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  • Neue Seite 3

    Wissenschaftlicher Name

    Aegopodium podagraria L.

    Deutscher Name

    Giersch

    Synonyme

    Geissfuß, Zipperleinskraut

    Verwandtschaft

    Der Giersch gehört - ebenso wie Möhre, Dill und Petersilie - zu den Doldenblütlern (Apiaceae)

    Merkmale

    Charakteristisch sind die doppelt dreizählig gefiederten Blätter, die am Rand gesägt, also mit Zähnchen versehen sind. Dabei sind die beiden untersten Fiedern oft nur zweispaltig, was dem Giersch auch den Namen "Geissfuß" eingebracht hat, denn dies soll an den Hufabdruck einer Ziege erinnern. Die Blätter riechen aromatisch. Der Blütenstand ist eine typische Dolde (die zahlreichen Einzelblüten sind klein und unscheinbar weiß) und erscheint je nach Standort von Mai bis September

    Standort

    Giersch ist ein ausgesprochener Nährstoffzeiger. Er wächst ursprünglich in feuchten Wäldern, besiedelt aber auch Wegränder, Hecken und Gebüsche und ist als sogenanntes "Gartenunkraut" gefürchtet. Er bevorzugt nährstoffreiche Standorte, auch schwere Lehmböden werden besiedelt.

    Phänologie

    Giersch gehört zu den ersten Pflanzen, die im Frühjahr zu wachsen beginnen. Er ist ausdauernd und treibt alljährlich aus den im Boden verbleibenden Rhizomen (Ausläufern) wieder aus, während die Blätter im Winter absterben. An sehr schattigen Standorten kommt er oft nicht zur Blüte und vermehrt sich hier vegetativ durch die unterirdischen Ausläufer. Dies geschieht auch dort, wo er durch Abmähen, Abfressen oder hilflose Versuche des Ausgrabens an der Blüte gehindert wird.

    Inhaltsstoffe

    Giersch enthält - wie die meisten Doldenblütler - ätherische Öle.

    Verwendung und Nutzen

    Aufgrund seines frühen Austriebes ist Giersch als eine der ersten Grünfutterpflanzen gut zu gebrauchen. Schnell ist eine ganze Wanne voll geerntet, da Giersch - wenn man ihn lässt - sehr dicht und üppig wächst und die Konkurrenz anderer Pflanzen nicht zu fürchten hat. Auch später im Jahr kann man damit Engpässe in der Grünfutterversorgung überbrücken, da er nach dem Schnitt, der durchaus mehrmals erfolgen kann, sehr schnell wieder austreibt. Durch die tiefreichenden und weitverzweigten Wurzeln liefert Giersch auch in Trockenperioden noch Zuwachs. Nach einem Regen trocknet er - sonnigen Standort vorausgesetzt - schnell wieder ab oder wird - unter Sträuchern - gar nicht erst nass.

    Die älteren Blätter werden nicht mehr so gern gefressen, und sobald anderes Grünfutter verfügbar ist, wird dieses oft bevorzugt. Da man Giersch aber gut selektiv ernten kann, verfüttert man ihn am besten zuerst und gibt erst danach anderes Grünfutter.

    Giersch kann auch getrocknet bzw. im Heu verfüttert werden, verliert dadurch jedoch stark an Volumen.

    Giersch wächst zwar auch an Standorten wie Wegrändern, Säumen etc., an stark verunreinigten Standorten mit viel Hundeauslaufbetrieb etc. sollte aber man besser auf die Ernte verzichten, ausserdem sind die Naturschutzbestimmungen zu beachten.

    Eigene Erfahrungen

    Wer den Giersch im Garten loswerden will, kann sich auf einen längeren Kampf einstellen, da die Ausläufer sehr tief reichen und jedes nicht aussortierte Stückchen der zerbrechlichen Rhizome wieder austreibt, denn es handelt sich nicht um Wurzeln, sondern um unterirdisch wachsende Sprossteile. Es findet sich im naturnahen Garten aber meist ein Plätzchen, z. B. unter Sträuchern oder Obstbäumen (Giersch verträgt auch Schatten), wo er nicht stört. Wir nutzen ein hoffnungslos mit Giersch durchsetztes Spargelbeet gezielt zur frühen Grünfuttergewinnung, da wir ihn hier sowieso nicht mehr loswerden, ebenso einige Bereiche unter Beerensträuchern und Obstbäumen, wo man ihn nicht ausgraben kann.

    Auch ein transportables Freilaufgehege kann man auf einem Giersch-Feld aufstellen, er wird auch gern abgeweidet oder sogar ausgegraben.

    Man kann daher mit Giersch "verseuchte" Erde oder Plaggen abstechen, diese zu Haufen aufschichten und den Kaninchen übergeben (z. B. in einem Auslaufgehege). Sie werden diesen Haufen mehrfach auseinanderscharren, die Ausläufer fressen (vor allem in der grünfutterarmen Jahreszeit) und nach einiger Zeit hat man einen gut durchgearbeiteten Boden, der wieder im Garten verwendet werden kann.

    Sonstige Verwendung

    Giersch wird auch als Wildgemüse empfohlen, man soll ihn kleingeschnitten auch unter Salate mischen können. Das kann man zweifellos, es ist allerdings Geschmackssache. Als Mischgemüse mit Brennesseln, Melde oder Spinat ist Giersch als "Füllstoff" nützlich, da er eben in Massen geentet werden kann, der Geschmack kann aber - vor allem bei älteren Blättern oder später im Jahr - etwas streng wirken.

    Als Heilkraut wird Giersch in Form von Tee gegen Gelenkerkrankungen (Rheuma, Gicht) verwendet; auch gegen Insektenstiche soll das frische Kraut helfen.

    Wir bedanken uns bei M.Hamann (Pinsel) für diesen sehr guten Beitrag und die Fotos. Ergänzungen und weitere Bilder bitte an Webmaster@rkz-forum.com . Auch andere Beiträge zu Futter- Wild- und Kräuterpflanzen bitte an erwähnte Mailadresse und wir werden diese dann hier veröffentlichen. Im weiteren Verlauf soll hier eine umfangreiche Sammlung zur Pflanzenkunde entstehen. Wir hoffen auf Eure Mitarbeit.

    (C) 2008 RKZ-Forum.com

  • Donnerstag, 27. April 2006, 06:34


    Hallo



    Wieder ein absolut interessanter Beitrag von Michael. Als Gierschgeschädigter kann ich die Zähigkeit dieses Monstrum nur bestätigen, als Futterpflanze war es mir bisweilen unbekannt. Beseitigt habe ich das ganze zu 99 % in meinen Blumenrabatten. Dies schafft man aber nur dur beharrliches ausmerzen dieser Pflanze in dem man regelmäßig die Triebe und die Wurzeln entfernt. Habe da fast drei Jahre zu gebraucht. An einem anderen Beet bin ich gerafde dabei und versuche den Kampf zu gewinnen. Habe die Erfahrung gemacht das Beet erst mit UV beständiger schwarzer Forlie ein Jahr abzudecken. Was dann im darauf folgenden Jahr wieder kommt muss man ausbuddeln und von Hand entfernen. Die entfernten Pflanzenteile nicht auf den Kompost werfen weil dort wächst das Zeug weiter. Ich sammele es immer in einem Eimer und wenn ich mein Brennfaß an habe und genügend Glut vorhanden ist kommt es dort mit einem #lach auf den Lippen rein. Oder man entsorgt es beim lieben Nachbarn :tongue: im Garten, dann hat der auch was von #lach #lach


    Bye Thomas

    Donnerstag, 27. April 2006, 07:36 Heidi


    Hallo Pinsel!


    Ein wunderbarer Beitrag und sehr,sehr aktuell. Bei uns treibt der Giersch gerade, wir verfüttern ihn bereits seit einigen Tagen --> ab Kostprobe aufwärts.


    Von uns wurde Giersch ebenfalls zuerst als Seuche in Garten und Wiese empfunden, bis wir erkannten, dass einige Tiere selbst einige ältere Blätter fraßen, na und im Heu sehr beliebt war/ist.


    Wir sehen Giersch schon seit längerer Zeit als nützlich an. Jungtriebe sollen auch in der Küche vielfach anwendbar sein. Nicht als Heil-, sondern auch als Würzmittel, Salat --> probiert hab ichs noch nicht.


    Beste Grüße Heidi

    Donnerstag, 27. April 2006, 07:56 Karin


    Hallo Pinsel!


    Ich habe nicht gewußt, daß ich eine Futterpflanze im Garten habe. Im Beet habe ich den Kampf so ziemlich verloren. Vor ein paar Jahren haben wir das Beet vollständig geleert und aller Diersch entfernt. Das Beet wurde neu bepflanzt und wir hatten einige Zeit Ruhe. In diesem Jahr ist er wieder kräftig da. Habe allerdings durch Zufall gemerkt, daß die Kaninchen die jungen Triebe lieber fressen als junge Gräser. Habe dem aber fast keine Beachtung geschenkt. Nun bin ich schlauer. Dankeschön.

  • Hallo an alle,
    ich mal wieder mit einer neuen Frage.
    Bei uns im Garten wächst jede Menge Giersch, ich habe immer
    gedacht, es sei Unkraut.
    Aber laut Internet, soll Giersch eine hervorragende Futterpflanze
    sein.
    Hat jemand von euch Erfahrung mit dieser Pflanze?


    Grüße aus dem Lipperland
    Johann

  • Hallo Johann,


    den kann man auch wunderbar selber essen! ^^
    In der Kräuterbutter, im Kartoffel- oder Nudelsalat, in der Suppe.....


    Und ich zitiere mal:

    Zitat

    Giersch wird auch Gichtholler, Geißfuß oder Zipperleinkraut genannt. Warum?


    Schon im Mittelalter hat man die Gicht und Herzgefäßerkrankungen mit frischem Geißfuß behandelt. In der Homöopathie wird mit Erdholler Arthritis und Rheumatismus therapiert.
    Ein Aufguss von getrockneten Blättern hilft äußerlich bei Gichtknoten, bei Hämorrhoiden, Rheuma, Gicht und schlecht heilenden Wunden......


    Aber Vorsicht!

    Zitat

    Der Giersch ist ein Doldenblütler, man kann ihn mit dem Schierling (giftig!!!) verwechseln, aber dieser riecht penetrant nach Mäuse-Urin.

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

  • Ergänzung zu Claudias Beitrag....


    Giersch ist dem heiligen Gerhard geweiht und wurde deshalb im Mittelalter in Klostergärten für medizinische Zwecke kultiviert. Zur Heilung von Gicht verwendete man den Geißfuß und rief den heiligen Gerhard an.
    Er wird deshalb in alten englischen Kräuterbüchten auch "Bishopsweed" oder "Herb Gerard" bezeichnet.


    Es ist ein mild wirkendes, beruhigendes Kraut, mit harntreibenden und entzündungshemmenden Eigenschaften.


    Hilft auch innerlich bei Ischias und äußerlich bei Insektenstichen. Unterwegs kann man einfach ein frisches Blatt Giersch kleinreiben und auf den Stich legen.


    Ich esse allerdings nur die jungen Blätter im Salat, die älteren nur in der Suppe. Lecker im Salat mit Gänseblümchen.


    Als Unkraut ist er so gut wie unausrottbar, wegen den feinen Wurzeln die man nie ganz aus dem Boden bekommt. Am besten ist es ihn halt reglemäßig abzugrasen oder zu mähen.


    LG Silvia

  • Hallo, Johann


    Giersch ist kein Unkraut- es ist ein "Wildkraut", eine Wortspielerei, die so manchem unserer Azubis schon mal in arge Bedrängnis bei den Gesellenprüfungen gebracht hat.


    Für Kaninchenzüchter kann das Wildkraut ja eine Bereicherung des Futters darstellen. Leider hat nicht jeder Gartenbesitzer, der es auf seinem Grundstück hat, auch Kaninchen. Wer es hat, dem wünsche ich viel Spaß bei der Beseitigung, chemisch gibt es leider nur 2 Mittel, die wirklich gut wirken... :-(


    Gruß
    Michael

  • Ich verfütter ihn, wenn auch nicht in Massen, weil ich zum Glück nur kleine Giersch-Ecken bei mir habe. ( Das Zeug sitzt rund um die Juccas, krieg das da mal raus....)
    Wird bei mir gerne gefressen.


    Giersch hat wenigstens den Vorteil, das es im Gegensatz zu Brennesseln und Diesteln nicht piekt...

  • Vermutlich haben meine Tiere den gleichen Geschmack wie ich:
    Ich selbst esse ihn nicht gerne - weder gekocht noch roh -, meine Tiere ebenso
    Wenn es den begriff "Unkraut" für ein Wildkraut wirklich geben sollte dann ist es Girsch, ich weiß nicht, wieviel stunden ich schon in den Blumenbeeten mit der unsinnigen beseitigung dieses "Unkrautes" beschäftigt war.


    mfg Peter

  • Zum Frühlingsanfang ist es das Beste was man geben kann, da es mit als erstes wächst.
    Leider scheint mit der Zeit der Geschmack nachzulassen, oder er wird bitter, denn sie wollen ihn dann nicht mehr oder nur sehr Widerwillig.
    Beseitigen lässt er sich so gut wie nicht mehr, selbst aussieben der Erde hilft nicht, nach spätestens 2 Jahren ist er wieder da.

  • übrigens, so kann man den giersch am einfachsten von seinen giftigen doppelgängern unterscheiden: wenn man den stengel, an dem die blätter sitzen, nah am hauptstengel abschneidet, ist erschön V-förmig, das hat nur der giersch.
    meine kaninchen lieben ihn sehr. egal in welcher wachstumsphase, der wird als erstes weggeputzt. und da er rasch nachwächst, kann ich einigemale ernten.
    leider hat er sich zwischen meine gelben sonnenhüte "geschummelt", und wenn die austreiben, sind die blätter so schlecht zu unterscheiden, da die auch gezackt sind und das grün gleich is...da kann man dann stundenlang blätter und stengel sortieren und rupfen...:o) voll das aschenputtel-feeling...

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