Erbgang Eisengrau

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  • Moin,


    zu dem Erbgang „eisengrau“ ist in diesem Forum bereits einiges geschrieben worden, was sehr hilfreich ist. Ein, zwei Punkte leuchten mir jedoch nicht ein, vielleicht kann einer von euch helfen.


    Ich plane folgende Verpaarung:


    Eisengrau (BeB) x grau (BB)


    Daraus kann ich je 50% spalterbige (BeB) und reinerbige (BB) erwarten. Für den Farbschlag eisengrau kann ich mit den spalterbigen Tieren weiterarbeiten, indem ich Geschwister verpaare oder auf das spalterbige Elterntier rückkreuze.


    Die grauen „soll“ man nicht zu den grauen zurückführen, da dies zu einer Vermischung/Beeinträchtigung/Veränderung der Eumelanine und Phäomelanine führt.


    Vgl. http://www.rkz-forum.com/webstile/berichte/eisengrau.htm


    Der eisengraue Farbschlag folgt den Regeln der intermediären Vererbung, nicht dem dominant-rezessiven Erbgang. Demnach entspricht der Phänotyp stets dem Genotyp, ein nicht auftretendes Merkmal (rezessives Merkmal) gibt es nicht. Alle spalterbigen tragen im Phänotyp den Farbschlag eisengrau, nicht nur die reinerbigen.


    So wie ich es verstehe, bekommen die grauen der F1 Generation genetisch „nichts mit“ von den spalterbigen, dennoch kommt/kann es zu Veränderungen des grauen Farbschlages kommen.


    Nachvollziehen kann ich, Dunkelgraue (BB) nicht mit spalterbigen (BeB) zu vermengen, da diese im Phänotyp kaum unterscheidbar sind, im Genotyp hingegen unterschiedlich sind.


    Hierzu würde mich eure Meinung interessieren.


    Noch eine weitere Frage: Ist es so, das dunkeleisengraue (BeBe „schwarze“) nicht ausgestellt werden können?


    Danke für eure Mühe.


    Gruß
    Thomas

  • Hi,


    die wildfarbigen aus eisengrau können farblich mit den "normalen" wildfarbigen nicht mithalten. Ich vermute mal, dass das "grau" nicht eindeutig zuordenbar ist. Näheres kann ich dir voraussichtlich in ein oder zwei Monaten erzählen. Nachdem ich mir die eisen- und dunkelgrauen in Kassel angesehen habe, sehe ich ein Manko in den Ohren; die Länge ist okay, aber das Ohr ist in der Struktur etwas schwach, erscheint dünn, der Saum ist schmal und bei dem einen oder anderen Tier ist das Ohr auch faltig; ein weiteres ist der Kopf, der ist bei weitem nicht so stark wie bei den wildfarbigen. Der Typ ist okay.


    Eu- und Phäomelanin sind eindeutig definierte Stoffe. Hinsichtlich dieser Einstufung gibt es keine Unterschiede zwischen den eisengrauen und wildfarbigen Rassevertretern; es verändert sich bloß das Verhältnis der Pigmente zueinander und dessen Verteilung. Hinsichtlich der Einstufung in Dunkelgrau und Eisengrau scheiden sich die Geister. Die Eisengrauen haben eigentlich mit den wildfarbigen, auch wenn sie dunkelgrau sind, nichts zu tun. Das ist auch an der Erbformel erkennbar.


    Ich würde daher Eisengrau untereinander verpaaren und dann mit den schwarzen aus eisengrau auf die wildfarbigen (ebenfalls aus eisengrau) fortsetzen. Was anderes würde ich nicht einsetzen, zumindest keine wildfarbigen (aus wildfarbig). Das hatte ein Bekannter mal probiert und musste feststellen, dass das weder Fisch noch Fleisch, weder richtig eisengrau, noch dunkelgrau, noch wildfarbig war. Es gibt eben Farbabstufungen, die mit einer Erbformel nicht zu erfassen sind.


    Eine Regelung wie bei den Schecken gibt's bei den einfarbig schwarzen aus eisengrau meines Wissens nicht. So richtig schwarz sind sie auch nicht, zumindest meine Kleinwidder schwarz-weiß aus eisengrau-weiß waren es nicht. Da sie im Zuchtbuch unter "eisengrau" stehen, ist es auch nur schwer möglich. :rolleyes:


    MfG Manfred

  • Hallo Manfred,


    danke für deine ausführliche Antwort.


    Es ist klar, dass sich die Variationsbreite der Genetik nicht mit einer Buchstabenkombination darstellen lässt, aber was ist nun Fisch und was Fleisch? Genau das ist mein Punkt, den ich nicht nachvollziehen kann.


    Auch bei meinen „reinerbigen“ wildgrauen habe ich diese Breite, meist nur in Nuancen, aber doch erkennbar. Die Bewertungen helfen bei der Frage, was Fisch was Fleisch nicht weiter. Hier wird nur auf die Beschaffenheit des Fells eingegangen, nicht auf dessen Pigmentierung. So zumindest meine Erfahrungen aus meinem ersten Ausstellungsjahr.


    Schau ich in die Ergänzungen des Standards von 2004 stoße ich auf Punkt 4. Erläuterungen zur Zusammenfassung der Farbenschläge „Wildgrau“ und „Hasengrau“ unter dem Oberbegriff „Wildfarben“.


    Hier finde ich unter b)


    Er besagt, dass die Anforderungen zur Unterscheidung der Farbenschläge "Wildgrau" und „Hasengrau" vom einzelnen Züchter nicht zwingend eingefordert werden, er besagt aber nicht, dass diese Farbenschläge entfallen. Wildgraue Phänotypen sind weiterhin als solche zu züchten und zu bewerten, hasengraue ebenfalls. Wer weiterhin seinen Schwerpunkt auf die reinerbige Zucht von "Wildgrau" legen möchte, der sei nachdrücklich dazu aufgefordert, wer weiterhin die Selektion auf reinerbig "Hasengrau" festlegen möchte, der sei ausdrücklich darin bestärkt, wer aber diese Unterscheidung nicht zu leisten vermag und sich mit der "Wildfarbenen Kombination" befassen möchte, dem soll in Zukunft kein direkter Nachteil daraus entstehen.


    Weiter unter heißt es c)


    Für die „Wildfarbene Kombination“ ergibt sich ein neuer Ermessensspielraum, der durch eine entsprechende Handlungsanleitung für die Preisrichter konkretisiert wird.


    Was aber ist nun die „Wildfarbene Kombination“, unterliegt die Definition dem subjektiven Urteil des PR?


    Bzgl der dunkeleisengrauen scheint es wirklich keine Regelung zu geben, hierzu führt e) aus


    Es bleibt der Beschluss bestehen, dass die beiden Farbenschläge „Eisengrau“ und „Dunkelgrau“ trotz der genetischen Unterschiedlichkeit wegen ihrer phänotypischen Ähnlichkeit in einer Zuchtgruppe ausgestellt und bewertet werden können (Standard 2004, Seite 15); für jedes einzelne Tier der Zuchtgruppe ist jedoch der konkrete Farbenschlag, also „Eisengrau“ oder „Dunkelgrau“ anzugeben.


    Gruß Thomas

  • Hallo Thomas,


    die einzelnen Farben - Hasengrau, wildgrau, dunkelgrau, eisengrau - sind im Standard beschrieben. Für die Unterscheidung wesentlich halte ich die Breite der Zwischenfarbe, die mit der "stärkeren" Pigmentierung abnimmt und bei den eisengrauen nicht oder kaum zu finden ist. Damit lassen sie sich von den dunkelgrauen abgrenzen, außerdem ist bei diesen die Bauchdeckfarbe noch erkennbar. Unterschiede gibt es unter anderem in der Augen- und Krallenfarbe, Blumenoberseite, Deckfarbe und der Ausprägung der Wildfarbigkeitsabzeichen.


    Guck mal hier, da gibt es eine bebilderte Präsentation, die hilft dir bestimmt weiter: http://lv-hannover.kaninzucht.…grauen-Farbenschlaege.pdf


    Bezüglich der Unterscheidung eisen- und dunkelgrau würde ich bei Zweifeln hinsichtlich der Deckfarbe immer "dunkelgrau" angeben.


    MfG Manfred

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