dürfen um mehrere Jahre Erträge zu bringen.

    Inhaltsstoffe

    Luzerneklee ist Besonders reich an:
    Provitamin: A (Carotine),
    B1 (Thiamin),
    B2-Komplex (Riboflavin, Nicotinsäure, Pantothensäure, Folsäure),
    B3, B5, B6 (Pyridoxin),
    C (Ascorbinsäure),
    D (Calciferol),
    E (Tocopherol),
    H (Biotin),
    K (Phyllochinon, Menachinon).
    Chlorophyll.
    Kalzium
    Folgenden Mineralstoffen:
    Eisen,
    Kupfer,
    Magnesium,
    Phosphor.
    Proteine.
    Essentielle Aminosäuren.
    Seit 2005 gibt es in den Vereinigten Staaten einen Gentechnisch veränderten Luzerneklee der dort auch als Futtermittel zugelassen ist.
    Hoffentlich wird dies in Deutschland nie der Fall sein.

    Wirkungen:

    Aus Amerikanischen Untersuchungen geht hervor, dass die Luzerne (besonders in Form von Keimlingen) abschwellend und schmerzlindernd bei rheumatischen Krankheiten wirken. Der Stoffwechsel wird angeregt. Ein wirkungsvoller Effekt der Luzerne, der mittlerweile wissenschaftlich untermauert ist, wird für die Behandlung von Hämorrhoiden genutzt. Auch ist Luzerne als wirkungsvolles Mittel gegen Akne bekannt.
    Allerdings darf man dabei nicht vergessen, das die Keimlinge auch Gifte beinhalten. Deshalb Bitte nur unter Anleitung eines Arztes oder Heilpraktikers anwenden.
    Die Pflanze hat einen sehr hohen Vitamin C Gehalt. Zum Vergleich: Eine Tasse Luzerne ersetzt 6 Tassen Orangensaft!
    Alfalfa-Sprossen ( Alfalfa ist der Amerikanische Name der Luzerne ) werden mit ihrem nussartigen Geschmack in der Küche in Salaten und als Brotbelag verwendet. Allerdings sind sie erst ab dem 7. bis 10. Keimtag zum Verzehr geeignet, da erst zu diesem Zeitpunkt der in den Samen enthaltene Giftstoff abgebaut ist.
    Es ist nicht das erste mal das eine bei uns in erster Linie als Viehfutter bekannte Pflanze, in die Menschliche Küche eingeführt wurde. Man denke an die Maiskolben!
    Gerade bei etwas schwächlichen Tieren kann man Luzerne einsetzen damit sie an Gewicht zulegen. Außerdem bekommen die Tiere durch das Luzerneklee ein glänzendes Fell. Allerdings kann eine zu reichhaltige Fütterung sehr schnell zur Verfettung mit all ihren Nachteilen führen. Auch kann Durchfall bei zu starker Verabreichung auftreten.
    Mein Vater der früher mit Pferden handelte sagte mir aber öfters: Gib den Pferden Luzerne und du gibst ihnen das beste was du ihnen geben kannst!
    Der Name Luzerne stammt wahrscheinlich vom Tal Luserna und den Fürsten von Lucerna. Von dort aus wurde die Luzerne nach Deutschland eingeführt.
    Quellenangabe:
    Luzerne in der Naturheilkunde bei Phytodoc
    Liste der Gemüse
    Helmut & Margrit Hintermeier: Bienen, Hummeln, Wespen im Garten und in der Landschaft. 2. Auflage. Obst- und Gartenbauverlag, München.
    http://gaertnerblog.de
    http://www.plantimag.de
    http://www.gut-schmerwitz.de

    Wir bedanken uns bei Ricardo Laubinger für diesen sehr guten Beitrag und die Fotos. Ergänzungen und weitere Bilder bitte an webmaster@rkz-forum.de. Auch andere Beiträge zu Futter- Wild- und Kräuterpflanzen bitte an erwähnte Mailadresse und wir werden diese dann hier veröffentlichen. Im weiteren Verlauf soll hier eine umfangreiche Sammlung zur Pflanzenkunde entstehen. Wir hoffen auf Eure Mitarbeit.

    (C) 2009 Trägerverein Rassekaninchenzuchtforum e.V.

  • Samstag, 4. Juli 2009, 19:54 Kai


    Hallo,
    herzlichen Dank für den Bericht.
    Ich habe eine Frage dazu:
    Ich meine ich habe gelesen, dass Luzerne einen hohen Eiweißgehalt hat und deshalb bei der Fütterung mit Vorsicht zu genießen ist.
    Hat jemand damit genauere Erfahrungen?
    Gruß Kai



    Montag, 6. Juli 2009, 10:14 PeterW


    Hallo Kai,


    wir bauen schon seit über 50 Jahren Luzerne als Tierfutter an.


    Luzerne bietet ein sehr gutes Frischfutter und noch besseres Heu, wobei gesagt werden sollte, dass Luzerneheu am besten auf Heureutern zu trocknen ist, bei Bodentrocknung verliert es sehr viele der feinen Blättchen.
    Luzern ist sehr eiweisreich, allerdings liegt dieses pflanzliche Eiweis in natürlicher Form vor, sodass es recht problemlos zu verfüttern ist, ich würde Jungtieren als erstes grün allerdings keine frischen blättchen geben, Durchfallgefahr besteht, allerdings nichts schwerwiegendes.
    Luzerne wird bei mir während der ganzen Wachstumsperiode an alle Tiere verfüttert, bei Zwerg- und Kleinrassen spare ich mir dadurch jegliches Zusatzfutter, die Tiere wachsen und gedeihen hervorragend.
    Luzerne in Verbindung mit Gräsern und Kräutern ist das ideale Kaninchenfutter.
    Luzerne sollte niemals warm oder angewelkt verfüttert werden.
    Luzerne ist eines der hauptbestandteile der Industreifuttermittel, allerdings gemahlen und nicht natürlich getrocknet; war mit verantwortlich für den letztjährigen preisanstieg.
    Luzerne gehört zu jeder Kaninchenzucht .


    mfg Peter


    Montag, 6. Juli 2009, 11:35 Ricardo Laubinger


    Ich bedauere es wirklich sehr das ich hier bei uns kein Luzerneklee beziehen kann. Leider habe ich als Großstädter keine möglichkeit etwas anzupflanzen.


    Gruß Ricardo




    http://rassekaninchenzucht.npage.dehttp://h136.de.tl



    Montag, 6. Juli 2009, 12:09 Daro01
    <A href="http://www.rassekaninchenzuchtforum.de/forum_rkz1/forum/index.php?page=Thread&postIDZitat von »Ricardo Laubinger«[b]


    Ich bedauere es wirklich sehr das ich hier bei uns kein Luzerneklee beziehen kann. Leider habe ich als Großstädter keine möglichkeit etwas anzupflanzen.


    Gruß Ricardo
    Mann kann doch beim Futterhändler Luzernenheu beziehen oder ihm Landhandel eventuell nur in grossballen oderFrag den nächsten Bauer ob er eventuell etwas Verkauft

    Montag, 6. Juli 2009, 12:44 ulrich6836
    Hallo
    Bei mir gibt es auch Luzerne,seit dem ich denken kann.Ohne damit Probleme zu haben.Ich hab sie mit verschiedenen Gräsern und Löwenzahn(der kommt auf natürlichen Weg ins Futter)auf dem Feld und verzichte wie Peter auf das Kraftfutter weites gehend,ohne Gewichtsprobleme dabei zuhaben.
    Peter mal an dich:Mir ist aber aufgefallen,das sich die Luzerne früher länger gehalten hat.Wir hatten manchmal 6 bis 7 Jahre den Plan stehen,bis er erneuert wurde,heute merkt man nach 3Jahren einen Rückgang der Leistung.
    Das Heu hab ich natürlich auf Reutern,wegens den Blättchen,ein hervorragendes Futter gerade in der Aufzuchtphase.
    Zu den Großballen,da glaub ich macht wenig Sinn,da durch das Pressen gerade das Laubwerk zerstört wird und somit das wertvolle verloren geht.
    Gut Zucht Andreas


    Montag, 6. Juli 2009, 12:52 PeterW
    Hallo Andreas,


    Deine beobachtung kann ich bestätigern, ich werde dieses Jahr wieder frisch aussähen müssen.


    Vieleicht sind die Sorten nicht mehr so wuchskräftig, werde mich mal umschauen.
    Andere Möglichkeiten könnten sein Düngung, Gräserdichte und Samenflug - je mehr andere Gräser beigemischt sind,desto kurzlebiger.
    Ich werde wieder zu meiner alten Methode wechseln:
    Aussaat von Luzerne zeitgleich mit Hafer und Gerste, kaum unerwünschte Pflanzen und nach der ersten Mad gleichmässiger Luzernebewuchs.


    mfg Peter

    Montag, 6. Juli 2009, 13:31 ulrich6836
    Hallo Peter
    Das glaub ich auch,da bei uns viel Löwenzahn dazwischen ist.Früher hab ich immer mit Hackfrüchten im Anschluss gewechselt.Vielleicht werde ich auch mal die Chemiekeule nehmen und alles sauber spritzen und dann neu ansäen und zwar auch nach deiner Methode.Die haben wir dieses Jahr wieder mit Rotklee gemacht.Ich habe mit einem Zuchtfreund nur Wickfutter genommen und das hauen wir gerade,damit der Klee dann alleine steht.Dadurch ist er dann relativ unkrautfrei und man hat gleichzeitig gutes Futter.Der Klee steht geschützt,gerade jetzt inder Trockenheit bei uns.
    Andreas


    Montag, 6. Juli 2009, 13:38 Karl Schwab
    Luzerne war früher hier in der Umgebung unter dem Namen "Ewiger Klee" bekannt.


    Bei mir ist der Bestand bereits im dritten Jahr lückig. Kommen nicht genug Löwenzahn und andere Kräutlein dazwischen auf, muß ich im vierten Jahr umbrechen.


    Für die Biogasanlagen hat es nun ein paar weitere Felder in der Umgebung. Mal sehen, wie lange die halten.


    Gruß
    Karl


    Montag, 6. Juli 2009, 13:51 PeterW
    Hallo Andreas,


    lass das mit der Chemie, da mchst du nichts gut dabei.
    Bei uns nennt man Luzerne "Blauklee", früher wurde der nur alle 10 Jahre neu anfgelegt.
    Wenn mit der zeit gute kräuter und gras mitaufgekommen sind, war dies von Vorteil, mit Chemie machst Du die kaputt.


    Hallo Karl,


    habe letztes Jahr mit einigen Bauern gesprochen, die Luzerne zum Verkauf an Futtermittelindustrie anbauen, klagen auch über dünneren Bewuchs.


    Ich sehe da ein Problem in der Trockenheit, Luzerne wird z.B. in Südfrankreich bewässert.


    Aus eigener erfahrung weiß ich - habe ich von meinem großvater übernommen -, dass das Feld erst mit Hasenmist gedüngt wird, da dieser das Wasser besser hält als andere Mistsorten; werde ich jetzt auch wieder machen.
    mfg Peter


    Montag, 6. Juli 2009, 14:00 ulrich6836
    Hallo
    Ich schätze auch das die Sorten mehr der Industrie angepasst wurden und deshalb nicht mehr so stabil sind.Alles eine Sache des Geldes.
    Peter,das Futter ist ja auch trotz oder gerade durch den Anteil der Gräser und Kräuter so wertvoll,deshalb werde ich auch das mit der Chemie lassen.War nur so eine Überlegung,um das Land wieder mal rein zu kriegen.
    Andreas

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