Kannibalismus

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  • Hallo Zuchtfreunde,


    dieses Thema ist nicht neu, ich habe auch hier alles zu diesem Thema gelesen, trotzdem bin ich relativ ratlos.


    Eine Erstlingshäsin von meinen DR weiss sollte am 02.01.09 werfen, was sie auch tat. Ich kam dazu, als sie gerade dabei war, ein Neugeborenens zu verspeisen. Da der Geburtsvorgang noch nicht abgeschlossen war, wollte ich auch nicht grossartig stören. Nach Beendigung stellte ich fest, dass noch weitere 3 Jungtiere, weitestgehend verstümmelt, im Nest lagen. Lebende Jungtiere waren keine vorhanden.


    Ich liess die Häsin am 04.01. erneut decken. Gestern war sie den ganzen Tag mit Nestbau ( vorbildlich ) und Wollerupfen beschäftigt. Heute früh bei der Nestkontrolle fand ich wiederum nur zwei total verstümmelte Jungtiere, jedoch keine lebenden.


    Ich weiss, hier ist schon seitenweise über dieses THema diskutiert worden. Als Tendenz aus allen Antworten habe ich resümiert, dass die Fütterung hier eine entscheidende Rolle spielen kann. Deshalb habe ich während der Trächtigkeit darauf geachtet, besonders mineralreich und vitaminreich zu füttern, jedoch nicht zu überfüttern. Das Tier bekam täglich kleine Gaben Futterkalk, neben einer sehr abwechslungsreichen Grundfütterung mit diversen Gemüsen, Heu und eigener Kraftfuttermischung die noch besonders mit Vitaminen angereichert war. Das Trinkwasser wird abwechselnd mit Apfelessig oder Softacid IV angsäuert.


    Sicher werdet Ihr Euch genauso nach der Ursache fragen, wie ich auch. Ich wäre für jeden konstruktiven Beitrag dankbar und suche auch gerne die Schuld bei mir, sofern es eine schlüssige Erklärung dazu gibt.


    Die Kernfrage ist jedoch die, kann/soll ich die Häsin der Zucht lassen, oder muss ich sie rausnehmen ?


    LG


    Hans

  • Schwer zu sagen ob es nur ein Mangel ist (Salz z.B., bekommen meine immer vor dem Werfen) oder ob die Kaninchen krank/behindert sind das die Häsin sie tötet. Letzteres wird oft übersehen.


    Wir hatten im letzten Jahr z.B. eine Kleinwidder Häsin die zäh und eisern ein Junges aus dem Nest schmiss und drauf pinkelte. Da wir nichts an dem Kleinen entdecken konnten, machten wir es immer wieder sauber und legten es ins Nest zurück. Die Häsin war immer stock sauer wenn sie es gerochen hatte. Das Spiel machten wir gute 2 Wochen lang, und dann sahen wir, dass das Junge wohl ein neurologisches Problem hatte, nicht auf die Füsse kam und nur liegen konnte. Da wussten wir warum die Mutter es zum sterben abgelegt hatte.


    Ich würde so mal versuchen die Häsin mit einem anderen Rammler zu belegen und mal sehen ob sie dann die Jungen noch immer vernichtet. Liegt eine Erbkrankheit vor, ist diese mit einem anderen Rammler vielleicht ausgeglichen.

  • Hallo Hans,
    ihr werden jetzt vielleicht lachen; aber es ist eine wahre
    Begebenheit. Bei uns im  Verein haben wir einen Züchter (er ist jetzt aus
    Altersgründen passiv) welcher Deutsche Riesen weiß (DR weiß) gezüchtet hat und
    unter anderem auch eine Häsin hatte die die Jungtiere auffraß. Das hat diese
    Häsin nur einmal gemacht; denn beim zweiten Mal kurz vor dem Werfen hat er ihr
    rohes Hackfleisch in die Bucht gestellt. Siehe da, die Häsin fraß davon und hat
    auch keine Jungtiere mehr angefressen bzw. aufgefressen. Dies machte er nun
    jedes Mal kurz vor dem Werfen.
    Mit züchterischen Grüßen
    Wolfgang
    PS. Ich weiß aber auch von einem anderen Züchter, dass er der
    Häsin Fleischwurst gab um das Auffressen bzw. Anfressen zu verhindern.


    [url]http://www.kaninchenmarkt.de

  • Hallo


    Könnte das tier vieleicht fieber haben? weil in dem fall versucht die häsin flüssigkeit aufzunehmen, das kann sie die jungen anfressen versuch es mal mit 1/4 asperin im wasser.


    Oliver

  • Hallo Wolfgang,


    daß mit der Wurst und dem Fleisch hat schon öfter geklappt. Ich habe schon von zwei Züchtern gehört, daß sie solchen Häsinnen ein Stück Mettwurst gegeben haben. Was mich aber stutzig macht, dass keine anderen Jungen lebendig im Nest lagen. Kann es sein, daß die Jungen bei der Geburt zu groß waren und die Häsin bei der Geburt dadurch zu große Schmerzen hatte. Da kommt so etwas schon mal öfter vor. Eine Riesenhäsin mit zwei oder drei Jungen ist nicht gerade typisch. Bei mir hatte ich auch schon mal solche Probleme mit kleinen Würfen. Die zwei Jungen lagen auch tot im Nest ohne daß die Häsin sie anfrass. Ich gab sie das nächste Mal zu einem anderen Rammler und sie bekam sieben gesunde Jungtiere und zog sie vorbildlich auf. Also ich würde es mit der Häsin auch nochmal probieren, nur bei einem anderen Rammler.


    Gruß,


    Hubert

  • Vor ein paar Jahren hatte mal ein Zwergwidder ein Junges aufgefressen. Auch auf Anraten älterer Züchter legten wir ihr beim nächsten mal das berühmte Stück Wurst in den Käfig. Also hätte die Häsin k**** können, hätte sie es bestimmt gemacht, so angewiedert hatte sie auf die Wurst geschaut. Ich hole seit dem lieber so einen Leckstein und schabe das Salz über das Futter, das es auch bestimmt aufgenommen wird.

  • ich habe eine Kleinchin Häsin aus 2007 die im letzten Jahr 3 Würfe vorbildlich großgezogen hat. In dieser Saison hat sie aber schon den 2 Wurf aufgefressen.


    Weil es im letzten Jahr so gut geklappt hat- und weil sie ein wirklich schönes Tier ist gebe ich ihr dennoch eine weitere Chance. Aber dann ist Schluss mit Lustig.


    Gruß Ricardo

  • Hallo Zuchtfreunde
    Zum Kannibalismus kommt es überwiegend bei Häsinnen vor, die das erste mal werfen und mit diesem Geschehen überfordert sind.
    Kannibalismus = das Anfressen, auffressen oder Verstümmeln der Neugeborenen.
    Dieses kann verschiedene Ursachen haben:
    1. Dem Tier fehlt der nötige Bewegungsplatz, 2. Schwankende Temperaturen ( extreme Hitze, starke
    Luftfeuchtigkeit ), 3. Zu fett gefüttert in der Trächtigkeitszeit, 4. Es fehlt
    genügend Trinkwasser, 5. Das Futter war zu nährstoffreich oder - arm, 6. Starke
    Unruhe am oder im Stall, 7. eine Entzündung im Gesäuge, 8. Das von Natur aus
    fressen der Nachgeburt. Es mag noch mehr Ursachen für diese verhalten geben. Wie wir wissen, kommen die
    Jungen in einer Fruchtblase auf die Welt und die Häsin muss sie von dieser
    Umhüllung befreien. Sie muss die Fruchtblase aufbeißen, dabei kann es vorkommen,
    dass die Junghäsinnen versehentlich das Junge erwischen. Dadurch kennen sie den
    Unterschied zwischen Junge und Fruchthülle nicht mehr und sie frisst das Junge
    mit auf. Beim ersten Mal werfen würde ich mir keine Sorgen machen; aber wenn es öfter passiert ist es Kannibalismus
    Gruß Wolfgang

  • Hallo,


    letztes Jahr hatte eine neu gekaufte Zwergwidderhäsin von mir ihre Jungen angefressen, zerstümmelt und zum Teil auch aufgefressen. Es war damals ihr erster Wurf. Sie war einfach zu unerfahren und hatte keine Ahnung. Hab sie dann ein zweites Mal decken lassen, und sie hat daraufhin ihre Jungen aufgezogen. Und das ohne Probleme. Dieses Jahr hat sie sich allerdings noch nicht decken lassen. Leider. Hoffe aber das es bald klappen wird.


    5 Häsinen von mir sind bereits tragend / bzw. gedeckt, davon 3 Junghäsinnen, mal sehen was daraus wird.


    Gruß


    Kirsten

  • Hallo liebe ForikerInnen,


    danke für Eure zahlreichen und schnellen Antworten, denen ich doch einige schlüssige "Hilfen " entnehmen kann. Ihr habt mich zu der Entscheidung gebracht, der Häsin nochmals eine Chance zu geben. Ich werde sie noch einmal von einem anderen Rammler decken lassen und ausserdem werde ich einige Eurer Tipps befolgen.


    Vorab jedoch noch eins zur besseren Erklärung. Die Jungen waren keineswegs zu gross, sondern ganz normal entwickelt. Ausserdem bin ich der Meinung, dass die Anzahl der Jungen wesentlich grösser war, als die , welche ich bei der Nestkontrolle feststellen konnte. Dies schliesse ich aus dem Bauchumfang der Häsin, und auch aus der Grösse des gebauten Nestes.


    Die vorgeschlagenen Kochsalzgaben leuchten ein, ich werde ab sofort dem Feuchtfutter etwas Kochsalz zusetzen.


    Auch den Tipp mit der Wurst werde ich befolgen, da ich das schon öfters gehört habe, sogar aus dem berufenen Munde eines Preisrichters.


    Wollen doch mal sehen, ob wir das Kind ( die Kinder ) nicht schaukeln können.


    Nochmals danke und einen schönen Sonntag


    LG


    Hans

  • Hallo Zuchtfreunde,


    nachdem ich Euch mein Problem mit einer Erstlingshäsin geschildert habe, die 2 x ihre Jungen beim Werfen aufgefressen hat, habe ich Eure Tipps zur Behebung dieses Verhaltens befolgt.


    Ich habe die Häsin erneut decken lassen, habe das tägliche Feuchtfutter ( Rübenschnitzel + ) mit etwas Kochsalz angereichert und habe ihr 3 Tage vor dem Werfen jeweils ein kleines Stück Salami angeboten. Im Gegensatz zu zwei anderen trächtigen Häsinnen, die sich ekelnd davon abwendeten ( ich hatte das Gefühl, sie waren grün im Gesicht ), hat sie diese Salami sofort angenommen und offenslichtlich mit Appetit verspeist.


    Was soll ich Euch sagen, heute früh lagen 9 normal entwickelte und kräftige Jungtiere im Nest, keine Anzeichen von angefressenen oder verspesiten Jungtieren. Da es sich um ein sehr gutes Tier handelt, bin ich überglücklich und hoffe, dass sie die Kleinen auch gross kriegt.


    Danke an Euch alle für die wertvollen Tipps und schönes Wochenende


    Hans

  • Hallo Hans,


    Das wichtigste ist doch das deine Häsin durch diese spezielle Fütterung ihre Jungen problemlos ins Nest legte. Ich hoffe für dich das sie diese dann gut aufzieht und es schöne Aussteller oder Zuchttiere werden.


    Gruß
    Margit

  • Hallo,


    meine Tiere bekommen das ganze Jahr über zweimal in der Woche Salz ins Wasser, ich bilde mir ein den Tieren damit etwas gutes zu tun. Aber......es kommt trotzdem immer wieder mal vor das eine Häsin ihre Jungen frisst. Deshalb glaube ich nicht das die Salzzugabe auswirkungen auf Kannibalismus hat. Das mit dem Hackfleisch werde ich aber jetzt mal versuchen.


    Gruß Ricardo

  • Hallo zusammen!


    Ich glaube auch das Salz in diesem Fall wenig bringt,bin eher der Meinung das bei manchen Häsinen ein Eiweißdefizit durch das heranwachsen der Föten


    entsteht und die Tiere dann beim Werfen durch das verzehren der Nachgeburt in eine Art Rauschzustand kommen und ihre eigenen Jungen dabei


    auffressen! Weshalb ich die Lösung mit ein paar Scheiben Schinken oder gekochtem Ei (ohne Dotter) jeweils ca.die letzten drei Tage vor dem Werfen


    für sehr gut halte! Ein Züchter aus meinem Verein hat dieses Problem mit der Gabe von Kükenkorn (tierisches Eiweiß) in den Griff bekommen.


    Es gibt also verschiedenste Lösungen die zieführend sind.


    Viele Grüsse Erich

  • Hallo,



    mit dem Salz währe ich vorsichtig, da es die Tiere zusätzlich austrocknet!!!!


    Denkt doch mal warum darf man kein Meerwasser trinken--der Körper trocknet aus.

  • Hallo Sivana, hallo Ihr Alle,


    wenn es Dich beruhigt, es war Putensalami von freilaufenden, glücklichen Puten !


    Spass beiseite, Putensalami oder Steinsalz an Bananenschnitten, ich finde, beides fast schon pervers in der Kaninchenernährung, aber, wie Else Kling schon sagte, " wenns schee macht ".


    Alleine der Erfolg rechtfertigt das Experiment !


    Tatsache ist die,dass ich durch diesen Versuch 9 gesunde Jungtiere im Nest liegen habe, die ich ohne denselben nicht hätte. Ich glaube, das leuchtet ein.


    Beste Grüsse aus dem Odenwald


    Hans

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