Bandwurmfinnen im Darm

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  • Hallo zusammen.
    Gestern ist nach längerer Pause wieder ein Tier unter Krämpfen verendet, diesmal hab ich es leider mitansehen müssen. Zum Nachweis der RHD hab ich es zusammen mit dem örtlichen "Viehdoktor" aufgemacht (Organe sprechen für RHD, Stall wurde gründlich gereinigt und desinfiziert, Onkel Doktor bestellt nun endlich Impfstoff direkt beim Hersteller, weil er über den Großhändler keinen bekommt) und im Nebenbefund Bandwurmfinnen im Darm entdeckt. Gegen diese Bandwurmfinnen möchte ich nun die restlichen 16 Tiere meines verbliebenen Bestandes behandeln. Beim TA hab ich gerade angerufen, dort wird Panacur für mich bereitgelegt zur Abholung (sie schauen aber erst, ob sie genug davon da haben, bevor da hin fahre). Ich soll nach dem Schema 1-10-1 behandeln, also am 1. Tag jedem Kaninchen die entsprechende Dosis einhelfen, dann 10 Tage warten und am 11. Tag erneut eingeben. Gibts damit hier im Forum Erfahrungen? Ich weiß dass Panacur nicht an Tiere gegeben werden soll, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen, aber ich werde meine letzten Zuchttiere jetzt sicher nicht verspeisen... Und gibts noch anderes was ich tun kann? Die Frage geht jetzt vor allem an unsere "Kräuterhexen" wie Ursula. Im Buch stehen APfel, Bambus, Esche und Wachholder als wurmhemmend aufgelistet. VIelleicht gibts ja noch mehr?
    Besten Dank schonmal!

  • Servus Angela,


    Du lässt auch nichts aus,- wie?!


    Egal, Du kannst Thymian, Wermut, Bärlauch, Kürbiskerne, Kresse und ins Weichfutter Knoblauch und Zwiebeln, sowie Meerrettich und Ingwer geben. Bei mir sind Kaninchen wie Hühner nahezu frei von Würmern, bzw. sind diese in Kotproben selten nachweisbar, was ich auf deren Ernährung zurückführe.


    Eine Bekannte von mir schwört auf natives Kokosöl, welches, für Würmer tödliche Laurinsäure enthält und alle drei Tage teelöffelweise gegeben werden soll. Letzteres ist allerdings Hörensagen, eigene Erfahrungen dazu habe ich nicht.


    Gruß


    Thomas

  • Hallo Angela,


    mit Bandwürmern hatte ich glücklicherweise, außer vor Jahren beim Hund, noch nichts zu tun bei meinen Viechern.
    Aber Spul- und Hakenwürmer hatten meine Tiere schon.
    Ich verabreiche Propolissuspension (Verhältnis 1:10) und gebe das entweder direkt ins Maul oder über das Trinkwasser. Das natürlich nicht täglich, sondern ich mache damit eine Kur.


    Viel Erfolg, Bandwürmer können hartnäckig sein.


    Gruß
    Claudia

    Ich rede nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Menschen. Von vorn kann man ihre Reaktionen viel besser erkennen.

  • Danke euch. Es sind ja leider nicht die - vergleichsweise harmlosen - Würmer selbst, die im Darm rumschmarotzen. Es sind die gefährlichen Finnen, die sich auf den Organen breit machen und diese schädigen. Wie weist man die nach, ohne das Tier aufzumachen? Ich habe grad wenig Antrieb, die wenigen verbliebenen Tiere noch extra zu schlachten, nur um mal reinzugucken. Ich musste heute früh noch ein Tier erlösen, wobei ich da fast den Verdacht habe, dass es gar nicht RHD war, sondern die Finnen. Die saßen auf der Leber und im Bauchraum, nicht im Darm selbst. Ich habe Freitag früh alle mit Panacur behandelt und soll das 10 Tage später wiederholen. Nun hab ich mich belesen dass Panacur (Fenbendazol) überhaupt nicht gegen Bandwürmer hilft :cursing: Ich werde nochmal in der Praxis vorstellig werden müssen bzw. meinen Dorfdoktor mal fragen, ob er zufällig Ivomec da hat. Das nimmt man ja gern für Schafe und die hats hier zur Genüge. Die kriegt er bestimmt auch gelegentlich vor die Kanüle...
    Heute gabs Rainfarn zum Abendbrot für die Langohren, zusätzlich zu den anderen Kräutlein und einigen Ahornästen. Ich werde mir so eine Kräuterwurmkurmischung bestellen, zum Selbermachen hab ich grad keine Zeit... Weichfutter gibts bei uns eigentlich keins, aber in der aktuen RHD-Zeit hab ich Ingwer-Bananenbrei gemacht, der von einigen gern geschlabbert und von anderen komplett stehengelassen wurde. Hab auch auf einer Seite gelesen, dass sie die Körner anfeuchten und das Kräuterpulver drüberstreuen, so dass es anhaftet und mitgefressen wird. Kümmelkuchen hab ich jedenfalls heute abend auch gegeben.
    Kokosöl oder -flocken kriegen die Hunde als Antiwurmmaßnahme. Dass man es auch Kaninchen geben kann hab ich gar nicht bedacht. Aber hier stellt sich auch wieder die Frage, ob es die in den anderen Organen befindlichen Finnen erreicht?

  • Leider sind Würmer mit Naturheilmittel eher schlecht zu bekämpfen, da die Spannweite zwischen Wurm töten und Wirt schädigen schmal ist. Am ehesten hilft sicher eine Fütterung aus einer Vielzahl an immunstärkenden und wurmhemmenden Mitteln. Finnen sind aber ein ganz anderes Thema als der Wurm im Darm. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie man denen mit Pflanzen oder chemisch zuleibe rücken soll. Welcher Bandwurm ist es denn? Fuchs? Hunde? Da müsste man sicher auch die Grünfutterquelle genauer anschauen.

  • Kann man das nach dem Einfrieren noch bestimmen? Dann frag ich mal in der Stadtpraxis danach. Was das Futter angeht, so kann ich nirgends sicherstellen, dass keine Tiere drangehen. Ich müsste es dann höchstens immer vorher waschen und selbst das wird keine Garantie sein, dass keine Eier dran haften bleiben...
    Die Mutter des betroffenen Wurfes hockt heute auch rum wie Falschgeld... :( Kann das nicht einfach aufhören, bevor ich gar keine Kaninchen mehr habe?

  • Finnen verhalten sich ähnlich wie Tumore, wachsen in Organe ein und sind deshalb meist tödlich. Beim Menschen wird operiert, aber bei Kaninchen, die bereits geschwächt sind, ist das wohl sehr schwierig. Ich würde Bohnenkraut, Dost, Wilde Karde, Echter Eibisch, Johanniskraut (oder Öl), Beifuss, Ruprechtskraut, Mariendistelsamen geben. Einfach täglich möglichst von allen ein wenig. Das sind alles immunstärkende und organstärkende Kräuter. Wunder geschehen, ich würde es dir von Herzen wünschen!

  • Danke, Ursula! Ich halte immer viel auf deine Beiträge. Ich hörte es soll nächstes Jahr eine neue Ausgabe deiner Kaninchenapotheke geben? Wenn das stimmt, hätte ich gern ein Exemplar!


    Was die Kräuter angeht, so erhalten die Tiere seit Wochen täglich ihre Ration Bohnenkraut, Majoran/Dost, Meerrettichblätter (mit der Wurzel in Bananenbrei bin ich nicht gut angekommen, das wurde verschmäht), Johanniskraut und was ich sonst noch so finden kann. Der Garten meiner Mutter würde dir sicherlich Freude machen, da wächst vieles an Kräutern und das in Mengen! Mariendistelsamen hab ich immer noch nicht auf die Reihe gekriegt zu bestellen, und das was mein mickriges Pflänzchen an Samen produziert hat, soll nächstes Jahr zur Anzucht verwendet werden. Im Garten hab ich viel Wermut und Weinraute, nützen die auch was? Gestern hab ich mir drei Braunellenpflänzchen gekauft, von denen meine Mum gleich mal eins konfisziert hat ;) Weil Braunelle so oft erwähnt wird in deinem Buch...


    Was die Finnen angeht, so habe ich mit der zuständigen Tierpathologie telefoniert und dort meinte der Doc, dass die Finnen im Regelfall ein Zufallsbefund seien und erst dann Probleme machen, wenn es so viele sind, dass sie den Organen schlichtweg Platzmangel machen. Bei Kaninchen sei die Lebensspanne (egal ob natürlich oder künstlich begrenzt) generell nicht lang genug, als dass sie de facto an den Finnen eingehen würden. Ich solle mir also nicht so viel Sorgen darum machen, lediglich die Schlachtabfälle abkochen oder zumindest 3 Tage oder länger einfrieren, um die Finnen abzutöten, bevor ich sie den Hunden gebe. Natürlich hat er mir geraten, kein Grünfutter mehr zu geben, sondern nur noch Heu, weil die meisten Parasiten durch die Trocknung abgetötet werden. Da ich die Gefahr des Einschleppens von Wurmeiern auf frei zugänglichen Wiesen nie ausschließen kann. Nun ist es halt die Risiko-Nutzen-Abwägung zwischen der möglichen Kontaminierung und dem Vorteil für die Tiergesundheit, artgerechtes Frischfutter zu geben. Daher bleibe ich bei letzter Methode, ebenso wie ich den Hunden nicht - wie geraten - nur noch gekochtes Futter reichen werde.
    Sollte jedoch noch ein Tier eingehen und Finnen haben, so werde ich es zur Untersuchung bringen, damit die Art der Finnen genau bestimmt werden kann und ich evtl. eingrenzen kann, woher sie kommen. Einstweilen hab ich mir ein Desinfektionsmittel bestellt, das gegen die verschiedenen Stadien von allen möglichen Endo- und Ektoparasiten wirkt, inkl. Kokzidien. Da ich hier ohnehin ständig am Desinfizieren bin, macht das jetzt auch nicht mehr Aufwand...

  • Ich habe mir einen großen Sack Mariendistelsamen gekauft. Kann man die überdosieren? Ich hab in jeden Stall einfach einen Napf gestellt und anfangs haben sie sich regelrecht gierig drauf gestürzt. Nun sehe ich immer mal wieder eins dran sitzen und kauen.


    Heute ist auch noch ein Sack Cistuskraut gekommen, das wartet aber noch auf den Einsatz im Stall. Die andren genannten Kräuter verfüttere ich die ganze Zeit schon. Hab auch Samen von der Wilden Möhre bekommen, die kommen den Tieren aber natürlich erst nächstes Jahr zugute...
    Eibisch und die richtige Braunelle hab ich als Pflanzen besorgt und meiner Mutter zur Aufzucht und Vermehrung überantwortet. Die kann buchstäblich einen trockenen Zweig in einen Topf mit Dreck stecken und einen üppigen Baum draus ziehen! :thumbup: Bei mir haben nur Pflanzen eine Chance, die nicht dauernd gegossen und liebgehabt werden wollen... Ich hab halt kaum Zeit... Und kein Gewächshaus...


    Weitere Tiere sind nicht gestorben, gestern wurde eine Cunivac-Bestandsimpfung durchgeführt. Vorgestern hab ich zwei neue Tiere aufgenommen, simple Irgendwaszwerge, die wegen Umzugs verschenkt worden sind - und ich brauchte ja "Ersatz" für die verstorbenen Kastratenzwerge. Die haben natürlich auch ihre Impfe erhalten und sitzen noch völlig separat im Haus ihre Quarantäne ab (kommen aus Innenhaltung und müssen jetzt möglichst schnell ein Winterfell ausbilden, darum wohnen sie im Käfig bei offenem Fenster).


    Den vorderen Stall, in dem die Tiere mit den Bandwurmfinnen saßen, habe ich jetzt ausgekärchert und mit Interkokask und Rhodasept desinfiziert. Kalkschlämpe hab ich heute angesetzt, sobald ich die Zeit dafür habe wird der Stall gekalkt. Ebenso werde ich im Anschluss mit dem Rammlerstall verfahren und so dann nacheinander alle Kaninchenbehausungen sauber und schick machen. Und wenn in drei Wochen die Boosterimpfung erfolgt ist, kann ich dann vielleicht endlich wieder ohne Herzklopfen zu den Kaninchen gucken gehen... Dann kann ich meine Gruppen neu zusammenstellen und vergesellschaften und die Verpaarungen fürs kommende Jahr ausknobeln...

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