Albinos in thüringerfarbigen Zwergwiddern

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  • Hallo


    Ich habe heute meinen ersten Zuchtschock bekommen. Eine Zwergwidderdame Rot-weiss gepaart mit einem Rammler rot-weiss, Ergebnis 5 kräftige Albinos reinweiss, ein thüringerfarbiges und ein sehr gut gezeichnetes rot-weißes Zwergwidderchen. Der Rammler hat in seinen Erbanlagen eine thüringerfarbige Linie drinne weil die rot weißen Zwergwidder aus denen herrausgezüchtet wurden.
    Jetzt höre ich von anderen Züchter das Albinos bei thüringerfarbigen Zwergwiddern gar nicht mal selten sind. Wieso ? Ist das genetisch bedingt oder hat da auch mal jemand irgentwann falsch verpaart? Hatte bis Dato eigentlich keine Probleme bei meinen Zwergwiddern Rot-Weiss, doch so ein Farbenmix wie dieser hait mich doch schon etwas um.


    Tschaui Vantommes

  • Hallo vantommes,


    Du weißt, wie ich mich gegen Kreuzereien sperre und wie wütend mich sowas macht, sodass ich ebenfalls einen Züchterschock bekomme, wenn ich Deine Zuchtergebnisse lese.
    Es ist erschreckend, was so alles gekreuzt wird, wie ich auch in meinem Verein hörte. Da fallen bei einem Zuchtfreund bei Deilenaar Schwarzloh ...


    Die Ursachen für Kreuzungen liegen scheinbar im Trend des von mir schon oft verflu... Drangs nach "breiter, gedrungener, runder" und nach dem kastenförmigen Körperbau - hier prägte sich dafür mal der Begriff, dass alle Rassen ja irgendwie verneugeseeländert werden.


    Nun gut, Widderchen müssen nunmal gedrungen sein. Hier lag sicherlich ein anderer Makel vor, wenn da Weiß eingekreuzt wurde (Behaarung verbessern oder körperliche Mängel verdrängen).


    Wie auch immer, die Tiere bereichern Deinen Speiseplan. Sind es sicher reinweiße Albinos? Bist Du sicher, dass es keine KK sind?


    Hast Du irgendeine Verpaarung geändert? Wie weit ist das Muttertier schon mit dem Rammler verwandt? Ich frage deshalb, ob sich der Erhalt des sehr des einzigen typischen Tieres lohnt, um ein neues böses Erwachen zu vermeiden.


    Um einmal grundsätzlich zu erklären, wie solche Erscheinungen möglich sind, dass erst nach Generationen massiv einmal erfolgte Kreuzungen zutage, werde ich mal ein Verdrängungsbeispiel fertigen und hier einstellen.
    Soweit erstmal.

  • Hallo Heidi


    Beide Geschlechter haben keinerlei Verwandschaft zu einander, sie stammen aus getrennten Linien. Das kuriose an der Sache ist das diese Verpaarung bereits die zweite dieses Jahr ist. Bei der ersten sind auch 7 Tiere gefallen davon 5 Schecken mit teilweise sehr guter Zeichnung und zwei einfarbige Tiere. Von Albino und thüringerfarbigen Anflug nichts zu sehen. Weil das Ergebnis damals so gut war, war natürlich ein zweiter Versuch dieser beiden Tiere naheliegend. Das Ergebnis im Zweiten Versuch ist natürlich mehr als erschreckend.
    Es stellt sich ja nun die Frage was soll ich tun? Dies Linie vergessen und anderweitig versuchen vorran zukommen, oder weiter mit der Gewissheit leben das sowas immer wieder auftaucht.


    Zitat

    Sind es sicher reinweiße Albinos?


    Werde ich erst sehen wenn die Augen offen sind. Gebe dann aber hier bescheit.



    Tschaui Vantommes

  • Hallo vantommes,


    wenn bei dieser Verpaarung der 1. Wurf erwartungsgemäße Nachzucht brachte, dann darfst Du mit höchster Sicherheit davon ausgehen, dass beide Tiere die sich zeigenden Anlagen einmal tragen.


    Sind Deine "weiße Errungenschaft" Albinos, dann tragen Papa und Mama jeweils Aa und zusätzlich ein kleines g.
    Sonst saubere (bezogen auf die gefürchteten Schwarzanflüge) rote Schecken basieren auf der Gelbwildfarbigkeit (GG) plus Rotverstärkung.


    Wenn nun alles plötzlich und in geballter Schönheit Dich - den Züchter - schockte, dann liegt es an der Vererbung nach Mendels Regeln, wonach nicht jeder Wurf den korrekten prozentualen Anteil der Spaltungsmöglichkeit erwarten lässt, sondern sich auf alle Würfe aus der immer gleichen Verpaarung (1,0 X 0,1) im Leben beider Tiere bezieht.


    So kann ein nächster Wurf z. B. überwiegend th-farbig oder ganz rot oder weiß oder, oder ... gescheckt und ungescheckt sein.


    Wie weiter? Ist nun eine echt schwere Frage. Wie sieht Dein Bestand mit den lütten Widdern aus? Sind es ganz tolle Tiere bleibt die Austestung ein Weg oder eine Testpaarung mit einem neuen Topp-1,0. Im Stall kaufen!!!

  • Hallo ihr beiden,
    ein kleiner Zwischenton, reinweiße Chaplins habe ich bei den Matelschecken noch nie zu gesicht bekommen, das schwankt eher zwischen etwas heller, über Punkschecke bis Dalmatiner.
    Da muß man wohl eher von Albino ausgehen.
    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Hallo



    Zitat

    Wie weiter? Ist nun eine echt schwere Frage. Wie sieht Dein Bestand mit den lütten Widdern aus? Sind es ganz tolle Tiere bleibt die Austestung ein Weg oder eine Testpaarung mit einem neuen Topp-1,0. Im Stall kaufen!!!


    Ich denke auch da wird mir nix anderes über bleiben und weiter hoffen das es gut geht. Werde mich dann auf den Herbstschauen mal umsehen in wie weit Material zu bekommen ist. Allerdings ist bei Rot weiß und Zwerge wieder die Auswahl sehr gering. Aber ich sag immer " Ein Exotenzüchter gibt nicht auf !"


    Zitat

    ein kleiner Zwischenton, reinweiße Chaplins habe ich bei den Matelschecken noch nie zu gesicht bekommen


    Sie sind bis auf einen rein weiß, nur einer hat zwei rote Pünktchen auf dem Rücken, die anderen sind so weiß wie der Schnee in den Bergen. Bin schon gespannt wenn ich Sonntag nach den Augen schauen darf.


    Tschaui Thomas

  • Hallo Ihr Lieben,
    ich hatte vor ca. 10 Jahren ein ähnliches Problem wie vantommes: in einer Paarung Zwergwidder, thüringerfarbig (fremder Rammler, Häsin absolut eigene Zucht) fielen in einen vierer Wurf 1 thüringerfarbiges Tier und drei weiße (Albinos). Einige Zeit später habe ich erfahren, dass der Züchter des Rammlers auch Zwergwidder, thür.-weiss züchtete. Für mich war damals das Thema (der Rammler)erledigt, mit der Häsin habe ich noch mehrere Jahre gezüchtet, mit eigenen Rammlern, aber nie wieder weiße Tiere bekommen. Aber wenn Ihr schreibt, dass beide Elterntiere die Erbanlage in sich tragen, verstehe ich nicht, wieso ich nie wieder weiße Tiere im Nest hatte. Nun bin ich mit der Genetik nicht so vertraut, kann mir jemand da Auskunft geben.
    Freundliche Grüße
    Ursula

  • Hallo Ursula,


    Waren es sicher Albinos (rote Augen)?


    Wenn ja, hast du mit deinen Kaninchen Inzucht betrieben?


    Wenn die eingesetzten Rammler nicht mit der Häsin verwandt und reinrassig waren, dann wird die Spalterbigkeit nicht sichtbar und du erhältst weiterhin äußerlich richtig gefärbte Tiere.
    Erst wenn zwei - hinsichtlich dem Albinofaktor - spalterbige Kaninchen (zb. bei Inzucht) zusammenkommen, kann es zu Albinos kommen.


    Falls du doch Inzucht gemacht hast, hattest du vielleicht auch nur Glück und zufällig einen reinrassigen Verwandten erwischt und keinen Spalter. (die Aufteilung beträgt ( allerding nur rein "theoretisch" ) 25% reinrassige, 50 % äußerlich nicht erkennbare Spalter und 25 % Albinos.


    Sonst kann dir Heidi vielleicht noch was dazu sagen.


    lg
    Satinchen

  • Hallo allerseits!


    Satinchen hat alles beispielhaft erklärt.


    Wollte ja eigentlich die Verdrängung gesondert aufzeigen. Mache ich auch noch, aber als sowas wie ein Standtext zum Nachlesen. Weshalb sie - die Verdrängung - hier mal genannt werden muss, liegt einfach daran, dass viele Zuchten nicht in der Linie geführt werden, sondern meistens lange Zeit in der so genannten Fremdzucht.
    Das bedeutet nicht, es sei nicht der eigene Rammler oder die eigene Häsin ist, sondern die zur Zucht eingesetzten Tiere sind nicht miteinander verwandt.


    So gelingt es (nicht selten über Jahre hinaus), jedes rezessive Gen durch die Zucht zu schleppen, ohne überhaupt zu erkennen, dass man über spalterbige Tiere verfügt. Dadurch geschieht es auch, dass solche spalterbigen Tiere verkauft oder an Züchter weitergegeben werden.
    Deshalb betone ich gern, dass viele Züchter oft gar nicht wissen, dass ihre Tiere eine Spalterbigkeit führen. Man kann dem verkaufenden Züchter also nicht generell böse sein.
    Anders wäre es, er hat zufällig "entdeckt", dass seine Tiere mendeln, diese nur selektiert und die augenscheinlich typischen leben nun auch in fremden Ställen. Das ist fatal, um nicht zu sagen gemein.


    Bei Ursula war es ja noch einfach. Da gabs wahrscheinlich nur die Spalterbigkeit in Form Aa - verdeckte Anlage für Albino (aa) bei beiden Tieren.
    Wie Satinchen schon ausführt, hattest Du nur ein glückliches Händchen und wähltest einen (Nachzucht-)Rammler, der erbrein war und kein winziges a führte.
    Das zweite Klein-a Deiner Häsin wurde in der weiteren Zucht nicht sichtbar, weil das einzelne kleine a kein reinerbiges Allel aa bilden konnte - Du hast die Anlage für Albino vermutlich auch nur verdrängt. Ist kein Vorwurf!!!!
    Es kann allerdings sein, dass Du unbewusst auch die Anlage im Laufe der Zeit mit der Zuchtauslese auch den a-Faktor - eben mit Deinem glücklichen Händchen #lach - gänzlich selektiert hast.


    Bei vantommes liegt das alles etwas anders.
    Er hat wahrscheinlich Albino und die Anlage für die Einfarbigkeit in seinem Bestand. Für seine Scheckchen braucht er aber die Gelbwildfarbigkeit (AbCDGyK/AbCDGky). Irgendwo und -wann hatte er mal ein Tier mit der Spalterbigkeit Albino (vorausgesetzt, die Weißen sind/werden mal rotäugig) oder einer einfachen Spalterbigkeit für die Blauäugigkeit (x) und eins mit der Anlage Gg.
    Das dauert lange bis so ein Wurf, wie ihn vantommes beschreibt, fallen kann.
    Einmal deshalb, weil das Zusammentreffen aller Faktoren ein genetisches Würfelspiel ist und andererseits, weil die mendelsche Spaltungsregel - diese prozentuale Aufspaltung 25 % + 50 % + 25 % - zwar stimmt, aber eben nicht auf einen Wurf zutrifft.


    Diese Aussage kann sich aber ändern, wenn vantommes nun aber schreibt, dass die Elterntiere dieses Wurfes nicht verwandt sind, tragen auch diese beiden Tiere die genannten Anlagen spalterbig.


    Und noch etwas berührt mich bei der Schilderung von vantommes:
    Sie sind bis auf einen rein weiß, nur einer hat zwei rote Pünktchen auf dem Rücken, die anderen sind so weiß wie der Schnee in den Bergen.
    Zu klären ist, wo kommen die beiden Pünktchen her?
    Von Chaplins war zuvor nicht die Rede, die brachte Kai zur Sprache. Aber aufbauend auf die Erfahrung der Mantelscheckenzüchters Kai, kann dieses Tierchen kein Chaplin sein, wenn die Chaplins wirklich nur in Richtung Dalmatiner Farbe zeigen.
    Ich denke hier warten wir mal ab, was uns der vantommes noch für Überraschungen :) liefert ... statt eine Verwirrung herbeizuführen.

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