Max-Faktor? / Was tun?

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  • Hallo


    Ich habe bereits 6 Jahre Farbenzwerge und Satinzwerge Zucht.keine Probleme.
    Nun hatte ich mir ein Löwenköpfchen angeschafft die bisher wunderbar Würfe brachte. Auch mit ihrem Vater ein gedunden Wurf.
    Nun setzte Ich ein neuen Satin Weisohr Rammler drauf, 8 Junge, 4 davon mit offenen Augen und verdrehten Hinterläufen. Musste sie dann erlösen.


    Habe mich nun schlau gemacht das du es wohl der Max Faktor ist. Heisst das es tragen beide Elterntiere dieses Gen?
    Soll ich beide aus der Zucht nehmen?
    Tragen die gesunden Tiere dieses Gen?


    Was das Gen macht habe ich gelesen aber was tut mit den "vererbenden" Tieren?

  • Max-Faktor ist ein rezessives Gen. Ich habe aktuell auch einen 4 Tage alten Wurf bei den Farbenzwergen, bei dem 2 Tiere betroffen sind. Allerdings weniger stark ausgeprägt und nur mit den offenen Augen und machen aktuell auch gute anstalten durch zu kommen.


    Der Max-Faktor ist rezessiv. Er kommt von beiden Eltern. In den USA sagt man Träger vom Max-Faktor haben besonders gutes und weiches Fell und neigen zu einem Stirnbüschel.


    Wie man damit umgeht bleibt jedem selbst überlassen. Die Eltern raus nehmen, wäre das sinvollste. Ich habe aber auch schon "ältere Hasen" zu mir sagen hören, dann selektiert man die Jungtiere raus und macht die Verpaarung nicht mehr. Habe ich übrigends schon zu sämtlichen Genfehlern als Tipp bekommen. Das ich die Eltern raus nehme wurde oft mit Unverständnis.
    Das man so weiter Träger produziert scheint zumindest einigen egal zu sein.


    Was du nun für deine Zucht machen willst, musst du entscheiden. Bei mir war es z.B. die 4. Verpaarung von Rammler und Häsin bis was auftrat und der Rammler ist auch schon 5 Jahre in der Zucht.

  • Ich finde die Überlegung schon unsinnig!
    Wenn ich merke, daß ich Tiere mit Genfehler habe, kommen sie raus aus der Zucht und werden geschlachtet.
    Wer wissentlich Tiere mit solchen Fehlern abgibt tut sich und anderen keinen Gefallen.
    Solche Sachen müssen ausgemerzt werden und nicht noch breitgetragen werden. Dazu sind wir doch Züchter.
    Das ist fast noch schlimmer wie die Farbpanscherei.
    Was man im eigenen Stall macht ist jedem seine Sache, nur Tiere die solche Fehler tragen dürfen nicht abgegeben werden.

  • Moin


    Vor einiger Zeit habe ich hier im Forum schon mal etwas dazu
    geschrieben.


    Bei mir war der Max Faktor so häufig, dass ich im Jahr 2008
    keine Jungtiere mehr gezogen habe.


    Selbst fremde gekaufte
    Tiere, sogar aus Österreich, etc hatten
    diesen Faktor in sich.



    Gott sei Dank tritt dieses Problem schon seit einigen Jahrennicht mehr bei mir auf.
    War aber ein steiniger Weg dorthin.




    Es gibt Tiere die dieses Gen häufiger vererben als andere, spätestens bei einer Rückpaarung
    (auf ein Elternteil oder Großelternteil) fallen diese verunstalteten Tiere.



    Diese Alttiere und deren Nachkommen habe ich aus der Zucht entfernt.



    Natürlich musste ich auch auf Erfolge verzichten. Aber mir sind gesunde Tiere lieber als
    irgendwelche „Missgeburten“ in den Würfen zu haben.
    Mir ist davon richtig schlecht geworden.



    Erfahrungsgemäß sind die verunstalteten Tiere mit offenen Augen nicht lange lebensfähig, werden sowieso blind,
    und stolpern krank durch das Nest und stecken die anderen gesunden Tiere mit Krankheiten an.
    Das aufziehen solcher Tiere hat meiner Meinung nach keinen Sinn.



    Also was ich damit sagen wollte ist, offen und ehrlich mit
    den Züchtern , mit denen Ihr zusammenarbeitet, reden und austauschen.



    So habe ich das auch gemacht und mache das auch in Zukunft
    so weiter.



    Das Resultat ist, dass in meiner Zucht seit etwa 5 Jahren
    kein Tier mit dem Max-Faktor mehr gefallen ist.


    Lieben Gruß aus Ostfriesland
    Bernd



    Oh ja hier der Link
    Wie kommt soetwas zustande?

  • Ich habe ja aktuell 2 im Nest gehabt (wie oben geschrieben)


    Das eine habe ich vor einer Woche "erlöst". Es war vom stärksten bei Geburt nach 2 Woche zum schwächsten geworden. Die Läufe schienen am Anfang ok, sind dann aber doch verdreht gewachsen.
    Das zweite, auch "fetti" genannt, wird wohl bis zur Schlachtreife kommen. Es war mit 2 Wochen an zweiter Stelle mit Gewicht, Entwicklung und Durchsetzungskraft. Die Läufe sind nicht verdreht oder nur so minimal, dass es optisch nicht erkennbar ist. Er ist nun 3 Wochen und wesentlich weiter als der ganze Wurf. Inzwischen auch doppelt so groß wie die das kleinste. Es läuft normal wie die anderen auch. Das Fell ist eine absolute Bombe. Ein Traum, den ich schon lange nicht mehr hatte. Das einzige was noch an den Max-Faktor erinnert sind die Augen. Ich habe die Augen nicht behandelt und es darauf ankommen lassen den jungen Mann jederzeit zu erlösen. Ich habe die Krusten die ersten Tage als Schutz belassen (wohl ein Fehler) und nach 3 Tagen dann ständig den Eiter entfernt und die Augen geöffnet, damit dieser besser abfließen kann. Seit Tag 15 sind beide Augen offen, seit Tag 13 hat nur noch eines geeitert, seit Tag 16 gar keines mehr. Mit Tag 18 ist die Entzündung in beiden Augen weg. Am 14. Tag ließ sich schon erkennen, dass er blind ist. Ich habe es aber nicht eingesehen und vitales und starkes Jungtier zu erlösen.


    Wenn in den nächsten 4-5 Monaten nix auffällig ist darf es sich "am Strand bräunen"

  • Hallo Anna


    ich habe vor einigen Jahren 2 Tiere 4 1/2 Monate alt werden lassen können, leider lagen diese plötzlich tot im Stall. :huh:
    Ohne irgendwelche Voranzeichen.


    Daher mein Tip: Zeitnah ... Du weißt schon.


    Gruß Bernd

  • Hallo zusammen,


    Solche genetischen Defekte gehören kompromisslos ausgesondert!

    ...ich bemühe mich, Schwarz- Weißlösungen zu vermeiden, doch im vorliegenden Fall gibt's auch m.M.n. nur eine verantwortbare Lösung, nämlich Komplettentnahme aus dem Genpool. Alles andere ist mindestens grob fahrlässig. Und wer absichtlich gegen die u.a. Bestimmungen verstößt,


    § 11b Tierschutzgesetz Deutschland
    Es ist verboten, Wirbeltiere zu züchten […] wenn damit gerechnet werden muss, dass bei der Nachzucht […] oder deren Nachkommen erblich bedingt Körperteile oder Organe für den artgemäßen Gebrauch fehlen oder untauglich oder umgestaltet sind und hierdurch Schmerzen, Leiden oder Schäden auftreten.
    Es ist verboten, Wirbeltiere zu züchten […] wenn damit gerechnet werden muss, dass bei den Nachkommen
    a) mit Leiden verbundene erblich bedingte Verhaltensstörungen auftreten oder
    b) jeder artgemäße Kontakt mit Artgenossen bei ihnen selbst oder einem Artgenossen zu Schmerzen oder vermeidbaren Leiden oder Schäden führt oder
    c) deren Haltung nur unter Bedingungen möglich ist, die bei ihnen zu Schmerzen oder vermeidbaren Leiden oder Schäden führen.


    dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Wer aus Geltungssucht (Pokalgeilheit) oder Gewinnstreben (Veräußerung hochbewerteter Ausstellungstiere mit Gendefekt) dergleichen Tiere in der Zucht behält oder in andere Zuchten einbringt, der sollte lebenslang vom Verband gesperrt werden. Problem, - wie beweise ich so etwas? Die in diesem Zusammenhang zu erwartende Zurschaustellung von Arglosigkeit und oder vermeintlicher Unkenntnis der genetischen Zusammenhänge, dürfte im Einzelfall sicherlich einer oscarverdächtigen schauspielerischen Selbstdarstellung gleichkommen.


    Wie auch immer, ich bin der Ansicht, eindeutige Fälle sind sofort zu erlösen. Alles andere lässt sich m.M.n. mit jedweder Form von Tierwohl nicht in Einklang bringen.


    nur meine Meinung



    Thomas

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