Enterocolitis

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  • Hallo zusammen,


    nach fast 40 Jahren Kaninchenzucht hat es mich nun leider mit Enterocolitis bei meinen Tieren erwischt.
    Die Symptome treten 1-2 Wochen nach dem Absetzen auf: Zunächst Fressunlust, Abmagern, dann ein Blähbauch mit Flüssigkeit drin, fast wässrige Ausscheidungen, Zähneknirschen. Manche Würfe haben gar nichts, bei anderen trifft es einige Tiere, einige haben nichts, obwohl sie noch zusammensitzen.
    Hatte im Anfang Februar schon 8 Tiere verloren, dachte dann ich hätte Ruhe, jetzt gehe es leider beim Absetzen anderer Würfe schon wieder los. Habe mich natürlich zwischenzeitlich informiert (auch Beiträge hier), so sehr viel schlauer bin ich allerdings im Endeffekt nicht, wie man vorbeugen kann bzw. was man bei akutem Befall machen kann.
    Die JT bekommen nach dem Absetzen nur Wasser, Heu und Strukturmüsli erst später bekommen sie rationiert Pellets (Mifuma Entereocare).
    Die Elterntiere sind alle aus eigener Zucht, z.T. schon 2/3Jahre alt. Wie gesagt, hatte die Probleme bisher noch nie.


    Vielleicht kann jemand konstruktive Tipps geben.


    Vielen Dank schon mal, Manfred

  • Hallo Manfred,
    wenn Du kannst, dann gebe ihnen frisches Frünfutter, das ja jetzt wieder anfängt zu sprießen, wenn es nur ein Bisschen Löwenzahn ist. Ich habe den Eindruck dass Futter das seinen natürlichen Wassergehalt auf Grund seines größeren Volumens günstig auf die Verdauung auswirkt. Pellets würde ich schon bei Anfangsverdacht weglassen. Bei Fressunlust habe ich gute Erfahrungen mit Eichenzweigen gemacht. Auch Schafgarbe wächst schon. Schau an was du rankommst, Pflanzen mit natürlichen Bitterstoffen wirken sich vorteilhaft aus.


    Gruß Klemens

  • Hallo Manfred,
    langfristig ist wohl das wirksamste Mittel die Linien in denen es verstärkt auftritt aus der Zucht zu nehmen!


    Wir haben vor Jahren große Probleme gehabt, jetzt ist fast gar nichts mehr.


    Eine Patentlösung kann ich dir leider nicht bieten.


    Ich füttere die ersten 3-4 Monaten den Tieren Berkel Blue.
    Dies mische ich wie das spätere Futter mit Strukturfutter.
    Grün gibt es auch, sobald bei uns was wächst.


    Bei uns wirkt es.


    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • Hallo Manfred,


    "Enterocolitis " heißt schlicht "Darmentzündung" und sagt nichts über die Ursachen bzw. Folgen aus.


    Was Du schilderst ist entwede eine " schleimige Darmentzündung" = ME mit den entsprechenden bekannten Erregern oder aber auch Kokzidiose - an letzteres sollte man vor allem dann denken, wenn man an der Fütterung und der Haltung nichts verändert hat ( Kotuntersuchung beim Arzt ist sinnvoll mit dann anschließender Therapie).


    ME ist eigentlich typisch, dass keine Ausscheidung mehr stattfindet - man kann durch "Ausstreifen des Bauchraumes" gelartigen Schleim aus dem After massieren, was auch in fortgeschrittenem Stadium als Hilfe wirksam sein kann.


    Fütterungstechnisch wie bekannt Verzicht auf Kohlenhydrate und bevorzugt Frischgrün, was jetzt ja passt, vor allem aber schon die richtige Vorbereitung beim Muttertier: Die Jungtiere sollten während der Laktation bereits an Frischgrün gewöhnt sein und bereits dort kein Kraftfutter erhalten - separate Fütterung des Muttertieres wäre sinnvoll.


    Eine weitere Frage ist das Alter beim Absetzen: mit 4 Wochen absetzten und reichlicher Fütterung von Heu und Frischgrün in Form von Kräutern, Löwenzahn und Gräsern ( - Karotten lässt Du weg) dürfte keine Probleme bringen.


    Beim Absetzten mit 6 Wochen ist es ungleich schwieriger, da kann es durchaus sein, dass Du mit einer Zufütterung von "Enterocare" arbeiten musst.


    Beim Absetzten mit 12 Wochen klappt es in der Regel problemlos, wenn die Tiere beim Muttertier ihr Futter in Verbindung mit MuMi gewöhnt sind.


    Ich weiß, es ist gerade für Züchterinnen mit Mittel- und Großrassen oft schwer sich bei der Kraftfuttergabe zurückzuhalten, ist aber sinnvoll - und die Tiere holen das Gewicht wieder auf. Du kannst aber auch gerne Kleie/Schroth mit Joghurt mischen, das wird fast immer gefressen.


    Strukturmüsli klingt gut, nur für was, wenn Du eh gutes Heu fütterst.


    Bei hartnäckigem Befall und inkonsequenter ( aus welchen Gründen auch immer) Fütterung solltest Du an eine Stallvakzine denken, lass dich da vom TA deines Vertrauens beraten.


    Viel Erfolg!


    mfg Peter

  • Die Symptome treten 1-2 Wochen nach dem Absetzen auf


    Hallo Manfred
    Wie alt sind deine Jungtiere wenn du sie absetzt? Seitdem ich meine Jungtiere mit 28 Tagen absetze (das schon seit Jahren), habe ich null Probleme mehr.
    Gruß Franz

  • Hi,
    frag 100 betroffene Züchter und du bekommst 100 Meinungen was helfen soll. Fakt ist, wenn du die Seuche mal im Stall hast wirst du sie nicht mehr so schnell los.
    Bei den meisten reicht es aber erst mal auf Absetzfutter mit dem Inhaltstoff Robenidin-Hydrochlorid umzustellen (Berkel TTL o. Blue / Mifuna Forte usw.). Das hält die Kokzidien in schach. Essig im Trinkwasser hilft auch.
    Sollten dann immer noch Jungtiere eingehen must du umbedingt eines untersuchen lassen und mit deinem Tierarzt sprechen.
    Gruß

  • Vielen Dank schon mal für die Antworten.


    Ich habe bisher die JT immer so nach 6/7 Wochen abgesetzt (meinte es ja gut mit den Kleinen). Habe jetzt aber auch tendenziell gelernt, dass es durchaus gar nicht so schlimm ist, sondern eventuell sogar vorteilhafter, nach gut 4 Wochen abzusetzen. Werde das dann zukünftig probieren.


    Was die Fütterung angeht gebe ich den JT erst mal Wasser, bestes Allgäu-Heu mit vielen Kräutern + Strukturmüsli, Löwenzahn gibt es jetzt auch wieder. Wie ist es mit Hafer, Gerste, Haferflocken?


    Am rätseln bin ich aber immer noch, wie es zu dieser Krankheit kommt. Das sind ja alles Ausgangstiere aus meiner langjährigen (gesunden) Zucht. Allerdings habe ich dieses Jahr auch 3 neue Fremdtiere im Stall. Können diese die Enterocolitis übertragen haben, oder ist das auch auf Ausstellungen möglich?


    Gruß, Manfred

  • Guten Morgen,


    die Erkrankung ist keine Seuche, allerdings nicht einfach zu behandeln, und die Vielzahl der Meinungen hat schlicht auch was damit zu tun, dass es ja heute modern ist, alles selbst am besten zu wissen - in Zeiten von "alternativen Fakten " ja schon fast verständlich.


    ME ist eine Erkrankung, die man mit richtiger Fütterung und Haltung sehr gut in den Griff bekommen kann, entscheidend ist die Stärkung der Abwehrkräfte unserer Tiere.


    Manfred, es macht wenig Sinn, über die "Einschleppung " zu reden, erst solltest Du mal klären, was es denn tatsächlich ist und Koki ausschließen... ( im Übrigen ist Futter immer wieder die Quelle von Erregern, allerdings kann auch eine leichte Verschiebung des "Stallmilliös" ausreichen ).


    Verunreinigungen gerade bei ME mit Coli usw auch an Gegenständen ist nichts außergewöhnliches..., da kann man nur mit einer stabilen Abwehr gegensteuern..


    Getreide ist bei Symptomen erst mal nicht angezeigt, sie werden nicht vehungern sondern viel Heu fressen, was für die Verdauung und den Nahrungsbreitransport sehr wichtig ist.



    Siegfried, ich bin nicht Franz, ich füttere Heu, Frischgrün und einen leichten Tee aus Anis, Fenchel und Kümmel, ab und an auch wenig Haferflocken. Einer der Gründe, warum ich gerne erst mit der Zucht im März beginne, ist, dass mir so immer frisches Grün zur Verfügung steht.


    Vor einigen Jahren habe ich probehalber mal Strukturmüsli von Nöseberger ausprobiert, hatte ebenfalls keine Ausfälle, war nur wesentlich teurer - Frischgrün hat es auch dazu gegeben.


    mfg Peter

  • Das kann schon 4 Jahre her sein, dass uns das auch mal erwischt hat.
    Die ,,Seuche`` war auf alle Fälle einen Besuch beim Tierarzt wert.
    Wir waren davor 7 Jahre krankheitsfrei, ich dachte ich spinne, als ich das gesehen habe.
    Bei uns sind die Jungen bereits nach 1 Woche, noch im Nest ... schuldigung... verreckt.
    Ich hab kein andres Wort, das passt.
    Es gibt dafür Medikamente, ich musste den ganzen Bestand behandeln.
    Viel war es nicht, kaum ein Junges ist aus dem Nest gekommen.
    Und eine Impfung gibt es (glaub ich?) auch.
    Ich habe damals nur die Stammtiere behalten und mit Medikamenten behandelt.
    An einer Kotprobe kann man sehen, ob sie die Erreger verloren haben.
    Wir haben im Abstand von 2 Monaten 2 Proben gemacht.
    Die Ställe gebrannt, deinfiziert und gekalkt.
    Wir hatten nichts mehr danach, die ganzen Jahre schon nicht.
    Aber es war ein ziemlicher Aufwand, kräftemässig und finaziell, die Zucht zu cleanen.


    Nach allem, was ich drüber gelesen habe, schleppst du das Jahr für Jahr mit, wenn du nicht konsequent dagegen vorgehst.

  • Hallo zusammen,


    ich bin kein TA weiß aber zumindest soviel, dass der geschilderte Fall von Nestlingsterben nichts mit ME zu tun haben kann. Es kommt nicht selten vor, dass die Muttertier erkranken und sterben während der laktation, die Jungtiere selbst können aleine schon wegen dem Krankheitsverlauf daran jedoch nicht erkranken, solange sie noch keine feste Nahrung zu sich nehmen. Die Todesursachen bei Nestlingen sind sehr unterschiedlich , nicht jedoch ME.


    Enteriden sind Multifaktorielle Erkrankungen, ebenso ist die Therapie...Panik ist nicht angebracht, logisches Denken hilft...


    mfg Peter


  • Sorry, aber für mich als Amateur liest sich das nicht alles nach Enterocolitis.
    Ich hoffe nicht, dass diese "teilweisen Unwahrheiten"... sorry ein freundliches Wort dafür fällt mir nicht ein... Mitleser hier im Forum auf falsche Fährten führen.


    Das Jahr 2017 würde ich ganz allgemein bisher unter dem Motto: "Mit Kraftausdrücken und offensiver Ausdrucksweise Halbwahrheiten verbreiten" beschreiben!

  • die Erkrankung ist keine Seuche, allerdings nicht einfach zu behandeln, und die Vielzahl der Meinungen hat schlicht auch was damit zu tun, dass es ja heute modern ist, alles selbst am besten zu wissen - in Zeiten von "alternativen Fakten " ja schon fast verständlich.


    Diesen Aussagen kann ich mich nur anschließen, denn bisher hat den Zuchtkollegen Wonnegauer, keine Lösung zur Beseitigung der Krankheit bekommen
    Eine alte Weißheit sagt, wenn es brennt ist es zu spät und deshalb lautet meine Dewiese die Krankheit nicht aufkommen zulassen mit einer gezielten Vorbeugung.
    Tiere die zur Zucht eingesetzt werden, sind besonders zu behandeln.
    1, Eine Kur zur Vergabe der Kokzidiose und Enterocolitis ( Reinigung des Verdauungstraktes mit Meerrettich-Pulver)
    2, Spezielle Fütterung M-Rettich mit Sojaschrot oder Zuckerrübenschnitzel der Häsin während der Säugezeit zusätzlich zum Heu und Pellets anbieten , bis zum Absetzen
    der Jungtiere ca. 40 Tage
    3, Jungtiere weiterhin bis zur 8-10 Woche mit Meerrettich-Pulver und Sojaschrot als im Weichfutter verabreichen.


    Bevor wieder Kommentare von Kaninchenvermehrer und Halter zu Papier gebracht werden, sollten diese sich mit dem Naturprodukt MEERRETTICH befassen,
    denn da werden Sie in Erfahrung bringen, dass Meerrettich das natürliche Antibiotikum ist und ENTZÜNDUNGEN im Darmtrakt bei den Jungkaninchen verhindert.
    Seit einigen Jahren ist in meiner Rassekaninchenzucht dieses Naturprodukt im Einsatz und hat sich bestens bewehrt ohne Verluste von Jungtieren.


    Wie verabreiche ich dieses M-Pulver an die Tiere:
    50 gr. M-Pulver in ca. 200 ml Wasser Knollenfrei angerührt und mit 500 gr. Sojaschrot vermengt es können auch Zuckerrüben-Schnitzel bei gemischt werden .
    Diese Mischung ca. 4-5 Stunden ziehen lassen bis der Sojaschrot oder die Zuckerrübenschnitzel die Feuchtigkeit aufgenommen hat.
    Der M-Rettich bewirkt das über die Muttermilch das natürliche Antibiotikum in die Jungtiere gelangt und vor Entzündungen im Darmtrakt schützt.
    Je nach Anzahl der Jungtiere bei der Häsin ist die Menge zu dosieren, mit kleinen Mengen beginnen und man wird sehen wie die Häsin das Futter aufnimmt,
    nach ca. 20 Tagen nehmen die Jungtiere selbst dieses Weichfutter auf und gedeinen prächtig.


    Die Bezugsquelle für das M-Rettichpulver E-Mail irene-hamburge@t-online.de


    Gruß Kleinwidder

  • Hallo Franz,


    Habe eine Frage: Was fütterst du den 28 Tage alten Absetzkaninchen??


    Hallo Siegfried
    Ich gebe den Jungtieren Heu am Boden, nicht in der Raufe, Strukturmüsli mit ganz ganz wenig Pellets (Mifuma Enterocare), die Menge an Pellets steigere ich pro Woche ganz langsam und Wasser. Dieses Futter bekommen die Jungtiere schon wenn sie aus dem Nest kommen. Die Häsin bekommt ihr Futter extra in einem Wandnapf. Die frisst zwar auch aus dem Bodennapf, was aber auch egal ist. Auf was ich aber achte ist, sobald die Jungtiere abgesetzt sind, muss der Napf am nächsten Tag leer sein. Ich sehe immer wieder bei mir bekannten Züchtern, die bei einer Häsin mit Jungtieren riesige Näpfe im Stall haben, randvoll nur mit Pellets, wo ich mir immer denke und auch sage, das bekommen meine in zwei Wochen zum fressen. Ich halte nichts davon, wenn Jungtiere 24 Stunden lang in einem Napf mit Pellets sitzen.
    Gruß Franz

  • Hallo,

    ich habe genau dieses Meerettichpulver ausprobiert und kann nicht sagen dass ich signifikante Unterschiede in der Jungtiersterblichkeit sehen kann.

    was sich wieder mit meiner Aussage deckt: es gibt kein Patentrezept, aber viele kleine Dnge die helfen!




    Gruß Kai

    Fehler machen ist menschlich,
    dazu stehen zeugt von Größe,
    wer sie nur bei Anderen sucht, tut mir nur Leid.

  • ich bin kein TA weiß aber zumindest soviel, dass der geschilderte Fall von Nestlingsterben nichts mit ME zu tun haben kann.


    Der Tierarzt, der dumme Kerl sah das anders.
    Das Labor, dass mehrmals den Kot untersucht hat auch.
    Ich werd`s ihnen ausrichten.
    Oder auch nicht... ?(


    Und warum ich eine Medikamentenliste von vor 4 Jahren noch wissen soll .... ich hol den Tierarzt, wenn ich nicht allein weiter komme.
    Das ist mir doch völlig brillig, was der dann für Medis gibt.
    Ich arbeite mit dem Mann nun schon gut 30 Jahre zusammen. Der versteht sein Fach, ich muss mich doch nicht kümmern, wie die Medikamente heissen.
    Da wär ich TA geworden, wenn ich mich interessieren würde für so was.....


    Halbwahrheiten kann man anscheinends auch ganz ohen Kraftausdrücke verbreiten. :S
    Und dummes Zeug.


    Besonders bemerkenswert finde ich, dass einer per Ferndiagnose beurteilen kann, was Kaninchen im Nest hatten und das vor 4 Jahren. :?:


    Und das... weil er so ein erfahrener Züchter ist.
    Du hättest nur mal kurz im I-net surfen müssen und über die Krankheit nachlesen ( ich habe das gerade mal gemacht), nirgendwo steht geschrieben, das bekommen nur Kaninchen ab 8 Wochen.
    Da steht, besonders Kaninchen in der Absetzphase sind betroffen... Alttiere und säugende Häsinnen kriegen das auch und im übrigen kann sich der der gesamte Bestand anstecken.
    Nestlinge gehören zum Bestand????


    Es kommen eine Menge Erreger in Frage... zusammen oder einzeln. Ich vermute, dass das dann auch ganz verschiedene Symphtome macht.
    Bei uns hat sich unter anderem die Darmschleimhaut aufgelöst.


    Aber ich muss mich hier nicht rechtfertigen.

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