Rasse des Monats April 2009 - Mecklenburger Schecken grau-weiß

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    Erstellt von Erich Hernach

    Dieses mal wollen wir euch die Neuzüchtung Mecklenburger Schecken grau-weiß Vorstellen. Es läuft sowohl in Deutschland als auch in Österreich ein Anerkennungsverfahren. In Österreich und in Deutschland wurde etwa zur gleichen Zeit dieses Projekt gestartet. Werner Tietel(Thüringen) und Albrecht Tröster(Sachsen-Anhalt) sind die Hauptinitiatoren in Deutschland und Erich Hernach(Steiermark) der Kopf des Ganzen in Österreich. Die Musterbeschreibung entspricht sowohl in Deutschland als auch in Österreicher deren der anerkannten Farbenschläge der Mecklenburger Schecken. Der einzige Unterschied im zwischen den beiden Standardbeschreibung dieser Rasse ist ersten das Gewicht welches in Deutschland um 0,25kg höher sein darf und die Ohrenlänge die bei uns in Österreich gemessen wird und zwischen 12,5 - 13,5 liegen soll.

    Wie es zu dieser Neuzüchtung in Österreich kam.

    Nach 16 Jahren intensiver Zucht(1988 - 2004) von Riesenschecken s/w und einer Menge errungener Titel(Landesmeistern, Bundesmeister, 2. Vizebundesmeistern, Rassesieger, Züchter des Jahren in der Steiermark) als Hauptrasse und einigen Jahren BlW, Zwergwidder th/w als Zeitrasse wollte ich mein geliebtes Hobby die Rassekaninchenzucht schon an den Nagel hängen!

    Aber es kommt meistens anders als man denkt.

    Bedingt durch die Änderung meiner Lebensumstände hatte ich plötzlich wieder Möglichkeit u. Motivation KANINCHEN zu züchten. Es war Ende 2005 und ich auf der Suche nach einer für mich interessanten und wirtschaftlichen Rasse mittlerer Größe. Nach einigem gustieren stieß ich auf die Mecklenburger Schecken (wahrscheinlich noch immer vom Virus d. Scheckenzucht infiziert). Schwarze und Blaue kamen für mich nicht in Frage, daher stand der rote Farbenschlag im Raum, da stellte ich mir die Frage: Warum gibt es diese Rasse nicht in der Urfarbe grau bzw. gr/w.

    Der Vorteil den dieser Farbenschlag biete war für mich klar. Diese Farbe ist nicht so anspruchsvoll bezüglich der Haltungsbedingungen. Diese Farbe bietet sowohl die Möglichkeit der Innen- als auch Außen Stall- Haltung. Das Problem vom Rost vor allem durch die Einstrahlung von Sonne ist praktisch nicht gegeben. Einen weiteren Vorteil darf man natürlich nicht unerwähnt lassen. Durch die Wildfarbigkeit fallen weiße Haare im Bereich des Mantelrandbereichs(Stichelhaare) nicht sonderlich auf wie beispielsweiße bei Schwarzen und Blauen Tieren und daher ein beim Schaufertigmachen erhebliche Zeitersparnis. Das lebendige aber trotzdem ruhige Wesen dieser Rasse runden die positiven Eigenschaften sehr gut ab!

    Der Grundgedanke für diesen Farbenschlag war in mir gereift und dies stellte eine optimale Aufgabe für meinen züchterischen Kampfgeist sowie mein Durchhaltevermögen dar. Ab Jahresbeginn 2006 bis dato arbeite ich konzentriert und voller Elan an der Umsetzung meiner züchterischen Vision- für die ich inzwischen auch schon einige Weggefährten gefunden habe!

    Aller Anfang ist schwer. Am Beginn hatte ich bei diesem Farbenschlag mit weißen Nasenspitzen und einem weißen Lippspalt zu kämpfen. Probleme machten auch Farbflecken auf der Brust, dieses Problem ließ sich durch Selektion gut in den Griff zu bekommen, aber an einem Problem kämpfe ich nach wie vor. An der Blumenoberseite die einfach kaum oder zu wenig Sprenkelung haben auch die melierten Ohrenränder bereiten Kopfzerbrechen. Jedoch bemerkt man das durch die Auswahl entsprechender Zuchttiere und von Generation von Generation wie diese Probleme immer kleiner werden.

    Mit den anderen Leistungen der Zuchttieren allen voran dem Deckverhalten, Wurfzahlen, Aufzucht sowie der Milchleistung kann man mehr als zufrieden sein und so steht einem kontinuierlichen bergauf nichts im Wege. Denn in der anderen Positionen wie Körperform, Fell, Kopf, Ohren und der Deckfarbe sind es Kleinigkeiten die man noch verbessern kann.

    Das erste mal zeigten wir in Österreich diesen Farbenschlag auf der Bundesrammlerschau 2007 in Ried. Der zweite Auftritt auf der BS 2008 in Wels lässt sehr für die Zukunft hoffen. Von 18 ausgestellte Tieren (15x w/hgr u.3x egr/w.) bekamen wir eine Bewertung von 7xSgE(8/5-8/6), 4xSgZ(8/4), 4xSg(8/3) und .3xgut(6/2). Das spricht für sich! Der neue Farbenschlag wird nach der BRS-09 in Salzburg, also ab 2010 aller Voraussicht nach in Österreich in den Standard aufgenommen!

    Die Standardanforderungen der Mecklenburger Schecken sind im Wortlaut des EE Standards sowie des ZDRK Standards in den Bewertungspositionen 1- 3 fast wortidentisch.

    Das Normalgewicht beträgt 4.5 kg, das Höchstgewicht 5.5 kg.

    Die Mecklenburger Schecken haben in den bereits zugelassenen Farbenschlägen keine größeren Probleme in den Zuchten.

    Die Körperform der Mecklenburger Schecken ist gedrungen, dabei walzenförmig, vorne und hinten gleich breit, mit einer ebenmäßigen Rückenlinie versehen und hinten gut abgerundet. Die Brust ist voll ausgeprägt. Der Hals ist kurz und besitzt einen kräftigen Nacken. Die Läufe sind kräftig und mittellang. Bei älteren Häsinnen ist eine kleine, gut geformte Wamme zulässig.

    Vereinzelt kommen etwas eckige Hinterpartien oder etwas verjüngte Formen in den Zuchten vor. Ansonsten haben alle Farbenschläge einen recht ansprechenden Zuchtstand.

    Das Fell ist mittellang, in der Unterwolle sehr dicht und mit einer kräftigen und gleichmäßigen Begrannung ausgestattet.

    Ebenso wie in der Position Körperform haben die Mecklenburger auch in der Pos Fellhaar kaum Probleme. Eine stetige Verbesserung der Position in den letzten Jahren ist unverkennbar.

    Ebenso wortidentisch sind die Standardanforderungen der Pos Kopf und Ohren. Der Kopf ist kurz und kräftig. Stirn und Schnauzpartie sind breit, die Backen gut ausgeprägt. Der Kopf sitzt ohne erkennbare Halsbildung dicht am Rumpf. Die Ohren sind kräftig im Gewebe; in ihrer Länge entsprechen sie der gedrungenen Körperform

    Diese Position sollte aufgeschlüsselt werden: In der Kopfbildung sind bereits sehr ansprechende Tiere in den zugelassenen Farbenschlägen zu finden. Bei der Ohrenstruktur ist noch zu leistende Arbeit bei der Verbesserung unverkennbar.

    Der Mecklenburger Schecke besitzt die Mantelzeichnung.

    Die Mantelzeichnung ist in den meisten Zuchten ohne große Beanstandung. Einen Vorteil gegenüber der Bewertungsposition bei den Widder- Schecken ist wohl, das in dieser Position 15 Punkte anstatt 10 (beim Widder) zu vergeben sind.

    Die Farbe der Mecklenburger ist zugelassen in: schwarz/ weiss; blau/ weiss und rot/ weiss. Der graue Farbenschlag in wild- hasen- dunkel und eisengrau sind, ebenso wie die thüringerfarbig/ weißen, in Deutschland noch in der Zulassungsphase. Die Farbansprüche sind dabei in den jeweiligen Farbtönen beschrieben.

    Die Farbe bei den Mecklenburger Schecken ist, wenn keine weißen Haare vorhanden sind eigentlich problemlos. Bei den schwarzen und blauen ist vereinzelt Rost zu beobachten, bei den roten tauchen immer wieder mal etwas dunkle Ohrenränder oder auch ein dunkler Schleier in der Deckfarbe auf.

    Der Mecklenburger Schecke ist die einzige Rasse im ZDRK Standard sowie im EE Standard, die die Mantelzeichnung bei einer Rasse mit stehenden Ohren hat. Der Zuchtstand der Mecklenburger ist auf einem recht ansprechenden Niveau. Nach der Zulassung der grauen Farben wird die Rasse noch attraktiver werden.

    Die Mecklenburger Schecken, grau-weiß haben folgende Erbformel: ABCDGk/ABCDGK

    Wie euch diese Erbformel zeigt, handelt es sich dabei um die Erbformel der „grauen“ bzw. schwarzwildfarbigen Rassen, verbunden mit der Formel für Schecken k/K. Es fallen neben den typischen Mantelschecken auch einfarbige Tiere und reinerbige Schecken. Zu der Besonderheit der Scheckenverpaarung verweisen wir auf die ausführliche Erklärung bei den Kleinschecken, havannafarbig-weiß Rasse des Monats März 2009 Kleinschecken, havannafarbig.

    Zu der Schwarzwildfarbigkeit noch einmal die Erklärung:

    A ist der Faktor, die es überhaupt erlaubt, dass bei den Tieren Farbe ausgebildet wird

    B ist der Faktor zur Ausbildung des dunklen Pigmentes

    C ist der Faktor für schwarz

    D ist für die die Dichte der Schwarzeinlagerung im Einzelhaar verantwortlich

    G ist der Faktor, der die Zonierungen sowohl an den Körperzonen wir auch im Einzelhaar erzwingt.

    Da bei den Neuzuchten der Meckleburger Schecken in Deutschland auch die Farbe Eisengrau zugelassen ist, hier auch noch diese abweichende Erbformel: ABeCDGk/ABCDGK oder ABCDGk/ABeCDGK

    Durch den ungleichen Faktor B/Be haben wir einen zusätzlichen Faktor für Spalterbigkeit (Heterozygotie). Das bedeutet, aus der Verpaarung solcher spalterbigen, eisengrauen Tiere fallen theoretisch 50 % eisengraue Tier, 25 % graue (schwarzwildfarbige) Tiere und 25 % reinerbig eisengraue Tiere, die augenscheinlich schwarz erscheinen. Zu den Besonderheiten der grauen Farbenschläge verweisen wir auf diesen Beitrag: Der graue Farbenschlag - oder Grau ist nicht gleich!

    zusammengestellt von Kai Sander Quelle: Kaninchenvererbung von Heidrun Eknigk Oertel und Spörer

    Nachfolgende Farbenschläge waren anlässlich der Bundesrammlerschau in Kassel zu sehen:

    Die Mecklenburger Schecken waren in den Farben wildgrau/ weiß, eisengrau/ weiß, dunkelgrau/ weiß und thüringer/ weiß mit insgesamt 16 Tieren von 5 Züchtern ausgestellt. Alle Tiere bewegten sich in einem Gewichtsrahmen von 4,6- 5, 3 kg. Dabei zeigten die Tiere fast durchweg einen schönen Typ, jedoch waren dabei auch einige lose Fellhäute. Bei allen Farbenschlägen war das Fellhaar ansprechend, in der Pos Kopf und Ohren waren fast durchgehend positive Bemerkungen zur Kopfbildung, jedoch einige male etwas faltige Ohren bemerkt worden. Die häufigsten Kritiken gab es in den Positionen Zeichnung und Farbe. Bei den Eisengrauen erhielt Dietmar Bertsche mit 8/7 eine ZDRK Medaille. Eine LVM ging an Dietmar Bertsche. Heiko und Sandra Findt erhielten einen E.

    Wir bedanken uns bei Erich Hernach für diesen Bericht und die Fotos. Weiterer Dank gilt Michael Meise, Kai Sander und Margit Weber für deren Mitarbeit. Das Copyright liegt bei den jeweiligen Verfassern und beim Rassekaninchenzuchtforum e.V. Die Rechte der Grafiken liegen bei Trägerverein Rassekaninchenzuchtforum e.V. Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zum Rassebericht bitte an webmaster@rkz-forum.de. Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, das die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen, und das wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden.

    (C) 2008 Rassekaninchenzuchtforum e.V.

  • Hallo Erich,
    danke für diesen schönen Bericht, den Du uns zur Verfügung gestellt hast.


    Was mich noch interessieren würde, wie stark/ oft tritt denn noch der weiße Lippenspalt, bzw Nasenflck auf?


    Ich hatte nur ein Jahr Probleme damit, dabei stellte sich bei genauerer Kontrolle heraus, dass ein Rammler einen ganz kleinen Punkt an der Nase hatte, der sich verstärkt vererbte.
    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Hallo Kai!


    Bedanken möchte ich mich bei Margit,Michael und bei dir sowie bei allen die mitgewirkt haben diesen Bericht hier in unser geliebtes Forum zu stellen!!!!!


    Ihr alle habt mir damit ein wunderbares Geburtstagsgeschenk gemacht." DANKE!!"


    Zum züchterischen:die heurige Zuchtsaison hatten wir bisher bei ca.80 Jungtieren zwei mit Nasenfleck u. eines mit weissen Lippenspalt,


    ich denke damit kann man schon zufrieden sein.Weiters haben nur mehr sehr wenige Tiere Schulterflecken oder zu viel weiss am Blumenansatz ,


    wie auch die Melierung der Blumenoberseite kaum mehr Probleme macht.-"Gott sei Dank" Oder vielleicht der strengen Selektierung sei Dank!


    Danke noch mal an euch alle und liebe Grüsse euer "steirerman" Erich :thumbsup:

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