Kleinblütiges Franzosenkraut

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    Wissenschaftlicher Name

    Galinsoga parviflora Cav.

    Galinsoga ciliata Blake

    Deutscher Name

    Kleinblütiges Franzosenkraut, - Knopfkraut

    Behaartes Franzosenkraut, Zottiges Franzosenkraut, - Knopfkraut

    Verwandtschaft

    Die Gattung Galinsoga besteht aus zwei Arten, die zu den Korbblütlern (Asteraceae) gehören, also mit Sonnenblume, Margerite, Beifuß etc. verwandt sind. Beide Arten werden hier zusammen behandelt, da sie sich in allen Merkmalen sehr ähnlich sind.

    Merkmale

    Beide Franzosenkräuter besitzen kreuzgegenständige Blätter, d. h. es stehen sich an einem Punkt des Stängels immer zwei Blätter gegenüber, die mit dem darauffolgenden Paar um 90 ° versetzt angeordnet sind. Die Blätter sind kurz gestielt, weich und an den Rändern gesägt. Während das Zottige oder Behaarte Franzosenkrauz zottig behaart ist (wer hätte das gedacht!), ist das Kleinblütige kahl. Die ganze Pflanze wird je nach Nährstoffversorgung 10 - 60 cm hoch.

    Die Blüten erscheinen ab Mai/Juni bis in den Oktober hinein, im Treibhaus auch noch länger. Sie sind in kleinen Köpfchen mit gelben Scheibenblüten und wenigen weißen Strahlenblüten angeordnet; diese Köpfchen stehen selbst wieder zu mehreren zusammen.

    Standort

    Beide Franzosenkräuter sind typische Hackfrucht- und Garten unkräuter, sie wachsen gern an stark gedüngten Plätzen wie Gemüsebeeten und auf Äckern. Sie gelten als Nährstoffzehrer, die im Gartenbau und in der Landwirtschaft nicht gern gesehen werden. Sie wachsen allerdings auch auf mageren Standorten, bilden dort jedoch Kümmerformen, die sehr früh zu einer spärlichen Blüte kommen.

    Die Franzosenkräuter sind sogenannte "Neophyten", d. h. in Europa ursprünglich nicht heimische Arten, die erst nach der Entdeckung Amerikas hier auftraten bzw. eingeschleppt wurde. Beide Arten stammen aus Südamerika. Sie sind seit dem 19. Jahrhundert bei uns nachgewiesen und breiten sich seitdem stetig aus. Der Name leitet sich aus der Angewohnheit ab, lästige Dinge oder Schädlinge mit dem Namen verfeindeter Nationen zu belegen - das waren damals für deutsche Verhältnisse wohl die Franzosen. Politisch korrekt heißt es also "Knopfkraut".

    Phänologie

    Die Franzosenkräuter sind einjährig. Als Lichtkeimer kommen sie auf gärtnerisch bearbeiteten Standorten gut zurecht, da ihre Samen immer wieder ans Tageslicht befördert werden. Beide Arten sind frostempfindlich und sterben bei tieferen Temperaturen ab; die Samen überwintern. Sie verbreiten sich sowohl durch den Wind, da sie sehr klein sind und leicht fortgeweht werden, als auch durch Klettverbreitung, indem sie z. B. am Fell von Tieren hängen bleiben und verschleppt werden.

    Inhaltsstoffe

    Beide Arten sondern beim Zerreiben einen für uns Menschen unangenehmen Geruch ab.

    Verwendung und Nutzen

    Als sogenannte Unkrautpflanze, die ohne weiteres Zutun von selbst wächst und vielfach in den Gemüsekulturen auch lästig wird, kann man hier nur das Notwendige mit dem Nützlichen verbinden. Franzosenkraut erscheint relativ spät im Jahr, wenn Grünfutter im Überfluss da ist, hält aber auch bis zu den ersten Frösten aus.

    Es tritt meist in Mengen auf, deswegen kann es sich lohnen, beim Jäten und Hacken der Gemüsebeete, wo Franzosenkraut häufig auch in Reinkultur ohne Beimischung anderer Arten wächst, die Pflanzen nicht gleich zu kompostieren, sondern sie an die Kaninchen zu verfüttern.

    Wer kein Problem mit "Unkraut" hat, kann das Franzosenkraut auch so lange wachsen lassen, bis sich die Verwertung lohnt. Bei Regenwetter kann man es sehr gut sauber ernten. Wird es oberhalb des ersten Blattpaares abgeschnitten, wächst es auch nach und kann so immer wieder beerntet werden. Auch auf abgeernteten oder nicht bestellten Beeten kann man es wachsen lassen, es dient dann auch als Gründünger. Ausrotten kann man es sowieso kaum.

    Beide Arten werden von Kaninchen sehr gern gefressen, sie stören sich offenbar nicht an dem strengen Geruch.

    Eigene Erfahrungen

    Wir verwenden Franzosenkraut als Beifutter zum normalen Grünfutter oder mal einzeln als "Leckerli". Da es tatsächlich zu den bevorzugten Futterpflanzen gehört, kann man es auch erkrankten Kaninchen geben, damit sie wenigstens etwas fressen. Frisst ein Kaninchen auch kein Franzosenkraut mehr, steht man vor einem Problem.

    Da sich Franzosenkraut auch in Blumenkübeln breit macht, verfüttern wir es auch im Winter (aus dem frostfreien Wintergarten) oder - solange es geht - auch aus dem Gewächshaus. Dort lassen wir es solange wachsen, bis es gebraucht wird.

    Sonstige Verwendung

    Franzosenkraut ist ein guter Indikator für den Beginn der Grünkohlsaison. Ist das Kraut auf dem Grünkohlbeet schwarz geworden, hat es Frost gegeben - dann kann man auch den Kohl ernten!

    Wir bedanken uns bei M.Hamann (Pinsel) für diesen sehr guten Beitrag und die Fotos. Ergänzungen und weitere Bilder bitte an Webmaster@rkz-forum.com. Auch andere Beiträge zu Futter- Wild- und Kräuterpflanzen bitte an erwähnte Mailadresse und wir werden diese dann hier veröffentlichen. Im weiteren Verlauf soll hier eine umfangreiche Sammlung zur Pflanzenkunde entstehen. Wir hoffen auf Eure Mitarbeit.

    (C) 2008 RKZ-Forum.com

  • Donnerstag, 11. Januar 2007, 09:27 Heidi


    Dankeschön


    für diese wunderbare Info, die selbst mir, die auch mal ein Pflänzchen kennt , noch was Neues vermittelte.


    In Zeiten, da Grünes knapper wird, freue ich mich über einen Gartenteil mit Franzosenkraut. Ist leider immer viel zu schnell verbraucht, als auch Hühner sich über die glatte Form des Krautes freuten (Stallpflicht).


    Gruß Heidi

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