Geschlechts mißbildungen

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  • hallo habe da mal eine frage eine Bekannte hat sich letztes Jahr Farbenzwerge seltener farbenschlag geholt.........von fast jedem der sie im ZDRK Züchtet und hat jetzt ein hodig,spaltpenis und angewachsen _daumenrunter_


    jetzt weiß ich auch kein rat wenn sie alles abschlachtet und sich neue Tiere holt von denn wo sie noch keine her hat.....aber die haben den ihre Ausgangstiere von den wo der ganze scheiß jetzt los ging.


    kein plan was ich ihr jetzt raten soll :(


    mfg Patrick

  • Hallo Patrik.


    Das Problem der seltenen Rassen bzw. Farbenschläge.
    Für mich sind das Anzeichen einer Inzuchtdepression, quasi eine zu enge Linie. Du kannst versuchen, von dem sie noch keine Tiere hat, Tiere zu bekommen. Dieser Züchter hat das gleiche Problem wie deine Bekannte. Und hat seine Linie mit fremden Blut bestimmt aufgefrischt. Frage ist nur wie stark. So könntest du eventuell 1-2 Jahre überbrücken. Damit ist das Problem aber nur verschoben.
    Langfristig gesehen mußt du die Linie mit fremden Blut auffrischen. Bei einem seltenen Farbenschlag wirst du, wenn du dem ZDRK Zuchtrichtlinien folgst, kein Glück haben. Du mußt davon abweichen. Und das wieder herauszüchten. Schaue mit welcher Farbe der seltene Farbenschlag verwandt (Genetik) ist bzw. herausgezüchtet wurde und kreuze das ein. Aber dazu gesagt, die F1 ist nicht mehr reinrassig.....


    Gruß Ralf

  • Hallo Zuchtfreunde,
    ich habe nun ein ähnliches Problem. Ein 3 Jahre alter Zuchtrammler, der schon über 50 Nachkommen gezeugt hat, zeigt nun eine ungewöhnliche Geschlechtsmissbildung. Wo früher ein "normaler" Penis war, ist nun eine Trompete (sagt man so bei uns), wie sie bei Jungrammlern auftritt, die noch keine Geschlechtsreife haben. Aufgefallen ist mir das ganze, dass er beim Decken nur kurz drauf ist und dann gleich wieder runter. Gerne kann ich spätestens Morgen eine Foto nachreichen. Mir ist das alles äußerst unerklärlich.


    Grüße Arne

  • Mal eine Frage an die erfahrenen Züchter: Wäre das nicht ein Fall um durch gezielte Inzucht und scharfe Selektion Herr des Problems zu werden. Hier raten nur alle sich neue Tiere zu besorgen bzw. andere Farbenschläge einzukreuzen. Das hat aber nichts mit Selektion oder der Beseitigung des Problems zu tun, man geht dem Problem nur aus dem Weg. Liege ich hier verkehrt oder ist das möglich. Wenn nicht wüsste ich gerne warum nicht, und wenn ja würden mich eure Erfahrungen brennend interessieren.


    Gruß Klemens

  • Hallo,


    ich kauf' keinen neuen Tiere. Die Trägertiere kommen weg, die Elterntiere werden getestet und wenn's nicht klappt, werden sie nicht mehr eingesetzt bzw. kommen ebenfalls weg. Mir ist lieber ich weiß was auf mich zukommt.


    MfG Manfred

  • Hallo Klemens,


    Wäre das nicht ein Fall um durch gezielte Inzucht und scharfe Selektion Herr des Problems zu werden.

    ...ich fürchte, genau das ist das Problem bei den "seltenen" Rasse, dass diese durch ein Zuviel an Inzucht genetisch so eng aufgestellt sind, dass es überhaupt erst zu diesen Problemen kommt. Minus x Minus gibt hier eben nicht Plus. Und selbst wenn es Dir zufällig gelänge, äußerlich vermeintlich gesunde Tiere zu ziehen, ist das Problem ja nicht gelöst sondern bestenfalls eine Generation vertagt.
    Ich würde -wie Fred- die Elterntiere testen und in der Konsequenz auf einen weiteren Einsatz verzichten, dieses wäre zumindest genehmigungsfrei.



    Gruß


    Thomas

  • Guten Morgen,


    Geschlechtsmissbildungen sind weder eine Inzuchtdepression noch sind sie linear vererbbar, ich würde auf eine multifaktorielle Vererbung schließen.


    Konsequente Selektion ist die richtige Lösung ohne Anspruch, dass so was nie mehr auftritt.


    Zukauf von Tiere ist für mich ein Übel, warum immer verstärkter Erkrankungen /Missbildungen auftreten, in gut durchgezüchteten Linien ist dies durchaus seltener.


    Von daher trifft die Fragestellung von Klemens genau den Kern...allerdings braucht man dafür Zeit !!!


    Wer den schnellen Erfolg sucht muss gehäuft mit "Problemen" rechnen.



    mfg Peter

  • Hallo,


    als Züchter einiger Rassen, die nicht allzu stark verbreitet sind, sehe ich mehrere Probleme.


    Eine strikte Selektion ist das eine, dass ich damit den Genpool verringere und auf eine Genverarmung hinsteuere ist das andere. Ohne Zukäufe wird's daher nicht gehen, denn irgendwann ist der Zenit erreicht. Das kann bei der einen Rasse oder Farbenschlag relativ früh eintreten, bei anderen wieder später. Insgesamt kenne ich keinen Stamm, der wie z.B. bei Mäusen über 20 und mehr Generationen ingezüchtet gezogen wurde.


    Manches lässt sich schlicht und einfach nicht aussitzen. Es macht wenig Sinn mit einem Stamm weiter zu arbeiten, der gesundheitlich derart beeinträchtigt ist, dass feuchte Nasen bei den Tieren fast schon alltäglich sind, und am Ende des Zuchtjahres von 30 aufgezogenen Jungtieren deshalb vielleicht noch fünf übrigbleiben. Da ist es wohl besser die Basis zu verbreitern und ein Tier reinzunehmen, dass über eine größere Widerstandskraft gegenüber Keimen verfügt und damit gesünder ist. Wenn dann noch Tiere zur Verfügung stehen, deren Eigenschaften bekannt sind, ist man natürlich im Vorteil.


    Bei Eigenschaften, die in den einzelnen Zuchtstämmen nur schwach oder gar nicht verbreitet sind, ist das schwierig. So hat's vor zwei oder drei Jahren kaum Zwergrexe dalmatiner dreifarbig gegeben, die über eine runde Hinterpartie verfügten. Heute gibt es sie, und so mancher wird sich die Frage stellen: "Wie ist das denn passiert? Wie konnte man auf etwas selektieren, dass gar nicht vorhanden war?


    Es ist unter anderem auch eine Frage des Platzes. Nicht jeder verfügt über eine im dreistelligen Bereich liegende Anzahl von Ställen und ein paar kleinen Gehegen, in denen man mehrere Würfe zusammen aufziehen und der kulinarischen Verwertung zuführen kann.


    In manchen Zuchten ist die Tierzahl zu gering. Ich hatte bei den Farbenzwergen in weißgrannen blau insgesamt acht Häsinnen und zwei Rammler. Von den acht haben sechs problemlos zweimal geworfen und Junge groß gezogen. Bei zweien gab es Schwierigkeiten. Von der einen Häsin überlebten die beiden Jungtiere die ersten sechs Monate nicht (wässriger Durchfall von einem Tag auf den anderen), bei der zweiten 0.1 hatte das männliche Jungtier eine Nestsilberung, zu lange Ohren, einen schwachen Kopf; das zweite, eine Häsin, war ein Langohr, zeigte eine Verhärtung an der Ohrwurzel und einen geschlossenen Gehörgang, die Mutter wiederum starb an E. cuniculi. Wenn ich nur die beiden Häsinnen gehabt hätte, wäre das Abenteuer schnell beendet gewesen.


    Dabei habe ich noch gar nicht die Reproduktionsleistung betrachtet. Ich hatte mal bei den Zwergwiddern in chin-weiß eine Zuchtlinie aufgelöst, weil die Wurfgröße nicht passte. Zwei Tiere pro Wurf waren mir einfach zu wenig. Und, und, und ....


    MfG Manfred

  • Hallo,


    man kann selbstverständlich Probleme nicht wegreden, sicher ist aber auch, dass man sie angehen muss. Als Züchter von Rassekaninchen sind mir die Grundsätze klar, einer davon ist schlicht Platz - wenn dieser nicht vorhanden ist, züchte ich gut durchgezüchtete Rassen und lasse die Finger von "Problematischen" Rassen/Farbenschlägen.


    Manfred hat eine gute Vorlage der Grundüberlegungen gegeben.


    Bei seltenen Rassen ist eine gute Selektion das A und O, eine Genverarmung vielleicht leichter zu verkraften denn zu viele Kompromisse. Z.B. habe ich über 12 Jahre einen Ausgangsstamm Zwerge auf Sozialverträglichkeit selektiert ohne Einkreuzungen - dass die Grundvoraussetzung die Selektion auf Gesundheit war brauche ich nicht extra zu erwähnen. Bei meinen KLS habe ich noch eine Linie seit 50 Jahren.


    Wenn man Tiere als Basis hat, deren Basis = Gesundheit schon nicht stimmt, muss man tatsächlich überlegen, ob die Tiere überhaupt geeignet sind. Bei bereits vorhandenen Rassen ist eine Neuanschaffung notwendig - zumindest ein Zukauf mit nicht vorhandenen Eigenschaften-, bei Neuzüchtungen muss man eben nochmals anfangen.


    Selektion im Bereich de Anatomie ist sehr spannend, da kann es eben doch passieren, dass was nichts vorhandenes sich zaghaft entwickelt und dann zum Durchbruch kommt.


    Züchten gerade von seltenen Rassen heißt Reproduktion in großem Stil, alles andere braucht entweder ewig....oder ist nicht zielführend. Ich darf hier wieder zu bedenken geben, ach verbreitete Rassen haben ihre Schönheit.


    Obwohl ich kein Freund von Massen an Ausgangstieren bin - ich bevorzuge wenig Muttertiere mit sehr hoher Reproduktionsrate - muss ich doch auf genügend Nachwuchs schauen, wenn ich überhaupt sinnvoll selektieren will.


    Ich denke, dass auch die Zucht von wenigen Tieren Spaß und Freude machen kann, nicht alle müssen "Seltenheiten" problembelastet haben.


    mfg Peter

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