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  • Hallo!


    Einige von Euch füttern den Kaninchen Joghurt, vor allem nach Kokzidienkuren und starken Durchfällen.
    In der aktuellen Ausgabe 07/ 2005 der Kaninchen-Zeitung ist auf den Seiten 14 & 15 ein Bericht mit der Überschrift "Der Darm als Spiegel der Gesundheit".


    Seite 14, Mitte, Zwischenüberschrift "Welche Probiotika eignen sich":


    Zitat

    Die Darmflora ist für verschiedene Wirbeltiere spezifisch. Das heißt, probiotische Produkte, die für den Menschen geeignet sind, sind nicht zwangsläufig auf für Kaninchen gut. Unspezifische Milchprodukte wie z.B. Joghurt sind genau aus diesem Grund als Nahrungsergänzung nicht geeignet. ...


    Da der Beitrag auch Werbung für ein neues (?!?) Produkt "Probac 1000" ist, stellt sich mir nun die Frage, ob dem tatsächlich 100%ig so ist? Einige von Euch haben doch gute Erfahrungen mit Joghurt gemacht. Oder dient der Joghurt für Euch mehr als Bindemittel für die Kleie und den Futterkalk?


    Gruß
    Tobias

  • Hallo,


    ich habe meinen Kaninchen zwar bis jetzt noch keinen Joghurt gegeben, habe es aber vor, weil mir meine Tierärztin geraten hat ihnen was zu geben.
    Besonders den kleinen, weil sie Durchfall hatten.




    LG Tasha

  • Allgemein würde ich schon mal fragen: "Wer gibt dem Kaninchen in der freien Natur 'nen Becher Joghurt?" Nun gut, wir (die Menschen) haben dazu beigetragen, dass unsere Kaninchen mit der Domestikation, Zucht, Haltung im Vergleich zum Wildtier auch organische Veränderungen erfahren haben.


    ABER, es ist ein Kaninchen geblieben, dem wir schon allein durch die Pellettfütterung (aus unterschiedlichen Gründen auch akzeptabel) eine Menge an Abweichung vom natürlichen Futter zumuten.
    Bedenken wir, unsere Hobbytiere sind erstrangig Pflanzenfresser und dazu von Natur her auch genügsame Tiere. Ihr Fressverhalten richtet sich nach der besonderen Art ihrer Verdauung im so genannten "Durchschubverfahren".


    Beobachten wir einmal das Fressverhalten im Auslauf, dann fällt auf, sie nehmen nicht selten Pflanzen oder Pflanzenteile auf, die wir für ganz und gar nicht fressbar halten und deshalb nicht geben würden.
    Solch ein Freilauf hat mich gelehrt oder wenigstens darin bestätigt, alles anzubieten, was Wiese und Garten hergeben. Es werden auch keine Giftpflanzen mehr aussortiert (was ich vorsichtshalber vor Jahren noch machte). Nicht erschrecken, aber ein Kaninchen, das seinen natürlichen Instinkt ausleben kann und IMMER genügend gutes Heu in der raufe vorfindet, wird niemals heißhungrig drauflos fressen, sondern wählt, kostet, probiert und erkennt.


    Die einzige Abweichung, die ich mir eingestehe, ist die Gabe von Teemischungen zur Unterstützung des Verdauungstraktes der Kleinen in der Absetzphase. Oder auch, mich schon dann als Kräuterhexe zu betätigen, wenn's generell im Stall "komisch riecht" oder sich eine kleine Fressunlust andeutet.


    Wenn ich mir vorstelle, ein Kaninchen soll Jughurt (oder manchmal wird über Gaben von Babynahrung berichtet) sowas bei Durchfall fressen, kommen mir arge Zweifel.
    "Kleister" hat das Tier doch schon genug im Darm und vor allem im Blinddarm. Ist da nicht Rauhfutter mit einem satten Anteil der benögten Rohfaser der bessere Weg?

  • Zitat

    Original von Heidi
    "Kleister" hat das Tier doch schon genug im Darm und vor allem im Blinddarm. Ist da nicht Rauhfutter mit einem satten Anteil der benögten Rohfaser der bessere Weg?


    Hallo Heidi


    Diese Frage würde ich mit "ja" beantworten. Und wenn doch mal die Darmflora durch eine Antibiotikatherapie leiden musste führt man besser nur die Bakterien der Darmflora zu - ohne Joghurt drum.


    Kaninchen die Freilauf haben fressen das was sie brauchen. Die Tiere kennen die Naturapotheke und nutzen sie auch. Das ist bekannt durch Beobachtungen. Kräuter - halt bei uns teilweise mal in Form eines Tees - sind immer noch besser als Joghurt.


    Lieben Gruss
    Alexandra

  • Hallo,


    also dann lass ich auch mal die Finger von Joghurt.


    Heidi
    Kann man das Grünzeug auch bei den Jungtieren bedenkenlos einfach geben, ohne auszusortieren?


    Zwei meiner Nachwuchshäsinnen hatten letztes Jahr die Kletterpflanzen von meiner Mutter gefressen, die waren aber schon größer, deswegen machte ich mir da auch nicht so große Sorgen, wie bei den kleineren.




    LG Tasha

  • Hallo FreundInnen,


    kann erst heute antworten, zum Thema:
    Wie Tobias schon richtig anmerkt, ist der Artikel in der Fachzeitschrift einer Werbung vorgeschoben, geschickt, jedoch durchsichtig gemacht.
    Probiotika haben allerdings zweifelsfrei eine sehr positive Wirkung auf die Verdauung !!!!!!!!!!
    Ich füttere schon seit Jahren Joghurt mit großem Erfolg, wobei es natürlich auf die probiotischen Bestandteile und nicht auf die Geschmacksrichtung ankommt.
    Da der Autor seine Produkte verkaufen will, wird er natürlich von Naturjoghurt abraten, die Wirkung ist allerdings in der Praxis die Gleiche:
    Gekochte Kartoffeln mit Kleie und Joghurt wirkt bei der Jungenaufzucht Wunder.
    mfg Peter

  • Liebe Tasha ENTSCHULDIGUNG #rose


    Hab mich zuerst auf meine Antwortschulden konzentriert. Deine Frage Kann man das Grünzeug auch bei den Jungtieren bedenkenlos einfach geben, ohne auszusortieren? ist nicht allgemeingültig mit JA zu beantworten.
    Es hängt von einigen Faktoren ab.
    - wie und an welches Grünfutter sind Deine Tiere gewöhnt,
    - wie "hungrig" hältst Du sie, d. h. fütterst Du zeitlich regelmäßig in Maßen, woraus
    - sich gern ein frohes Fressverhalten ergibt, um nicht zu sagen gieriges.


    Man kann aber den Instinkt trainieren, indem man nach der Hauptfuttergabe ein unsortiertes Wiesenfutter gibt oder eben im Auslauf Giftpflanzen stehen lässt.

  • Hallo Heidi,


    neben dem Aulauf Giftpflanzen stehen zu lassen ist bei mir nicht mögich, denn wir haben im Garten nur normalen Rasen und etwas Löwenzahn. Das Grünzeug hol ich von einem Feld.


    Gefüttert werden die Kaninchen bei mir zwei mal am Tag, Morgens und Abends, deswegen essen sie ganz normal und nicht gierig.


    Das mit dem Hauptfutter und danach das Grünzeug versuch ich mal.


    Danke für die Ratschläge.




    LG Tasha

  • Hallo!


    Zitat von Peter:


    Zitat

    Gekochte Kartoffeln mit Kleie und Joghurt wirkt bei der Jungenaufzucht Wunder.


    Auf der Homepage des Probac 1000-Anbieter (http://www.probac.de) steht aber noch folgender Satz:


    Zitat

    Die in Milchprodukten wie Joghurt enthaltenen Konzentrationen an probiotischen Bakterien sind z. B. viel zu gering als dass sie eine entsprechende Wirkung im Darm erzielen könnten.


    Besteht denn nun nicht die Möglichkeit, dass der von Dir & anderen angewandte Joghurt tatsächlich nichts bringt, aber eben auch nicht schadet und die Kaninchen deshalb so gut gedeihen, weil das sonstige Futter und die Haltung passt?


    Viele Grüße
    Tobias

  • Hallo Tobias,


    habe es oben bereits erwähnt:
    Der Bericht in der Fachzeitschrift hat meiner Meinung nach leider ein "Gschmäckle", da der Autor zuerst als Berichterstatter mit Doktortitel auftritt, einige wenige Seiten später sich als Verkäufer genau der zuvor beschriebenen Produkte autet.


    Darf ich deshalb Deine Frage anders Formulieren:
    Könnte es nicht sein, dass normaler Naturjoghurt die gleiche Wirkung hat wie das angepriesene recht teure Produkt des Autors/ Verkäufers ?
    Ich darf dich nur an einige andere Dinge erinnern, die mit gleicher Verkaufsstrategie auf den Markt geworfen wurden:
    Ungebrannter Kalk - Bioking
    Apfelessig - ph-Control
    Joghurt - Probiotika
    Kräuter frisch - Oreganoöl
    Petersilie - getrocknete Petersilienstengel


    Die Strategie ist eigendlich recht durchsichtig, das "schlechte Gewissen " der Käufer lässt sie trotzdem zu den überteuerten und keineswegs besseren Produkten greifen.
    Zitat aus einem Bericht des "Stern":
    Die Werbung der Tierfutterindustrie zielt auf den Käufer Mensch und nicht auf den Sinn und Nutzen für die Tiere !


    mfg Peter

  • Hi Peter,


    vollste Zustimmung von mir!!!


    Ist wie mit den Hundeleckerli in Herzform, die zudem besonders gesund sein sollen und die Zahnpasta ersparen. Nur sagt niemand, weshalb die Wauchens Frauchens Liebkosung so gern nehmen: Weil da nämlich wahnsinnig tolle Gerüche (Aromastoffe) reingemischt sind, denen Fiffis Nase nicht widerstehen kann.


    Ähnliche Werbestrategien wählt man natürlich für unser Hobbytier.
    Und ich ergänze mal, wie man sowas noch darstellen kann
    Ungebrannter Kalk - Bioking = regelmäßig reinigen/misten und mit saugfähigem Material die Kotecken einstreuen (Späne, Torf)
    Apfelessig - ph-Control = Sauerampfer nach Belieben
    Joghurt - Probiotika = naturnahe Fütterung mit gutem, ausgewogenem Rohfaseranteil
    Kräuter frisch - Oreganoöl = Eigenanbau von Kräutern (ist mir sogar als "Queckengärtner" gelungen) gilt natürlich auch für
    Petersilie - getrocknete Petersilienstengel


    Ich frag mich nur, wie wir ohne diese ganze Futterindustrie Kaninchen füttern konnten? Bis 1990 bekamen wir nirgends (oder mal mit tollen Beziehungen) Pellets. Mal 'ne Kokzidiose kam auch vor, aber ME, RHD (hat zwar eine andere Ursache) und so viele Magen-Darm-Chaos, wie heute in den Ställen herrscht, gab es nicht.

  • Hallo!


    Die Lebensmittel-/ Tierfutterindustrie sehe ich nicht ganz so negativ, widersprechen will und kann ich aber auch nicht.


    Sicherlich gibt es einige unsinnige Produkte, so z.B. die bunten Futtermischungen für Schmusetiere, die vom Energiegehalt sicherlich das ein oder andere Mastfutter übertreffen.


    Die hier erwähnten fünf Produkte sehe ich als Alternative für Züchter/innen, denen Zeit wertvoller ist als Geld, etwas salopp formuliert.
    Den recht günstigen Alternativen (direkt aus der Natur gewonnen), stellt ihr einige Neuerungen gegenüber, die aus meiner Sicht nicht schlechter sind (Frage: oder doch?!?), dafür aber etwas bis erheblich teurer. Allerdings mit dem Vorteil, dass sich hierbei unter anderem auch ein Zeitvorteil erzielen lässt, da die teureren Alternativen direkt über das Futter und das Trinkwasser gefüttert/ verabreicht werden können, da man nicht erst noch in der Natur ernten und vorher auch anbauen & pflegen muss.


    Peter kann ja sicherlich am besten den (großen/ größeren) zeitlichen Aufwand für diese Art der Fütterung abschätzen ...



    Sonnige Grüße
    Tobias

  • Hallo Tobias,


    in unserer schnelllebigen Zeit scheinen die "ferigen" Futtermittel natürlich recht attraktiv, will und kann ich nicht bestreiten, allerdings ist auch eines unbestritten:
    nicht die einzelnen Wirkstoffe einer Nahrung sind für deren wertigkeit verantwortlich, sondern die Zusammensetzung.
    Diese sogenannten sekundären Beziehungen sind nachweislich wichtiger als der Grundstoff an sich.
    Beispiel:
    Extrahiere ich alle bekannten Stoffe von Brokoli und nehme sie einzeln, wirken sie nicht als Radikalenkiller und somit Krebsverhindert.
    Auf deutsch:
    Das Zusammenwirken der Wirkstoffe unserer Ernährung ist entscheidend und nicht der einzelne Bestandteil.
    Allein trocknen, aufbereiten oder konservieren kann schon entscheidende Veränderungen hervorrufen.
    Am gesündesten sind für unsere Tiere frische natürliche Produkte, für uns Menschen übrigens auch.
    Der Zeitaufwand ist selbstverständlich nicht gering, wenn man versucht, alles frisch auf Tisch und Stall zu bringen.
    Ich sehe allerdings meine Gärten und Felder als beliebter Ausgleich zu meinem Alltagsgeschäft .
    Ich bin sicher, würd ich Fernsehen, würde ich vor der Glotze mehr Zeit ls im Stall und Garten verbringen.
    Konkret:
    Die Fütterung und Beschaffung des Frischfutters dauert ca 1 Std/Tag.
    mfg Peter

  • Hallo ZuchtfreundInnen,


    sicher habt ihr schon den neuen Artikel bzgl. Herstellung von Pressfutter in der fachzeitschrift gelesen.
    Wenn ihr diesen mit meinem obig gesagten in Zusammenhang bringt, wird es vielleicht für einige verständlicher, warum ich keine Industriefuttermittel mehr füttere:
    Nur noch Gerippe ohne den wesendlichen sekundären Zusammenhalt.


    Ein schönes Wochenende
    Wünscht Peter

  • Ich bin zwar noch blutiger Anfänger aber ein Freund gab mir einen guten Rat bei Durchfall. Gebt den Kaninchen Eichenblätter zu Fressen.
    Ich hab damit bisher nur gute Erfahrungen gemacht.
    Die fressen auch sehr gerne das Astholz wenn es noch etwas grün ist.
    Aranjo

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