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  • Hallo
    Wie viele Buchten brauche ich um eine richtig gute Linienzucht zu betreiben bei einem normal erbigen Farbschlag?
    Und bei einem spalterbigem?
    Oder kann man die Linienzucht auch bei anderen haltungsformen betreiben?
    Gruppenhaltung rammler in Einzel buchten?
    Freilandhaltung Rammler werden einzeln gehalten?
    Bitte um Tipps Beispiele und Beschreibungen
    Danke schon mal im Voraus für die Antworten

  • Hallo Schneesturm,


    ich bin auch noch relativ "neu" hier.


    Schau mal hier


    Mittlerweile glaube ich das es sich nach deinen Können als Züchter richtet.
    Prinzipiell brauchst du bei spalterbigen mehr Buchten als bei reinerbigen.


    Die Frage ist was willst du erreichen? Bzw. welches Ziel verfolgst du?


    Über die Haltungsform solltest du dir schon im klaren sein. Wir wissen ja nicht was bei dir alles möglich ist? Wie viel Platz du hast etc.
    Prinzipiell finde ich Freilandhaltung besser als Buchten. Allerdings ist das nicht für jeden zu bewerkstelligen...


    Hast du bisher schon Kaninchen? An welche Rasse hast du gedacht?

  • Jetzt kommt es auf deine räumlichen Bedingungen an. Grundsätzlich bist du mit Gehegehaltung freier, was die Tierzahl angeht. Dem Gehege isses wurscht, ob da zwei, drei Tiere mehr drin sitzen. Je größer, desto flexibler bist du. Gängig ist so die Empfehlung von 2m² pro Tier, ich persönlich finde, dass ab einer gewissen Größe des Geheges (so ab 10m²) auch die Besatzdichte höher gehen kann. Man hat dann halt einen höheren Reinigungsaufwand. Wichtig ist eine gute Strukturierung, Häuser, Verstecke, so dass die Tiere sich aus den Augen gehen können, wenn sie wollen. Ich habe in meinen Häsinnengruppen jeweils einen Kastraten sitzen, der Streit schlichtet, bevor er eskaliert. Meine Rammler leben in einem alten Stallgebäude in ehemaligen Schweinebuchten zu gut 4m² mit jeweils einem kastrierten Zwergkaninchen als Gesellschaft. Des Weiteren habe ich noch mobile Gehege für die Aufzucht der Jungrammler bis zu deren Abgabe oder Schlachtung, da die im Gegensatz zu den weiblichen Nachzuchttieren nicht in der mütterlichen Gruppe verbleiben können. Die Jungen werden in der Gruppe geboren und ich habe noch nie erlebt, dass ein anderes Tier an das Nest gegangen wäre oder die Jungen attackiert hätte. Die Kleinen sind ganz selbstverständlich Teil der Gruppe, wenn sie das Nest verlassen und werden von den anderen eher freundlich ignoriert, bis sie in das Alter kommen, wo sie anfangen ihren eigenen Platz in der Gruppe zu beanspruchen. Dann gibts gelegentlich mal einen Zwicker in den Allerwertesten, der keine größeren Folgen hat. Natürlich sind Angora grundsätzlich friedfertig, das muss nicht bei allen Rassen so sein.


    In Gruppenhaltung aufwachsende Tiere werden direkt gut sozialisiert. Du müsstest natürlich schon bei der Auswahl der Zuchttiere auf gute Sozialverträglichkeit achten. Eine "gewachsene" Gruppe aus Mutter und Töchtern ist bei ausreichend Platz einfacher harmonisch zu halten als eine zusammengewürfelte. Zum Decken kommt wie üblich die Dame zum Herrn. Ich will es dieses Jahr auch mal mit dem Zusammenbringen in einem ganz neutralen kleinen Gehege probieren, da ich zwei Damen dabei habe, die bisher ihr Jungfräulichkeit eisern bewahrt haben, trotz aller Versuche.
    Zum Einfangen benutze ich einen Kescher, das ist stressfreier als ewig hinterher zu rennen ;)


    Bei Gruppenhaltung ist es natürlich umso notwendiger, die Tiere zu tätowieren und ein gescheites Zuchtbuch zu führen, da du ja keine Notizen an jeder Bucht anbringen kannst. Ich habe auch eine Liste, in der steht, welches Tier in welchem Gehege wohnt. Da ich bunt züchte, versuche ich die Gruppen so zusammenzustellen, dass ähnlichfarbige Zuchttiere nicht im selben Gehege sitzen, das macht die Sache einfacher. Ich lasse auch nicht zwei Häsinnen im selben Gehege gleichzeitig werfen, um alle Jungtiere auch sicher der richtigen Mutter zuordnen zu können.

  • Wichtig bei dieser Form der Haltung ist, das du dir im klaren sein must, das es für die Zucht von Ausstellungstieren eigentlich nicht zu empfehlen ist.
    Du musst immer damit rechnen, das sie sich mal kempeln und dabei verletzten. Dies hat weiße Büschel zur Folge, oder Löcher in zum Beispiel den Ohren.
    Ich habe einen Auslauf für die Holländer mit Zeichnungsfehlern. Diese werden bis zur Schlachtreife gezogen und da macht es auch nichts wenn sie sich mal kabbeln.

  • Hallo,


    da Du Neuling zu sein scheinst gehe ich davon aus, dass Du Dir erst mal Linien aufbauen willst ?


    Beim Aufbau geht es nur mit Einzeltierhaltung der Häsinnen, in Gruppen bekommst Du keine Linie hin, weil Du nie mit 100-%-iger Sicherheit weisst, von welcher Häsin die Jungen sind.


    Linienzucht selbst kannst Du bei gut durchgezüchteten Tieren auf kleinem Raum betreiben, ich empfehle da mit 3,3 Tieren zu züchten, entsprechen je nach Rasse 30-60 Jungtiere pro Jahr.


    Um richtige Linien aufzubauen braucht man ca. 100 Jungtiere, da diese (noch nicht in Linie gezüchtet) kräftig aufspalten können. Hier kann man Gruppenhaltung einsetzen, ich würde es jedoch Wurfweise tun und nicht gemischt.


    mfg Peter

  • weil Du nie mit 100-%-iger Sicherheit weisst, von welcher Häsin die Jungen sind.


    Kann das sein dass du Gehegehaltung mit Sodom und Gomorrha verwechselst? :P Du kannst doch ganz prima immer nur eine Häsin pro Gruppe werfen lassen, dann weißt du es absolut sicher. Der Rammler läuft ja nicht in der Gruppe mit, DAS gäbe Kuddelmuddel und wäre dann - in meinen Augen - keine Rassezucht mehr sondern schlichtweg Vermehrung. Kann man machen, wenn man einfach nur Schlachtkaninchen ziehen will. Zur Rassezucht gehört doch aber, dass man als Züchter bestimmt, wer wann mit wem. Es empfiehlt sich sowieso immer, nicht nur eine einzige Gruppe zu haben, sondern mehrere.

  • Hallo Angela,


    kann es sein, dass Du nicht richtig gelesen hast ?


    Ich habe den Aufbau von Linien beschrieben, da kann ich nicht nur eine Häsin in (welcher?) Gruppe werfen lassen, da geht man schlicht gezielter vor- und vor allem Stressreduzierter für die Tiere.


    Im Übrigen hat es durchaus was mit Rassekaninchenzucht zu tun, wenn ich z.B. mehrere Schwestern mit einem Rammler zusammen in einem Gehege laufen lasse, dann den Rammler wechsle, die Häsinnengruppe anders aufstelle usw. - vielleicht hast Du einfach noch zu wenig gezüchtet, um alle Varianten zu kennen ? :)


    Wenn ich züchte und dazu wie beschrieben ca. 100 Jungtiere pro Jahr brauche werde ich es mir sicher nicht leisten, noch Gruppen von Kastraten zu halten.....da Kaninchen immer noch Nutztiere sind.


    Dass ich die einzelnen Würfe in Gruppen belasse ist zumindest für mich dabei selbstverständlich...


    Eines bitte nicht vergessen: der Aufbau von Linien bedeutet knallharte konsequente Selektion bzw. Bestenauswahl !


    mfg Peter


    PS: Ich habe momentan 8 Freiläufe...

  • Gut, du hast da unstrittig mehr Erfahrung als ich. An Jungtierzahlen von 100 Tieren im Jahr werde ich wohl nie rankommen, will ich auch gar nicht, ist mir viel zu anstrengend. Ich habe drei Häsinnengruppen, in jeder wirft immer nur eine Häsin auf einmal, was einen Abstand von wenigen Wochen nicht ausschließt. Ich hab aber natürlich auch andere Ansprüche und Auswahlkriterien als ein Ausstellungszüchter.

  • Guten Morgen, Angela,


    eines vorweg: Ich bin Rassekaninchenzüchter und leiste mir ab und an Ausstellungen !


    Die von Dir beschriebene Häsinnengruppenhaltung mit dem selektiven Werfen einzelner in der Gruppe ist ein schwieriges Thema und geling nicht immer, habe da leider keine guten Erfahrungen gemacht.


    Wie früher schon beschrieben bildet sich innerhalb der Häsinnengruppe eine Rangfolge mit dem Ergebnis, dass naturbedingt die Ranghöchste auch als erste wirft, je nach Platz und Zusammensetzung evtl. auch noch weitere Häsinnen.


    Bei den Rassen KlW und ZwW ist mir deine Methode problemlos gelungen, bei Farbenzwergen nicht immer, bei MW und KLS gar nicht, außer ich habe die Ranghöchste separat belegen lassen.


    Meine Erfahrung aus mittlerweile 35 Jahren Gruppenhaltung ist schlicht die, dass rangniedrige Häsinnen beim Zurücksetzten in die Gruppe so drangsaliert werden, dass sie eben nicht werfen bzw. vertragen.


    Beim Aufbau von Linien wäre dies mehr als bedauerlich..


    Auch bei der Gruppenhaltung mit Auswahlkriterium "Sozialverträglichkeit" war deine Methode nicht immer zielführend, da habe ich sehr oft Paarhaltung erfolgreicher praktiziert. Aber sicher ist das Ganze auch rasseabhängig ...



    mfg Peter


  • Hallo Peter.
    Das mit der Rangfolge wäre natürlich eine Erklärung, warum ich trotz aller Versuche keinen Nachwuchs von meinen beiden thüringerfarbigen Damen erzielen konnte. Da werde ich es dieses Jahr wohl mal anders versuchen müssen... Ist halt fast schon zu spät, sie werden im März 2 Jahre alt. Bei anderen Tieren gab es da allerdings keine Probleme.
    Dass es rasseabhängig sein kann, sehe ich voll und ganz ein. Angora sind ja seit jeher auf Friedfertigkeit selektiert worden und das tu ich auch.
    Wie ist es denn mit rasch aufeinander folgenden Würfen bei Paarhaltung? Ich möchte einer Häsin eigentlich wenigstens ein Vierteljahr zwischen zwei Würfen gönnen. Und wie schon erwähnt habe ich kein Interesse an immensen Jungtierzahlen. Die müssen schließlich alle geschoren werden...

  • Hallo Angela,


    ich habe keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, ich kann Dir nur meine Erfahrungen berichten zur Paarhaltung.


    Bei den Zwergen lagen die Juntierzahlen zwischen 3 und 15 per anno, im Schnitt 6 .


    Bei KLS, KlW und ZwW der durchschnitt bei 14,12 und 13 per anno.


    Insfgesammt also deutlich weniger, als hätte ich wie normal 3 Würfe pro Jahr pro Zuchthäsin gezogen.


    Ich habe auch nur recht selten erlebt, dass der 2. dem 1. Wurf direkt folgte, spätere Würfe hatten immer Intervalle dazwischen - vermutlich reguliert sich das von ganz alleine.


    Interessanter Weise waren die Jungtierzahlen übers Jahr höher, wenn ich die Jungtiere frühzeitig weggenommen habe - vermutlich hatten die Alttiere einfach mehr Ruhe.


    Aber, bitte nicht vergessen, auch Paarhaltung geht nicht immer: vor 2 Wochen habe ich die Zwerge angepaart, von 5 Paaren klappt es mit 4, ein Paar musste ich gleich wieder trennen, der Rammler ging die Häsin massiv an.( auch ein Versuch paar Tage später gelang nicht).


    Bisher habe ich noch nicht erlebt, dass die Rammler sich den Jungen gegenüber negativ verhielten, Beobachtung ist aber auch da angesagt.


    mfg Peter

  • Hallo,


    wenn man Häsinnen und ihren Töchtern in einer Gruppe einen Rammler zusetzt, ist öfter die Mutter die einzige, die trächtig wird. Da wird das Argument der ranghöchsten Häsin greifen. Umgekehrt geht's natürlich auch, Mutter und drei Töchter trächtig, insgesamt 16 Jungtiere. Das ist vermutlich rasseabhängig, sicher bin ich mir jedoch nicht, zumindest die Zwergfüchse vertragen sich ganz gut, bei den Zwergrexen ist es anders.


    Die vor einigen Jahren im Kaninchenzüchter veröffentlichte gemeinsame Aufzucht von Jungtieren durch zwei Häsinnen, lässt sich nicht immer nachvollziehen. So hatte ich bis vor kurzem ein Jungtier der Zwergrexe im Stall, dem Ohren, Blume und die Zehen an einem Hinterlauf fehlten. Das geschah nachweisbar nicht durch die Mutter, sondern durch die vergesellschaftete Häsin. Eifersucht?!


    Insgesamt sehe ich zumindest in der Rassekaninchenzucht keine Vorteile in der Zucht in Gruppen. Ein Kollege, den ich vor kurzem besuchte, und der das mit Zwergkaninchen schon länger praktiziert, bezifferte die Verluste in der Aufzucht im Vergleich zur Buchtenhaltung mit 30 %, also rund einem Drittel, das trotz reichlich vorhandener Unterschlupfe und Ausweichmöglichkeiten.


    MfG Manfred

  • Hallo zusammen,


    es gibt tatsächlich zumindest meiner Erfahrung nach nur wenige Gesetzmäßigkeiten bei Gruppenhaltung und Paarhaltung, da der "Sozialisierungsstand " sogar der einzelnen Tiere, viel mehr noch der Rassen und deren einzelnen Linien ganz unterschiedlich ist/sein kann.


    Begonnen hatte ich mit Gruppenhaltung aus rein wirtschaftlichen Gründen und der daraus abgeleiteten Erfahrung der massiven Arbeitsersparnis. Weitergemacht habe ich aus sentimentalen Gründen ( meiner Frau) und aus Neugierde, wie domestiziert sind eigentlich unsere Hauskaninchen, was ist noch an "Wildtier" in ihnen.


    Bei den KLS habe ich recht schnell wieder auf Einzelhaltung umgeschwenkt, nicht wegen der Unverträglichkeit sondern wegen der "weißen Büschel", die nicht vermeidbar und somit die Tiere nicht mehr ausstellungsfähig waren.


    In Projekten, die ich begleitet habe, war immer das Ziel verträgliche Gruppen und Streicheltiere, von daher blieb mir gar nichts anderes übrig, als dafür geeignete Tiere zu züchten.


    Gruppen/Paarhaltung ist für mich auch deshalb wichtig, weil die Gesetzeslage und der Tierschutz sehr wohl ( meist allerdings total blauäugig) in diese Richtung geht, wollte ganz einfach da mitreden können, nicht theoretisch sondern mit praktischer Erfahrung untermauert.


    Für die Rassekaninchenzucht kann ich unterstreichen, dass wegen des Sozialverhaltens unserer Tiere Gruppenhaltung sicher nicht das Gelbe vom Ei ist, bei verträglichen Rassen allerdings auch nicht ausgeschlossen ist.


    Paarhaltung ist nach genauer Prüfung und Passung durchaus eine sinnvolle Alternative auch in der Rassekaninchenzucht, sollte die Einzelhaltung doch noch verboten werden.


    Noch eine Anmerkung:


    Gerade bei Schwestern in der Gruppenhaltung gab es immer weniger Nester denn werfende Häsinnen, die Jungen wurden auch abwechselnd gesäugt, Verletzungen und Verfolgungen wenn überhaupt dann von nichtwerfenden Häsinnen, noch nie von Rammlern.


    Aber sicher sind hier die Erfahrungen so vielfältig wie die Versuche...


    mfg Peter

  • Hallo,


    wenn man's genau nimmt, gibt es nur wenige bis keine Versuche, die sich auf wissenschaftlicher Ebene mit Thema "Gruppenhaltung" befassen. Womöglich will man sich auch nicht damit beschäftigen, denn wer greift schon gerne heiße Eisen an. In Anbetracht der Vorschläge zur Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung seitens der im Themenbereich aktiven Wissenschaftler und deren Beachtung bzw. Berücksichtigung ist auch die Frage nach der Sinnhaftigkeit gestattet, wenn nicht einmal denen geglaubt wird, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Andere "Studien", die von Otto Normalverbrauchern wie den Züchtern durchgeführt werden, wird so oder so die Legitimität abgesprochen. Andererseits kann ich mir die Bemerkung nicht ersparen, dass die Darstellung der Haltung von Kaninchen im Freiland in Verbindung mit kastrierten männlichen Tiere als Non-plus-Ultra, auch einer gewissen Sinnhaftigkeit entbehrt. Da fehlt's wiederum an der Lobby bzw. der entsprechenden Arbeit von Seiten der Organisationen, um Derartigem zu Leibe rücken (Bewusstseinsbildung). Unter anderem sollte man sich mal die Frage stellen, wie hoch der Domestizierungsgrad unserer Kaninchen ist. 150 und mehr Generationen müssten auch hier ihre Spuren hinterlassen haben. Nichtsdestotrotz soll das kein Freibrief sein!


    Bei freier "Verfügbarkeit" des Rammlers und entsprechender Nährstoffversorgung setzen die Häsinnen vier und mehr Würfe im Monatsrhythmus, bevor sie eine Pause einlegen. Das hieße, die Paarhaltung könnte auch nur zeitlich bedingt erfolgen, da sich sonst die Jungtiere "stapeln".


    Die Linienzucht in der Gruppe halte ich grundsätzlich für möglich, wenn die Ausgangstiere, vor allem die weiblichen miteinander verwandt sind. Den Rammler könnte man - siehe geschlossene Zucht mit unterschiedlichen Verwandtschaftsverhältnissen - rotieren lassen. Die Mütter ließen sich durch Beobachtung feststellen. Im Vergleich zur Buchtenhaltung sind die Mortalität und Anzahl an Verletzung ungleich größer


    MfG Manfred

  • Hallo,


    ich kann Manfred nur beipflichten, dass dieses heiße Eisen tatsächlich vermieden wird, es ist ja so viel einfacher, einfach was zu behaupten, was gar nicht anders sein kann !!


    Diesen Kastratenunsinn habe ich heftigst im Regierungspräsidium diskutiert, war ein Schuß in den Ofen... wenn die Diskussionspartner noch nie ein Kaninchen ihr eigen nannten.


    Für mich ist einfach wichtig, mit gutem Wissen aus meinen persönlichen erfahrungen mitsprechen zu können, Recht haben heißt nicht auch Recht zu bekommen...


    Bei der Paarhaltung kann man schlicht unterschiedlich vorgehen: Auf der einen Seite kann ich natürlich auch die Reproduktion fördern mit bestimmten Mitteln, auf der anderen Seite kann ich aber auch ein Milliö schaffen, das deutlich geringere Zahlen bringt; habe beides ausprobiert und es geht.


    Rotation der Zuchtrammler mit festen eng verwandten Häsinnengruppen ist sicher eine Möglichkeit - wird ja auch bei den Ringzuchten beim Geflügel erfolgreich angewandt-, die Beobachtung bei mir war allerdings, dass nur einzelne Häsinnen warfen bzw. dass mehrere Häsinnen einen gemeinsamen Wurf setzten ( bei Geschwistern aber unerheblich für die Linienzucht).



    mfg Peter

  • Bei der Paarhaltung kann man schlicht unterschiedlich vorgehen: Auf der einen Seite kann ich natürlich auch die Reproduktion fördern mit bestimmten Mitteln, auf der anderen Seite kann ich aber auch ein Milliö schaffen, das deutlich geringere Zahlen bringt; habe beides ausprobiert und es geht.

    Was hast du gemacht um möglichst viele Jungtiere zu bekommen und was hast du gemacht und möglichst wenige zu bekommen?
    LG Jürgen

  • Andererseits kann ich mir die Bemerkung nicht ersparen, dass die Darstellung der Haltung von Kaninchen im Freiland in Verbindung mit kastrierten männlichen Tiere als Non-plus-Ultra, auch einer gewissen Sinnhaftigkeit entbehrt. Da fehlt's wiederum an der Lobby bzw. der entsprechenden Arbeit von Seiten der Organisationen, um Derartigem zu Leibe rücken (Bewusstseinsbildung). Unter anderem sollte man sich mal die Frage stellen, wie hoch der Domestizierungsgrad unserer Kaninchen ist. 150 und mehr Generationen müssten auch hier ihre Spuren hinterlassen haben. Nichtsdestotrotz soll das kein Freibrief sein!


    Aus Evolutionssicht sind die paar hundert Jahre, die Kaninchen in menschlicher Hand sind, ein Fliegenschiss ;) Grundlegende Veränderungen in der allgemeinen Biologie einer TIerart bedüfen doch eher eines Zeitrahmens von mehreren tausend oder hunderttausend Jahren. Das Aussehen ist dagegen leicht zu verändern. Das Kaninchen ist immer noch ein soziales Geschöpf. Es leidet als typisches Beutetier stumm, um sich nicht an Fressfeinde zu verraten und ist anpassungsfähig genug, um in winzigen Einzelbuchten zu überleben und sich zu reproduzieren. Aber genau wie für die Käfighenne, die nicht anders kann als unter nahezu jeden Lebensumständen Eier zu produzieren, ist Fortpflanzung kein Indiz für Zufriedenheit. DIe Kastration des Rammlers in nichtzüchterischer Haltung ist ein Kompromiss, den einzugehen es sich lohnt, um den Tieren ein halbwegs freudvolles Leben zu gönnen. Selbst in Züchterhand kann der eine oder andere Kastrat seinen Wert haben, wenn es um Stabilität in Häsinnengruppen oder Gesellschaft für den/die Zuchtrammler geht. Natürlich gibts Probleme, die bei Einzelhaltung nicht auftreten, Kaninchen sind keine niedlichen Plüschtiere sondern Individuen. Die haben mal Meinungsverschiedenheiten und die diskutieren sie nicht bei Tee und Keksen aus. Das muss man abkönnen, sonst wären vermutlich Stofftiere die bessere Wahl. Eine Schramme am Po interessiert ein Kaninchen auch nicht weiter und ist definitiv nicht gefährlich. Einzig den menschlichen Interessen steht sowas entgegen, weil man Angst vor "weißen Büscheln" hat :rolleyes: Natürlich gibts auch Kaninchenindividuen, die sich nunmal nicht ausstehen können. In der Hinsicht sind Kaninchen auch nur Menschen, wer von euch kann behaupten, dass er JEDEN Menschen auf der Welt gleich gern hat?


    Zitat

    Im Vergleich zur Buchtenhaltung sind die Mortalität und Anzahl an Verletzung ungleich größer


    MfG Manfred


    Wie kommst du auf sowas? Ich lese hier regelmäßig von verstreuten, angefressenen oder sonstwie zu Tode gekommenen Jungtieren in der Bucht. Ebenso wird von zu erwartenden Verlusten bei der Umstellung auf feste Nahrung berichtet. Ich habe zwar ebenfalls Totgeburten, einmal hat eine Häsin nicht aufgezogen, nachdem sie die Geburt selbst nur knapp überlebt hat oder ich habe in meiner Blödheit ein Nest versetzt und damit den Tod der Jungtiere verursacht. Aber durch Verletzungen oder die Futterumstellung habe ich noch kein Tier verloren. Niemals wurde ein Jungtier von anderen Gruppenmitgliedern angegriffen, schon gar nicht im Nest. Ebensowenig durch Verdauungsprobleme. Angefressene oder verstreute Junge kenne ich überhaupt nicht.

  • Guten Morgen,


    die letzten beiden Beiträge zeigen die Bandbreite auf, in der sich Haltungsfragen gerade bei Gruppen bewegen - und ich möchte Behaupten, die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte :)


    Es ist für mich schlicht ein Unsinn, mit der natürlichen Haltungsform der Wildtiere zu argumentieren - den Platz hat niemand!! - , auf der anderen Seite die Verletzungen der Intensivhaltung aufzuführen - die gibt es tatsächlich, wenn nicht genügend Platz bzw. die gruppe nicht gut zusammengestellt ist.


    Ich persönlich hatte mehr Wurfverluste in der Gruppe - bei Einzelhaltung fast Null -, habe deshalb auch meinen Kompromiss in der Paarhaltung gefunden mit dem Ergebnis, weniger Reproduktion denn in Einzelhaltung zu haben.


    Ein Satz zu Kastraten: Ich habe in unserem Regierungspräsidium nachgefragt, wie man das Zusammenleben von Kastraten als sinnvoll erklären könne, gibt es da Forschungsergebnisse? Ich habe bis heute keine Antwort, jedoch etliche Kinder mit ihren Kastratengruppen weinend bei mir mir zu Hause, weil sich die Kastraten , wenn nicht frühkastriert - was die wenigsten TÄ können - , sich richtig gefetzt haben ! Deshalb klares NEIN zu Kastraten.


    mfg Peter

  • Hallo,


    da eine gute Bekannte mehrere Kastraten in der Gruppe hält, unter anderem ehemalige Zuchtrammler meiner Zwergfüchse, kenne ich die von Peter beschriebenen Probleme ebenfalls zur Genüge.


    Bei dem einen oder anderen zu Verpaarenden reicht nicht einmal das gemeinsam erlebte Negativereignis einer Autofahrt in der Transportkiste. Wer Kastraten in der Gruppe halten will, braucht Zeit, sehr viel Geduld, und entsprechende Erfahrungen. Selbst wenn die Gruppen funktionieren, manche bestehen aus bis zu sechs Tieren, ist man vor Überraschungen nie sicher.


    MfG Manfred

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