Rasse des Monats September 2004 - Sachsengold

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    Rasse des Monats:

    Sachsengold

    Erstellt von Thomas Heini

    Die Anerkennung dieser noch recht jungen Rasse erfolgte im März 1961. Doch schon Jahre vorher beschäftigte sich der Züchter Richard Bennack aus Röhrsdorf bei Meißen mit der Herauszüchtung einer neuen kleinen Rasse.
    Jede bisher herausgezüchtete Kaninchenrasse mußte in mühevoller Zuchtarbeit über Jahre hinweg ständig verbessert werden, bevor ihre Anerkennung erfolgen konnte. Dieser Weg war aber bei den Sachsengold-Kaninchen besonders lang und schwierig. Gerade hier liegt der große Verdienst des Herauszüchtens begründet. In Unkenntnis der Vererbungslehre wurde bei der Herauszüchtung ziemlich planlos eingekreuzt. Es ist deshalb fast verwunderlich, wenn heute ein so schönes Tier vor uns steht. Dem Sohn des Herhauszüchters, Günter Bennack, und anderen Zuchtfreunden ist es zu danken, daß wir heute trotzdem recht konkrete Angaben über den Entstehungsweg machen können.
    Bei dem Sachsengold handelt es sich um eine reine Kombinationszüchtung. Richard Bennack begann bereits 1925 mit Kreuzungsversuchen. Doch der 2. Weltkrieg machte seine züchterischen Ergebnisse zunichte. Der Urahne der Rasse soll ein strohgelber, rasseloser Rammler gewesen sein. Richard Bennack sah ihn bei einem Bekannten und war sofort begeistert. Hieraus entstand auch das Zuchtziel, ein rotgelbes Kaninchen mit gelber Bauchfarbe zu züchten, das in Größe und Typ dem Kleinchinchilla-Kaninchen nahe kommt. Seine neue Rasse sollte den Namen Goldhasen" erhalten.
    Zuerst paarte er den strohgelben Kreuzungsrammler an eine rötlich-gelbe Häsin der Rasse Japaner-Kaninchen, die nur in geringem Maße die dunkle Japanerzeichnung aufwies. Später wurden Gelbsilber eingekreuzt. Das Ergebnis waren über Jahre hinweg gesilberte Tiere. Die Gelbsilber waren es aber auch, die den erblichen Weißfaktor in die Rasse hineinbrachten. Durch die Einkreuzung von Havanna-Kaninchen bekamen die Sachsengold ihre intensive braune Augenfarbe. Auch die Farbe der Krallen wurde dadurch intensiver. Die Einkreuzung von Kleinchinchilla-Kaninchen brachte in der Nachzucht die gewünschte Größe, Form und eine dichte Unterwolle. Diese Rasse brachte aber bei den Nachzuchttieren auch eine weiße Bauchfarbe. Erst die Einpaarung von Schwarzloh-Kaninchen führte zum züchterischen Erfolg. Von ihnen erbten die Sachsengold den dunkelgelben Bauch und bekamen eine satte rotgelbe Deckfarbe. Damit war ein guter Anfang gemacht. Später sollten noch Hasen-Kaninchen eingekreuzt worden sein. Rote Neuseeländer spielten bei der Herauszüchtung keine Rolle. Somit war eine kleine und farblich ansprechende Rasse geschaffen worden. Das Rotgelb der Deckfarbe war dann auch der Anlass für den recht klangvollen Namen Sachsengold". Es versteht sich von selbst, daß sich schnell ein kleiner Kreis begeisterter Züchter der Neuzüchtung annahm. Ihnen ist es zu verdanken, daß die Sachsengold nicht nur als Rasse erhalten blieben sondern auch ständig weiter verbessert worden sind. Das war besonders in den Anfangsjahren nicht leicht. Durch das vielfältige Ausgangsmaterial traten außer den gewünschten Merkmalen immer wieder fehlerhafte Tiere auf. So gab es Tiere bei denen die Farben Weiß, Gelb, Grau und Schwarz auftraten. Die intensive Zuchtarbeit war die Garantie, daß sich das Bild der Rasse immer mehr dem Ideal näherte.
    Mit großer Geduld und Ausdauer hat Richard Bennack viele Jahre lang Kreuzungen und Rückpaarungen durchgeführt. Dabei erzielte er so manchen Erfolg, mußte aber auch viele Rückschläge hinnehmen. Im Jahre 1953 stellte er seine Neuzüchtung erstmals der Züchterschaft in Dresden vor. Eine Kollektion von 10 Tieren fand 1959 in Dresden die allgemeine Bewunderung der Züchter. Für diese Tiere erhielt er fünfmal sehr gut, zweimal gut und dreimal befriedigend. Im darauf folgenden Jahr wurden bereits 8 Sammlungen und 5 Einzeltiere mit dem angestrebten Rotgelb ausgestellt. Auch das verdeutlicht die inzwischen gewachsene Schar der Sachsengoldzüchter. Bis zur Anerkennung der Rasse im Jahre 1961 war es nun nicht mehr weit.
    Leider erlebte Richard Bennack die Krönung seiner jahrelangen züchterischen Tätigkeit, die Anerkennung und Aufnahme der Rasse in den Standard, nicht mehr.


    SachsengoldSachsengold

    Das Sachsengoldkaninchen ist eine kleine Kaninchenrasse mit einem Normalgewicht von über 2,75 kg bis zu einem Höchstgewicht von 3,25 kg und mit einem Mindestgewicht von 2,25 kg. Der Körper ist kurz und gedrungen und zeichnet sich durch eine ebenmäßige, nach hinten gut abgerundete Rückenlinie aus. Karpfen- und Senkrücken sind wie bei allen Rassen Skelettmängel und damit schwere Fehler. Junge Häsinnen sollten wammenfrei sein, ältere Damen der Rasse dürfen einen Wammenansatz aufweisen. Bei Rammlern ist schon der Ansatz einer Wamme ein Ausschlussfehler.
    Das Fellhaar ist mittellang, sehr dicht und dabei gleichmäßig begrannt. Die besonderen Rassemerkmale werden in den Positionen 4 bis 6 ermittelt.

    Pos. 4 - Kopf und Ohren

    Die Ohren sind fleischig. Das heißt sie sind im Gewebe stabil, kräftig und kurz. Wem diese Aussage kurz zu gering ist, sollte sich auf eine Länge der Ohren von ~ 10 cm einstellen. Das Ohr muss dennoch zur Körpergröße passen. Wir sprechen in dem Fall der Harmonie von ausgeglichenen Proportionen. Zu kleinen, kompakten Tiere passt auch, dass der markante Kopf dem Körper direkt angesetzt erscheint..

    Pos. 5 - Deckfarbe und Gleichmäßigkeit

    Sachsengold zeigen eine intensive rotgelbe Deckfarbe. Sie soll idealer Weise den gesamten Körper gleichmäßig erfassen, also auch Bauch, Läufe, Brust und die Blumenoberseite. Nicht selten ist jedoch die Bauchdeckfarbe etwas heller und das darf sie auch nach neuem Standard sein. Eine völlig weiße Bauchdeckfarbe gilt als schwerer Fehler. Die Blumenunterseite ist gelbrot, aber darf cremefarben sein.. Fleckige, durchsetzte Farbe oder helle Brust und/oder Läufe besagen, dass die geforderte Gleichmäßigkeit nicht gegeben ist. Weiße oder schwarze Haare haben im Haarkleid der kleinen, roten Schönheit nichts zu suchen und stören ebenfalls die Gleichmäßigkeit. Der Grad solcher Durchsetzungen entscheidet schnell über ein NB. Braune Augen und schöne dunkle Krallen sind passend zum sonstigen Outfit der SaG. Auch muss der Züchter wie bei anderen gelben und roten Rassen acht geben, dass nicht Tiere mit dunklen Anflügen an Ohren, Brust oder Läufen zur Zucht verwendet werden.

    Pos. 6 - Unterfarbe

    Wie soll es anders sein, zum hübschen Kleid wird ein passendes Unterkleid getragen. Hier ist es die Unterfarbe, die der Deckfarbe möglichst ähnlich sein soll und bis zum Haarboden reicht.

    Preisrichterliche Betrachtung

    In diesem Bericht sind schon einige Meinungen in den Text mit eingeflossen. Die Sachsengold sind eine Rasse, die man öfters mal auf einigen Schauen sieht. In meinem Kreisverband sind sie momentan im Aufwind und werden von mehreren Alt- und Jungzüchtern gezogen. Die Körperformen sind oft sehr ansprechend, Die Felle könnten in manchen Fällen noch ein wenig mehr Granne aufweisen. In einigen Fällen sieht man noch Tieren deren Ohrengewebe kräftiger sein könnte. Probleme gibt es manchmal noch in der Deckfarbe, gerade an den Ohrenrändern sieht man oft weiße Haare. Auch der dunkle Anflug ist noch ab und zu sichbar..

    Erbbiologische Betrachtung

    Bedenkt man, dass diese kleine Rasse eigentlich recht planlos herausgezüchtet wurde, so ist es den Freunden der Rasse Sachsengold heute hoch anzurechnen, was da züchterisch geleistet wurde. Wenn im Beitrag erwähnt wird, dass in der Phase der Herauszüchtung Fellfarben in Gelb, Weiß, Schwarzwildfarbe auftraten, belegt es die planlose Verpaarung sehr unterschiedlicher Rassen.
    Die Ausgangsbasis sollen ein gelber Rammler und eine überwiegend gelbe Japanerhäsin gebildet haben. Später sollen Kaninchen der Rassen Havanna, Chinchilla, Großsilber und sogar Lohkaninchen und Rote Neuseeländer eingekreuzt worden sein. Welch eine genetische Vielfalt!
    Viel ist aus den Nachkriegsjahren über den Weg der Weiterzucht nicht bekannt. Nur so viel weiß man aus der Zeit des 2. Weltkrieges, dass es verpönt war, überhaupt kleine Rasse zu züchten. So hieß es in einschlägiger Literatur aus jener Zeit beispielsweise:
    SachsengoldInfolge des großen Weltkrieges, in dem die Feinde Deutschlands mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln das deutsche Volk dem Hungertode preiszugeben beabsichtigten, hat die Kaninchenzucht auch in Deutschland zwecks Produktion einen nie geahnten Umfang angenommen ...
    Allein durch diese Aussage wurde es zur Forderung, der Zucht großer Rassen den Vorrang zu geben. Kleine Rassen blieben in heimlicher Züchterhand erhalten, so konnte Bennacks Sohn mit noch vorhandenen Tieren aus des Vaters Zucht die Neuzucht des Sachsengold-Kaninchens fortsetzen.

    Unsere Zuchtfreunde der kleinen sattroten Rasse haben es wesentlich leichter, weil m. E. eine gute Verbreitung der Rasse gegeben ist. Eine Nachahmung der erwähnten Herauszüchtung unter Verwendung der genannten Rassen ist keinesfalls zu empfehlen. Das heißt, das Einkreuzen anderer Rassen würde dem kleinen roten Gesellen schaden.

    Sachsengold unterliegen in ihrer Vererbung einer ursächlichen Gelbwildfarbigkeit = AbCDG/AbCDG. Für das kräftige Rot sorgt eine hohe Wirkungskraft der angehäuften Rotverstärkerfaktoren y. Sachsengold weisen eine sehr intensive rote Fellfärbung auf, ergo verfügen sie über eine sehr hohe Anzahl wirkungsvoller y.../y.... Die komplette Erbformel unserer Rasse des Monats September lautet: AbCDGy/AbCDGy
    Bitte zur Ergänzung der Fehlerursachen den Beitrag Rot, Gelb plus Wildfarbigkeit im Rassekaninchenzuchtforum nachlesen.

    (c) Heidrun Eknigk
    Wir bedanken uns bei Thomas Heini für diesen Bericht und die Fotos. Weiterer Dank gilt Tatjana Ruthmann, Kai Sander,Heiko Semmel und Siegfried Lübbert für Ihre Mitarbeit. Das Copyright liegt bei den jeweiligen Verfassern und beim Rassekaninchenzuchtforum e.V. Die Rechte der Grafiken liegen bei http://www.rkz-forum.com. Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zum Rassebericht bitte an webmaster@rkz-forum.de Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, das die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen, und das wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden.

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